Milde Töne aus Taipeh. Während China den USA mit Gegenzöllen gedroht hat, will man in Taiwan auf die Amerikaner zugehen.
Taiwans Präsident Lai Ching-te hat angekündigt, auf die von US-Präsident
Taiwan will mehr US-Produkte kaufen
Taiwans Regierung hatte die US-Zölle zuletzt als "ungerecht" und "höchst unvernünftig" kritisiert. Dennoch wollte Lai keine Gegenzölle verkünden. Dafür erklärte er, Taiwan habe ein Team zusammengestellt, um Verhandlungen mit Washington zu führen. Lai sprach sich unter anderem auch dafür aus, dass Taiwan mehr US-Produkte importieren solle, um den vom Inselstaat erzielten Handelsüberschuss zu verringern. Ebenso sollen taiwanische Unternehmern stärker in den Vereinigten Staaten investieren. Zusätzliche werde man Handelsbarrieren gegenüber US-Unternehmen abbauen. Die Bevölkerung Taiwans rief Lai auf, "nicht in Panik zu verfallen". Die taiwanische Wirtschaft sei widerstandsfähig.
Donald Trump hatte vergangene Woche 32-prozentige Zölle für Waren aus Taiwan angekündigt. Das für seine Hightech-Produkte bekannte Land ist der siebtgrösste Handelspartner der USA. Im Jahr 2024 stiegen die Exporte in die USA um 32,5 Prozent.
Der hohe Zollsatz gegen Taiwan kam für Beobachter durchaus überraschend, da der Inselstaat über einer der weltweit führenden Industrien für hochwertige Computerchips verfügt, von denen auch die US-Techkonzerne im Silicon Valley abhängen.
Zudem befindet sich Taiwan wegen der militärischen Bedrohung durch China in einer sicherheitspolitisch prekären Lage. Peking möchte sich die Insel einverleiben. Washington verpflichtete sich, die Verteidigung des Landes zu unterstützen und liefert regelmässig Waffen.
China setzt auf Gegenzölle
China geht hingegen auf Konfrontationskurs mit den USA. Man will dort 34 Prozent Gegenzölle erheben. Die Zollantwort soll am 10. April in Kraft treten.
Die Ankündigung von Gegenzöllen auf US-Importe durch China hat den jüngsten Kurseinbruch an den New Yorker Börsen am Freitag noch verschärft. Der Dow Jones Industrial sackte im frühen Handel um weitere 2,5 Prozent auf 39.529 Zähler ab. Am Vortag war der weltweit bekannteste Aktienindex bereits um vier Prozent gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump umfangreiche Importzölle angekündigt hatte. Der Dow fiel am Freitag auf den niedrigsten Stand seit August vergangenen Jahres. Es droht nun die verlustreichste Börsenwoche seit Oktober 2020.
Der von den grossen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 büsste 2,8 Prozent auf 18.007 Punkte ein und fiel ebenfalls auf den tiefsten Stand seit August 2024. Im Börsenjahr 2025 steht mittlerweile ein Verlust von 14,5 Prozent für den Index zu Buche. Wie schon am Vortag zählten die Papiere grosser Chip-Hersteller zu den grössten Verlierern. Der marktbreite S&P 500 rutschte um 2,7 Prozent auf 5.252 Zähler ab. (apf/dpa/bearbeitet von the)