Die von Italien geplanten Aufnahmezentren für Migranten in Albanien können anders als geplant wegen technischer Probleme vorerst noch nicht in Betrieb gehen. Das teilte ein Sprecher der italienischen Botschaft in Tirana der Deutschen Presse-Agentur mit. Ursprünglich war die Inbetriebnahme schon für Mai geplant, doch es kam zu Verzögerungen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte Anfang Juni angekündigt, dass die Lager ab 1. August in Betrieb gehen könnten.

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Dies ist aber nicht möglich, weil das Hauptlager in Gjader noch nicht fertig gebaut ist. Es soll Migranten nach einer ersten Prüfung in das kleinere Lager am Adria-Hafen Shengjin aufnehmen. Dieses ist bereits fertig, wird aber noch nicht genutzt. Die italienischen Behörden arbeiteten jedoch daran, dass die Zentren in den nächsten Wochen so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden, teilte der Sprecher der Botschaft weiter mit.

In beide Lager werden den Plänen zufolge Menschen gebracht, die zuvor von den italienischen Behörden auf hoher See auf dem Weg übers zentrale Mittelmeer nach Italien an Bord genommen wurden. Italien ist eines der Länder, die von der Fluchtbewegung aus Afrika nach Europa übers Mittelmeer besonders betroffen sind. Meloni war im Herbst 2022 mit dem Versprechen ins Amt gelangt, die Zahlen deutlich zu senken. In den beiden Einrichtungen sollen Zehntausende Menschen pro Jahr unterkommen können.

Die Zentren sind nach Angaben aus Rom ausdrücklich nicht für Migranten vorgesehen, die per Boot an italienischen Küsten ankommen oder von privaten Hilfsorganisationen aufgegriffen werden. Italien verwaltet die Lager und sorgt für Sicherheit darin. Ausserdem trägt Rom dafür alle "direkten und indirekten" Kosten.

Die Bauarbeiten in Gjader hätten sich verzögert, weil der Boden auf dem vorgesehenen Grundstück sehr brüchig sei und vor der Legung der Fundamente habe konsolidiert werden müssen, erklärte der Sprecher der italienischen Botschaft in Tirana. Zudem habe man die Bauarbeiter wegen der derzeit extremen Sommerhitze schonen müssen.   © dpa

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