Alexander Van der Bellen ist nach elf Monaten Wahlkampf der Sieger der längsten Bundespräsidentenwahl in der Geschichte Österreichs. Alle Informationen und Ergebnisse hier in der Tickeri-Nachlese.
- Alexander Van der Bellen wird Bundespräsident
- Hochrechnung (mit Briefwahlprognose): 53,3 zu 46,7 Prozent
- Wahlbeteiligung mit 74 Prozent höher als gedacht
- Briefwahlstimmen können nichts mehr ändern
- Norbert Hofer will wieder antreten
21:22 Uhr: Das Wahljahr geht zu Ende
Das Endergebnis steht noch aus, doch die Bundespräsidentenwahl 2016 ist entschieden. Mit zwei Zitaten der beiden Kontrahenten verabschieden wir uns somit aus dem Ticker und wünschen Ihnen eine gute Nacht!
"Ihr habt mich so grossartig unterstützt und ich bin unendlich traurig, dass es nicht geklappt hat. Ich hätte gerne auf unser Österreich aufgepasst." - Norbert Hofer, FPÖ-Kandidat
"Ich bin dankbar." - Österreichs künftiger Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Grüne)
21:06 Uhr: Wahlbeteiligung höher als gedacht
"Wahlmüde" würden die Bürger nach dem langen Wahlkampf sein, hatten Meinungsforscher im Vorfeld prognostiziert. Doch, siehe da: Die Wahlbeteiligung lag mit rund 74 Prozent nochmal etwas höher als im ersten Durchgang der Stichwahl im Mai (72,8 Prozent). Das überraschte auch den Chef des Meinungsforschungsinstituts OGM, Wolfgang Bachmayer:
20:19 Uhr: Internationale Reaktionen
Erleichterung in der Hofburg bei einigen Medienvertretern aus dem Ausland, Jubel bei der SPD, Enttäuschung bei der AfD: Das sind die internationalen Reaktionen auf den Sieg Van der Bellens:
20:05 Uhr: Ergebnis früher als gedacht!
Womöglich würde erst am Dienstag klar sein, wer Österreichs neuer Bundespräsident wird, hatte es im Vorfeld geheissen. Nun brachte schon die erste Hochrechnung die Antwort. Van der Bellen konnte in vielen Gemeinden dazugewinnen und kommt auf 53,3 Prozent, Hofer auf 46,7. Auch die Briefwahlstimmen, die ab Montag, 9:00 Uhr ausgezählt werden, werden nichts mehr daran ändern: Der neue Präsident heisst Alexander Van der Bellen.
19:50 Uhr: Niederösterreich wählt blau
Van der Bellen verbessert sich in Niederösterreich zwar auf 49,2 Prozent (am 22. Mai waren es 47,4), Hofer liegt hier aber mit 50,8 Prozent vorn.
19:48 Uhr: Gesamtergebnis - ohne Briefwahl
Van der Bellen: 50,35 Prozent
Hofer: 49,65 Prozent
(Hochrechnung mit Briefwahlstimmen: 53,3 zu 46,7 Prozent, Schwankungsbreite: 0,4 Prozent)
19:47 Uhr: Wien durchwegs grün!
Wien ist ausgezählt! Van der Bellen bekommt 63,6 Prozent der Stimmen, er hat jeden einzelnen Bezirk für sich gewinnen können. Sein Ergebnis vom Mai hat er dabei noch verbessert.
19:39 Uhr: Van der Bellen konnte Wähler mobilisieren
Wie die bisher ausgezählten Stimmen zeigen, hat Van der Bellen gegenüber der Wahl am 22. Mai in den meisten Gemeinden zugelegt. Anders als im Mai liegt er bereits jetzt, ohne die Briefwahlstimmen, schon deutlich vorne.
19:29 Uhr: Strache: "Zeit war noch nicht reif"
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hofft auf den nächsten Durchgang in sechs Jahren. Das schrieb er am Sonntagabend auf Facebook:
Strache gratulierte Van der Bellen. Er lade die Menschen ein, darauf zu vertrauen, dass Van der Bellen ein Bundespräsident aller Österreicher sein werde. "Jeder hat einen Vertrauensvorschuss verdient, das ist das grundlegende Fairnessprinzip jeder Demokratie." Der Tag habe nicht den Sieger gebracht, den er sich gewünscht habe, aber er war "wie jeder Wahltag trotzdem ein Sieg – für die Demokratie".
