Horst Seehofer hat sich erstmals in der Causa Chemnitz zu Wort gemeldet. Er bietet der Polizei Sachsen Unterstützung von Bundesseite ab. Die Aufrufe zur Gewalt verurteilt der Bundesinnenminister scharf.
Bundesinnenminister
"Die Polizei in Sachsen ist in einer schwierigen Situation", erklärt Seehofer. "Sofern von dort angefordert, steht der Bund mit polizeilichen Unterstützungsmassnahmen zur Verfügung."
Der CSU-Chef betonte, er habe kein Verständnis für die Gewalt auf den Strassen von Chemnitz als Antwort auf die tödliche Gewalt bei einem Stadtfest. Seehofer erklärte am Dienstag: "Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Opfers der Messerattacke. Ich bedauere diesen Todesfall zutiefst."
Seehofer: Betroffenheit rechtfertige keinen Aufruf zu Gewalt
Die Betroffenheit der Bevölkerung darüber sei verständlich. "Aber ich will auch ganz deutlich sagen, dass dies unter keinen Umständen den Aufruf zu Gewalt oder gewalttätige Ausschreitungen rechtfertigt", fügte er hinzu. Dafür sei in einem Rechtsstaat kein Platz.
Die sächsische Polizei könne, falls gewünscht, vom Bund Hilfe in Form von "polizeilichen Unterstützungsmassnahmen" erhalten.
Auf einem Stadtfest in Chemnitz war am Wochenende ein 35 Jahre alter Deutscher durch Messerstiche getötet worden. Als Tatverdächtige gelten ein Syrer und ein Iraker.
Am Sonntag zogen rechte Demonstranten durch die Stadt, von denen einige ausländische Passanten attackierten. Am Montagabend wurden bei neuen Protesten rechter und linker Demonstranten mindestens achtzehn Menschen verletzt, neun seitens der rechten, neun seitens der sonstigen Demonstranten.
Dass die Polizei den Demonstranten zahlenmässig massiv unterlegen war, weil sie mit deutlich weniger Teilnehmern gerechnet hatte, hat für deutliche Kritik an den Einsatzkräften gesorgt. (ank/dpa)
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