Bei den Beratern von US-Präsident Donald Trump ist der Streit um die Zollpolitik offen zu Tage getreten: US-Milliardär Elon Musk beschimpfte Trumps Berater in Handelsfragen, Peter Navarro, als "Idioten".

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Offener Streit zwischen den Beratern des US-Präsidenten. Navarro sei "dümmer als ein Sack Backsteine", schrieb Elon Musk am Dienstag im Onlinedienst X. Er kommentierte damit ein Video, in dem Navarro über Musk sagt, er sei kein "Autobauer", sondern lediglich jemand, der Autos aus Teilen "zusammensetzt", die aus Asien importiert seien.

Musk, der Effizienzberater von Präsident Donald Trump, hatte zuvor indirekt dessen Zollpolitik kritisiert, als deren Architekt Navarro gilt. In einer Videobotschaft beim Parteitag der rechtspopulistischen italienischen Lega in Florenz sagte er am Samstag, aus seiner Sicht sollten die USA und Europa idealerweise zu einer "Null-Zoll-Situation übergehen, um so eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika zu schaffen".

US-Medien sehen Spannungen - Habeck sieht Verwundbarkeit

US-Medien hatten bereits über die wachsenden Spannungen im Team Trump berichtet - so war Musk wegen seines rabiaten Vorgehens zur Senkung der Staatsausgaben kritisiert worden. Trump hält bislang an Musk fest, hat laut dem Magazin "Politico" aber bereits angedeutet, dass Musk in den kommenden Wochen aufhören und in seine Unternehmen zurückkehren werde.

Die Amerikaner haben den Druck und sind in einer Position der Schwäche

Robert Habeck

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat bei einem EU-Treffen zum Zollstreit mit den USA vor überhasteten Reaktionen gewarnt, sich zugleich aber für die Vorbereitung von umfangreichen Gegenmassnahmen ausgesprochen. "Wir haben (...) keinen Zeitdruck, denn die Amerikaner haben den Druck und sind in einer Position der Schwäche", sagte der Grünen-Politiker. Beleg seien die Äusserungen von Musk.

Wichtig sei nun, dass Europa sich nicht spalten lasse, betonte Habeck. So dürften einzelne Länder nicht versuchen, eigene Vorteile herauszuverhandeln, dann das werde schiefgehen. "Die Stärke kommt aus der Gemeinsamkeit heraus", sagte der geschäftsführende Wirtschaftsminister. (afp/bearbeitet von phs)

Teaserbild: © Jose Luis Magana/AP/dpa