19:22 Uhr: Tirol geht an Van der Bellen
Van der Bellen setzt sich in Tirol mit 52,6 Prozent durch. Inzwischen sind bis auf zwei Gemeinden alle ausgezählt. Es fehlen noch Niederösterreich und Wien.
19:19 Uhr: Ursula Stenzel äussert sich zur Niederlage
19:06 Uhr: Urnenstimmen fast komplett ausgezählt
Der Auszählungsstand liegt für ganz Österreich jetzt bei 95 Prozent, die Wahlkarten werden erst ab Montag, 9:00 Uhr, ausgezählt. Die Schwankungsbreite der aktuellen Hochrechnung liegt jetzt nur noch bei 0,5 Prozent. Das voraussichtliche Ergebnis lautet weiterhin 53,3 zu 46,7 Prozent. Die Wahlkarten können am Sieg Van der Bellens nichts mehr ändern.
19:04 Uhr: Diese Bundesländer sind ausgezählt
Oberösterreich: 53,3 Prozent für Van der Bellen; 46,7 Prozent für Hofer
Kärnten: 43,45 Prozent für Van der Bellen; 56,55 Prozent für Hofer
Steiermark: 44,86 Prozent für Van der Bellen; 55,14 Prozent für Hofer
Burgenland: 40,4 Prozent für Van der Bellen; 59,6 Prozent für Hofer
Vorarlberg: 60,44 Prozent für Van der Bellen; 39,56 Prozent für Hofer
Salzburg: 49,76 für Van der Bellen; 50,24 Prozent für Hofer
Wien ist noch nicht ausgezählt, laut einer SORA-Hochrechnung kommt Hofer dort auf 35, Van der Bellen auf 65 Prozent.
18:38 Uhr: Hofer will auch bei Hofburg-Wahl wieder kandidieren
Nicht nur bei der nächsten Nationalratswahl will Norbert Hofer antreten. Wie er im ORF-Fernsehen ergänzt, will er auch bei der nächsten Wahl zum Bundespräsidenten wieder ins Rennen gehen.
18:33 Uhr: Van der Bellens erste Reaktion
Van der Bellen sagte in einer ersten offiziellen Reaktion, er glaube, dass das Engagement von Zehntausenden von Leuten wesentlich zu seinem Sieg beigetragen habe, auch über diverse Kanäle im Internet. Es sei eine "breite Bewegung entstanden, die ihresgleichen sucht in Österreich." Die Deutlichkeit seines Ergebnisses habe ihn überrascht: "Ich habe schon gehofft, dass es gut geht", sagte der 72-jährige Wirtschaftsprofessor beim Eintreffen in der Wiener Hofburg. Allerdings habe er nicht mit diesem Vorsprung gerechnet: "Ich bin dankbar", sagte Van der Bellen. Wichtig sei ihm, dass die Österreicher schon bald von "unserem Bundespräsidenten" und nicht von "dem Bundespräsidenten" sprechen.
18:23 Uhr: Hofer will bei Nationalratswahl antreten
Bei einem Statement im ORF sagte Hofer, es sei ein "unglaublich spannendes Jahr" gewesen, das er nicht missen wolle. Die Wahlempfehlung Mitterlehners (ÖVP-Parteichef Reinhold Mitterlehner hatte Parteikollegen Lopatka für dessen Eintreten für Hofer kritisiert) habe sich mit Sicherheit ausgewirkt. In einer Demokratie wie Österreich habe der Wähler aber "immer recht". Er bitte Van der Bellen, "gut auf Österreich aufzupassen", sagte Hofer und kündigte an: Er wird bei der nächsten Nationalratswahl als Kandidat hinter Heinz-Christian Strache antreten.
18:20 Uhr: Glückwunsch vom Kanzler
"Ein sehr guter Tag für Österreich. Jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass sich keiner als Verlierer sieht", schrieb Kern auf Twitter.
