Ein russischer Journalist kam der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock ein wenig zu nahe. Das hat jetzt Konsequenzen für ihn.
Ein Vorfall bei einer Pressekonferenz der deutschen Aussenministerin
Wirbel bei Pressekonferenz von Baerbock
Hintergrund war ein Vorfall mit einem TV-Journalisten des russischen Staatsfernsehens. Dieser war auf dem UN-Gelände vergangene Woche auf Baerbock zugegangen und hatte ihr eine Frage gestellt, als diese auf dem Weg zu einer Medien-Begegnung war. Die Aussenministerin antwortete nicht und verwies auf die anstehende Pressekonferenz. Der Reporter folgte der Grünen-Politikerin weiter, wie Aufnahmen zeigten und anwesende Journalisten berichteten.
Schliesslich stellte er sich direkt neben Baerbock, die sich für ihr Statement bereit machte. Die Aussenministerin forderte den Mann in der Folge energisch auf, sich neben andere Medienvertreter einzureihen, damit die Pressebegegnung starten könne. Danach verliess der Journalist die Pressekonferenz.
Die UN betonten, dass der Journalist weiterhin seiner Arbeit in dem Gebäude nachkommen könne und ihm der Zugang nicht verwehrt werde. Bei den Vereinten Nationen gibt es verschiedene Zulassungen für Reporter, die sich auf den Zugang zum Gelände auswirken.
Russland sauer über Umgang mit Journalist
Sogenannte "Resident Correspondents" werden behandelt wie UN-Angestellte, brauchen am Eingang keine Durchsuchung und können sich in weiten Teilen des Komplexes frei bewegen. "Non Resident Correspondents" – der Status, den nun auch der russische TV-Journalist hat – dagegen müssen bei jedem Besuch des Geländes durch eine Sicherheitsschleuse und haben deutliche Zugangsbeschränkungen im UN-Hauptquartier.
Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hatte sich wegen der Sanktion gegen den Journalisten eigenen Aussagen zufolge bei Generalsekretär António Guterres beschwert und verlangt, dass die Entscheidung rückgängig gemacht werde. Der Reporter habe Baerbock nicht belästigt oder sich anderweitig falsch verhalten. Ein Gedränge mit einem deutschen Delegationsteilnehmer während des Vorfalls beschrieb er als "Angriff" auf den Russen. Das Auswärtige Amt äusserte sich auf Anfrage nicht öffentlich. (dpa/bearbeitet von the)
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