- Die 32-jährige US-Demokratin Abby Broyles will ins Repräsentantenhaus.
- Doch nun sorgt ein Vorfall auf einer Übernachtungsparty für Schlagzeilen: Dort soll sie zwölf- und 13-jährige Mädchen massiv beleidigt und angepöbelt und sich in einen Wäschekorb übergeben haben.
- Zunächst bestritt die 32-Jährige, überhaupt anwesend gewesen zu sein; nach öffentlicher Kritik jedoch hat sie mittlerweile darauf reagiert.
Die US-Demokratin Abby Broyles will ins US-Repräsentantenhaus. Auf ihrer offiziellen Homepage macht sie Werbung dafür, unter anderem mit dem Satz: "Abby ist es gewohnt, dafür zu kämpfen, dass die Menschen gehört werden." Und weiter: "Sie kommt aus Oklahoma und engagiert sich schon ihr Leben lang dafür, für unsere Kinder zu kämpfen [...] und unsere Lebensqualität zu verbessern".
Nun jedoch macht Abby Broyles mit Schlagzeilen von sich reden, die diesem Bild widersprechen. Bei einer Übernachtungsparty soll die 32-Jährige mehrere zwölf- und 13-jährige Mädchen massiv beleidigt und angepöbelt haben. Am Ende des Abends habe sie sich zudem in einen Wäschekorb übergeben. Zunächst bestritt die Politikerin, überhaupt auf der Party gewesen zu sein; später räumte sie das dann jedoch ein und entschuldigte sich bei den beteiligten Mädchen.
Abby Broyles: Abfällige Kommentare über hispanischen Migrationshintergrund
Doch was genau war passiert? Laut der "New York Times" feierten acht Mädchen zwischen zwölf und 13 Jahren eine Übernachtungsparty am 11. Februar und schauten sich den Film "Titanic" an. Abby Broyles soll zu Besuch bei der Mutter vorbeigekommen sein, in deren Haus die Party stattgefunden hat.
Laut einiger anwesender Eltern und Kinder soll Broyles dort unter anderem die Akne eines Mädchens in abfälliger Weise kommentiert haben - ebenso wie den Fakt, dass das Mädchen einen hispanischen Migrationshintergrund hat. Zu einer Zwölfjährigen soll sie gesagt haben, sie werde niemals so erfolgreich werden wie sie. Ausserdem soll sich Abby Broyles in die Schuhe eines Mädchens übergeben haben, bevor sie sich später in den Wäschekorb erbrach.
Die Politikerin, die Anwältin ist und laut "New York Times" früher als investigative TV-Reporterin arbeitete, soll zunächst bestritten haben, überhaupt auf der Party anwesend gewesen zu sein.
Nachdem einige Eltern der Nachrichtenseite "NonDoc" von den Geschehnissen erzählt hatten und auch ein TikTok-Video von der Feier die Runde machte, lieferte Broyles eine Erklärung für ihr Verhalten.
Demnach hätte sie Alkohol getrunken und ein Schlafmittel eingenommen und hätte danach einen Blackout gehabt, sagte die Politikerin dem Lokalsender KFOR. Eine "Nebenwirkung" sei gewesen, dass sie nicht geschlafen habe, sondern halluziniert. "Ich kann mich an nichts mehr erinnern, bis ich aufwachte oder wieder zu mir kam und mich in einen Wäschekorb erbrach."
"Ich möchte mich aus tiefstem Herzen für jede Verletzung entschuldigen"
Eine Mutter beschwerte sich zwischenzeitlich auf Twitter darüber, dass die Politikerin sich nicht bei den Kindern entschuldigt habe. "Ich fühle mich von Ihrem Verhalten abgestossen und finde es entsetzlich, dass Sie nicht verstehen konnten, warum einige Eltern verärgert waren. Ihr niederträchtiges, gemeines und bigottes Verhalten sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden."
Die Entschuldigung hat die Politikerin mittlerweile nachgeholt. Zum Sender KFOR sagte sie: "Ich möchte mich aus tiefstem Herzen für jede Verletzung, jeden Schaden und jedes Trauma entschuldigen, das auf mein Verhalten zurückgeht, als ich nicht wusste, was ich tat." Sie sprach ausserdem von einer "Schmutzkampagne" in den Medien.
Auch an die Nachrichtenagentur AP hat sie sich gewandt und erklärt, sie glaube nicht, dass sie die Dinge wirklich gesagt habe, die ihr vorgeworfen werden. "Die Dinge, die man mir vorwirft, sind nicht, wer ich bin. Sie spiegeln überhaupt nicht meine Überzeugungen wider." Auch auf Twitter äusserte sich die 32-Jährige mit ähnlichen Worten.
Broyles ist bei der Senatorenwahl in Oklahoma im Jahr 2020 erfolglos gegen den Republikaner Jim Inhofe angetreten. Um ihren Sitz im Repräsentantenhaus kämpft sie aktuell gegen die Republikanerin Stephanie Bice. Auch nach dem Vorfall hat sich laut "Spiegel.de" nichts an ihrem Vorhaben geändert, ins US-Repräsentantenhaus einziehen zu wollen.
Verwendete Quellen:
- New York Times: U.S. House Candidate Apologizes for Behavior at Sleepover
- Homepage Abby Broyles
- Spiegel: Kinder offenbar bei Pyjamaparty bepöbelt – US-Demokratin bittet um Entschuldigung
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