18:13: Lopatka: "Ergebnis ist, wie es ist"
Er zählt nicht zu den Jubelnden: ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka sagte, er nehme das Ergebnis zur Kenntnis und gratuliere Van der Bellen. Lopatka hatte zuvor eine Wahlempfehlung für Hofer abgegeben.
18:05 Uhr: "Europa fällt ein Stein vom Herzen"
Auch aus Deutschland kamen bereits erste Glückwünsche: "Ganz Europa fällt Stein vom Herzen", schrieb SPD-Chef Sigmar Gabriel auf Twitter. Das Wahlergebnis sei ein klarer Sieg der Vernunft gegen den Rechtspopulismus in Europa.
17:59 Uhr: Glawischnig jubelt über "historischen Tag"
Grünen-Vorsitzende Eva Glawischnig spricht bereits von einem "historischen Tag", "einer historischen Zäsur", sagte Glawischnig der APA. Für Österreich sei das eine gute und deutliche Entscheidung. Glawischnig sprach von einem Votum für ein Miteinander im Land. Zudem sei dies eine klare pro-europäische Entscheidung, die nach dem Brexit, aber auch nach der US-Wahl besonders wichtig sei.
17:48: Hofer gibt sich geschlagen
FPÖ-Kandidat Norbert Hofer ist der Verlierer der Wahl. Kurz nach Veröffentlichung der ersten Hochrechnung gestand Hofer dies ein mit den Worten: "Ich bin unendlich traurig." Via Facebook gratulierte er seinem siegreichen Kontrahenten Van der Bellen.
17:41 Uhr: Weitere Hochrechnung
Neue Hochrechnung: 53,3 (Van der Bellen) zu 46,7 Prozent (Hofer); fast 70 Prozent der Stimmen sind ausgezählt. Inzwischen liegt die Schwankungsbreite nur mehr bei einem Prozent.
17:39 Uhr: Was war Wählern wichtig?
Die Repräsentation Österreichs im Ausland ist laut dem Politologen Peter Filzmaier für die Wähler ein wichtiges Thema bei der Wahl gewesen, wie er im ORF-Fernsehen erläuterte. Van der Bellen hatte stark auf diesen Punkt gesetzt in seinem Wahlkampf. Wenig Relevanz habe der Faktor Überparteilichkeit gehabt.
17:19 Uhr: Die Wahl ist entschieden
Bei den Grünen knallen die Korken: Bei einer Schwankungsbreite von 1,2 Prozent sagt uns die erste Hochrechnung auch gleich das Ergebnis der Wahl. Alexander Van der Bellen ist nicht mehr einzuholen.
Die Hochrechnung berücksichtigt bereits die 700.000 Briefwahlstimmen, die erst am Montag ausgezählt werden.
17:10 Uhr: Alexander Van der Bellen vorne!
Die Wahllokale haben um 17:00 Uhr geschlossen. Nun ist die erste SORA-Hochrechnung veröffentlicht worden. Sie lautet:
Norbert Hofer (FPÖ): 46,4 Prozent; Alexander Van der Bellen: 53,6 Prozent (Grüne)
Auszählungsgrad: 58,4 Prozent; Wahlbeteiligung: 73,8 Prozent; Schwankungsbreite: 1,2 Prozent
16:42 Uhr: Der Countdown läuft
Wird oder wird nicht etwas durchsickern, bevor um kurz nach 17:00 Uhr die ersten Hochrechnungen veröffentlicht werden? Das war im Vorfeld eine der grossen Fragen, und zumindest hier kennen wir nun die Antwort: Es sind keine Zwischenergebnisse durchgesickert. Die Spannung steigt - und wir müssen uns noch gut eine halbe Stunde gedulden.
16:21 Uhr: Laut Sobotka keine Unregelmässigkeiten
"Derzeit gibt es keine Vorkommnisse, die in irgendeiner Form auf Unregelmässigkeiten oder sonst etwas schliessen lassen könnten", sagte Innenminister Wolfgang Sobotka in der Hofburg. Er ist auf dem Sprung nach Berlin, wo er heute Abend Gast bei "Anne Will" sein wird.
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