Im Prozess um einen mutmasslichen Interessenkonflikt hat die Verteidigung einen Freispruch für den französischen Justizminister Éric Dupond-Moretti gefordert. Wie eine Sprecherin des Gerichtshofs der Republik in Paris am Donnerstag bestätigte, will das Gericht das Urteil am 29. November verkünden. Die Anklage hatte eine einjährige Bewährungsstrafe für den Minister verlangt.

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Rund zwei Wochen stand Dupond-Moretti vor dem Gericht, das ausschliesslich über Verfehlungen französischer Minister in Ausübung ihres Amtes urteilt. Dem 62-Jährigen wird vorgeworfen, seine Position als Justizminister ausgenutzt zu haben, um Streitfälle aus seiner Zeit als Anwalt zu regeln. Er soll etwa administrative Untersuchungen gegen mehrere hohe Beamte des Justizapparats angeordnet haben. Gewerkschaften von Richtern und Staatsanwälten hatten die Vorwürfe gegen ihn vorgebracht.

Dupond-Moretti gelangte bei einer Regierungsumbildung im Juli 2020 überraschend an die Spitze des Justizministeriums. Schon vor seiner Ernennung war er in Frankreich als Starverteidiger bekannt, als Anwalt in diversen aufsehenerregenden Prozessen tätig und galt mitunter als umstritten.  © dpa

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