Moskau sieht seit langem Washington hinter den Sprengungen der Ostseepipeline Nord Stream und hat die USA nun auch bei den Drohnenangriffen auf TurkStream im Verdacht.

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Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat den USA vorgeworfen, mit Hilfe ukrainischer Drohnenangriffe die für die Energieversorgung in Europa wichtige Gasleitung TurkStream ausschalten zu wollen. Die USA wollten ihre "ukrainischen Klienten" dazu drängen, nach den Sprengungen an der Ostseepipeline Nord Stream als nächstes TurkStream ausser Betrieb zu nehmen, sagte Lawrow in Moskau.

"Ich habe eine sehr feste Überzeugung: Die USA können auf keinem einzigen Gebiet Konkurrenz gebrauchen", sagte Lawrow bei seiner grossen Pressekonferenz zum Jahresauftakt. Anlass für die Äusserungen war ein Drohnenangriff auf eine Gasverdichterstation für die Schwarzmeerpipeline TurkStream im südrussischen Gebiet Krasnodar.

Biden zieht aussenpolitisch Bilanz und sieht USA international weit vorn

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat eine aussenpolitische Bilanz seiner Amtszeit gezogen und sieht sein Land im internationalen Wettbewerb gut aufgestellt. "Unsere Allianzen sind stärker, unsere Gegner und Konkurrenten sind schwächer", sagte Biden in Washington.

Die Drohnen wurden laut russischem Verteidigungsministerium zwar abgeschossen, aber Trümmer verursachten Behörden zufolge Schäden an einem Gebäude und der Infrastruktur. Die Verdichterstation "Russkaja" ist gut 320 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernt. Der Kreml hatte dies als Terror gegen Energieinfrastruktur kritisiert.

Lawrow kritisiert Scholz

Mit Blick auf die bisher nicht aufgeklärten Sprengungen der Stränge der Pipelines Nord Stream 1 und 2 im September 2022 kritisierte Lawrow auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Er "wandte schweigend den Blick ab" und "wagte nicht, einen Pieps zu machen", als die Nord-Stream-Leitungen gesprengt wurden, sagte der Minister. Russland wirft den USA vor, hinter dem "Terroranschlag" zu stecken. Die Bundesregierung in Berlin schaue darüber verschämt hinweg, kritisiert Lawrow.

Ende September 2022 waren die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 durch mehrere Sprengungen beschädigt worden. Nord Stream 2 war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb, bei ihr ist noch einer von zwei Strängen intakt. Mehrere Medien hatten berichtet, dass die Spur der Sabotage in die Ukraine führe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zurückgewiesen, dass Kiew etwas mit den Sprengungen zu tun hatte. (dpa/bearbeitet von nap)

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