• Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am Dienstagabend seine erneute Kandidatur für den Wahlkampf 2024 angekündigt.
  • Fürsprecher halten sich in der Öffentlichkeit bisher zurück.
  • Frühere Weggefährten haben sich inzwischen offenbar von Trump abgewendet.

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Der frühere US-Präsident Donald Trump ist offiziell ins Präsidentschaftsrennen 2024 eingestiegen. Die Kandidatur für die Republikaner ist ihm aber noch nicht sicher. Denn die US-Parteien entscheiden bei landesweiten Vorwahlen über ihre Präsidentschaftskandidaten. Trump hatte die Wahl 2020 gegen den Demokraten und amtierenden US-Präsidenten Joe Biden verloren, aber die Wahlniederlage nie eingeräumt.

Biden selbst will zu der erneuten Kandidatur seines Vorgängers derweil nichts sagen. "Nicht wirklich", antwortete Biden am Mittwoch in Indonesien der mitreisenden US-Presse zufolge auf die Frage, ob er etwas dazu sagen wolle. Biden hatte auf der Insel Bali am G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte teilgenommen. Dort besuchte er mit anderen Staats- und Regierungschefs einen Mangrovenwald. Biden stand gerade mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zusammen, als er zu Trumps Kandidatur gefragt wurde. Beide grinsten sich den Angaben zufolge an.

Via Twitter teilte Biden ein Video und schrieb dazu: "Donald Trump hat Amerika im Stich gelassen." In dem Video ist unter anderem von Rekordzahlen bei den Arbeitslosen während der Trump-Amtszeit die Rede.

Konservative Medien wenden sich von Trump ab

Eher überraschend sind die Reaktionen der rechten US-Medien, die Trump in seinem ersten Wahlkampf noch unterstützt hatten. Laura Ingraham von Fox News etwa erklärte, ohne Trump beim Namen zu nennen: "Wenn Wähler zu dem Schluss kommen, dass du dein Ego oder deinen Frust über das stellst, was gut ist für das Land, dann werden sie sich woanders umsehen."

Die "New York Post" machte sich auf ihrer Titelseite über Trump lustig und bezeichnete ihn als "Trumpty Dumpty" in Anlehnung an die Witzfigur "Humpty Dumpty" aus "Alice im Wunderland". Fox News und "New York Post" gehören zum Medien-Imperium von Rupert Murdoch. Dort scheint man mit Trump mittlerweile abgeschlossen zu haben. Das zum Konzern gehörende "Wall Street Journal" ernannte Trump zum "grössten Verlierer der republikanischen Partei".

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Unterstützung erhielt Trump von Kari Lake, die von ihm im Wahlkampf um den Gouverneursposten in Arizona unterstützt wurde, dabei allerdings der Demokratin Katie Hobbs unterlag. Sie schrieb auf Twitter, Trump habe ihre "volle und komplette Unterstützung".

Trump ist auch in den eigenen Reihen nicht mehr unumstritten

Trump ist allerdings auch in den eigenen Reihen keineswegs unumstritten, insbesondere nach dem schwachen Abschneiden seiner Kandidaten bei den Midterms. Eine Reihe anderer Republikaner dürfte die Präsidentschaftskandidatur der Konservativen anstreben. Als potenzielle Bewerber gelten unter anderem Floridas Gouverneur Ron DeSantis und Trumps früherer Vizepräsident Mike Pence.

Pence äusserte sich zurückhaltend über eine erneute Kandidatur von Trump. "Ich glaube, wir haben bessere Alternativen", sagte Pence in einem Interview mit dem TV-Sender ABC. Pence äusserte sich auch zu möglichen eigenen Ambitionen, im Herbst 2024. Er und seine Familie würden "betend" darüber nachdenken.

In Umfragen für die Republikaner-Vorwahlen liegt Trump derzeit allerdings noch klar vorne - der Ex-Präsident ist bei der konservativen Basis so populär wie kein anderer Politiker.

Verwendete Quellen:

  • zdf.de: "Donald Trump will wieder Präsident werden"
  • zeit.de: "Mike Pence sieht "bessere Alternativen" als Donald Trump"
  • cnn.com: "Pence calls Trump tweet on January 6 'reckless'"
  • br.de: "Trump will erneut Präsident werden: Was die Kandidatur bedeutet"
  • dpa
  • AFP
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