Binnen 24 Stunden nach Amtsantritt wollte US-Präsident Trump den Ukraine-Krieg beenden. Daraus wurde nichts. Jetzt deutet er eine Einigung mit Russland an. In der Ukraine töten russische Angriffe unterdessen weiter Menschen.
In den Verhandlungen über die Beendigung des Ukraine-Kriegs sieht US-Präsident

Details, worauf die USA sich mit Russland geeinigt haben wollen, äusserte Trump nicht. Auch fehlt bis dato eine Bestätigung aus Moskau.
Wo die Verhandlungen wirklich stehen? Schwer zu sagen. Vergangene Woche hatte Trump noch mit dem Rückzug der USA aus den Ukraine-Verhandlungen gedroht, sollten Kiew oder Moskau die Gespräche "sehr schwierig" machen. Am Sonntag äusserte er dann die Hoffnung auf ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine noch diese Woche, ohne allerdings weitere Angaben zu möglichen Fortschritten in den Verhandlungen zu machen.
Streit statt Deal: Trump macht Selenskyj schwere Vorwürfe
Es wäre nicht das erste Mal, dass Trump Hoffnungen schürt, die er nicht halten kann: Im Wahlkampf hatte er behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden. Später nannte er sechs Monate als Zeitspanne.
Klar ist: Mit Kiew liegt Trump im Streit. Am Mittwoch warf er dem ukrainischen Regierungschef Wolodymyr Selenskyj vor, den Krieg mit Russland unnötig zu verlängern. Selenskyjs Weigerung, die Besetzung der Krim durch die Russen zu akzeptieren, sei "sehr schädlich für die Friedensverhandlungen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
Selenskyj hatte Gebietsabtretungen an Russland zuvor kategorisch ausgeschlossen. "Da gibt es nichts zu bereden. Das steht ausserhalb unserer Verfassung."
Tote und Verletzte bei russischem Angriff auf Kiew
Angeblicher Deal mit Trump hin oder her – seine Angriffe auf die Ukraine setzt Russland unvermindert fort, mit dramatischen Folgen für die Menschen im Land: In Kiew wurden bei einem nächtlichen russischen Raketenangriff mindestens zwei Menschen getötet. Mindestens 54 weitere Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit. 38 von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden, darunter sechs Kinder.
Am frühen Morgen hatten die Behörden bei Telegram eine Luftalarm-Warnung herausgegeben. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten Explosionen in der ganzen Stadt.
"Putin zeigt nur den Wunsch zu töten"
Auch den Osten der Ukraine nahmen die russischen Streitkräfte ukrainischen Behördenangaben zufolge am Donnerstag unter Beschuss. Der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terechow, erklärte, dass die zweitgrösste Stadt des Landes von sieben Raketen getroffen worden sei. Später fügte er hinzu, dass "ein massiver Drohnenangriff" auf die Stadt im Gange sei.
Der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak erklärte am Donnerstag, Russland greife Kiew, Charkiw und andere Städte "in diesem Moment mit Raketen und Drohnen" an. "Putin zeigt nur den Wunsch zu töten", erklärte Jermak und forderte: "Die Angriffe auf Zivilisten müssen aufhören." (afp/dpa/bearbeitet von mcf)