Der öffentlichkeitsscheue russische Milliardär Viktor Vekselberg sorgt wieder für Schlagzeilen, auf die er lieber verzichten würde. Vekselberg und seine Investmentgruppe Renova wurden auf eine Sanktionsliste der USA gesetzt – eine schlechte Nachricht für seine Schweizer Firmen.

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Um den Schweizer Industriepumpen-Hersteller Sulzer vor US-Sanktionen zu schützen, musste Viktor Vekselbergs Gruppe Renova ihre Beteiligung auf unter 50 Prozent reduzieren.

Wegen Vekselbergs Engagement bei Sulzer kam es zu Kursverlusten. Auch Oerlikon und Schmolz + Bickenbach, die sich ebenfalls im Besitz der Renova befinden, blieben nicht verschont.

Vekselberg wohnt in der Schweiz - zumindest offiziell

Der Russe besitzt gegenwärtig mehr als 13 Milliarden Dollar (12,4 Milliarden Franken), was ihn laut Forbes zur neuntreichsten Person in Russland macht. Er schaffte es vom Altmetallhändler in Russland zum Besitzer der weltweit grössten Sammlung von Fabergé-Eiern. Auf dem Papier wohnt er in der Schweiz, er reist aber viel in der Welt herum und bezeichnet sich selbst als Weltbürger.

Über seine Rohstoffhandels-Unternehmen hat Vekselberg eine lange Beziehung zur Schweiz. 2007 sorgte er erstmals für Aufsehen, durch den Erwerb grosser Beteiligungen an traditionellen Schweizer Industrieunternehmen wie Sulzer, Oerlikon und Schmolz + Bickenbach.

Etwa zur gleichen Zeit kaufte er eine Immobilie in Zürich, zog aber später nach Zug, um von den dortigen Steuervergünstigungen für reiche Ausländer zu profitieren. Er soll auch in Russland und den USA persönliche Immobilien besitzen oder besessen haben.

Verdacht der Börsenmanipulation

Eine besonders stürmische Angelegenheit war die unfreundliche Übernahme des Pumpenherstellers Sulzer durch Renova, als das Schweizer Unternehmen erfolglos versucht hatte, einem Doppelangriff von Renova und der österreichischen Victory-Gruppe zu widerstehen.

2010 wurde Vekselberg wegen angeblicher Börsenmanipulationen im Zusammenhang mit der Übernahme von Oerlikon zu einer Busse von 40 Millionen Franken verurteilt. Doch er konnte diese in der Berufung aufheben.

In Medienberichten wurde der in der Ukraine geborene Geschäftsmann häufig mit dem Kreml und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Verbindung gebracht. Vekselberg hat dies stets geleugnet.

"Wir werden in der Schweiz oft mit der Bemerkung konfrontiert, dass Renova in den Händen des Kremls sei. Meine Treffen mit dem Präsidenten wurden so verstanden, dass ich Anweisungen erhalten haben soll", sagte Vekselberg 2008 am Swiss Economic Forum. "Das ist totaler Unsinn. Unsere Investitionen in Schweizer Produkte haben nichts mit der russischen Regierung oder dem russischen Staatskapital zu tun."

In den letzten Jahren konnte Vekselberg etwas mehr Ruhe geniessen und sein globales Geschäftsimperium verwalten, das Immobilien-, Einzelhandels-, Energie-, Rohstoff-, Industrie- und Kommunikationsunternehmen umfasst. Er zeigte sich auch regelmässig an der Gala des Weltwirtschaftsforums in Davos (WEF) und belegte damit, dass er in diesen Kreisen akzeptiert ist.

Nun brachten die Meldungen der US-Sanktionen den Oligarchen wieder in die Schlagzeilen, die ihn erneut mit dem Kreml in Zusammenhang bringen und unter ein negatives Licht stellen.

Übertragung aus dem Englischen: Christian Raaflaub

  © swissinfo.ch

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