Die Suche nach einem Koalitionspartner gestaltet sich für Angela Merkel weiterhin schwierig - keiner will Juniorpartner der Union werden. In unserem Liveticker halten wir Sie über die aktuelle Entwicklungen und News zur Bundestagswahl 2013 auf dem Laufenden.

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14:19 Uhr: Und noch eine Grünen-Personalie: Die ehemalige Umweltministerin im Saarland, Simone Peter (47), will Grünen-Chefin werden. Das teilte sie am Donnerstag auf ihrer Homepage mit. Zuvor hatte die bisherige Grünen-Vorsitzende Claudia Roth angekündigt, nicht erneut für das Parteiamt zu kandidieren.

14:10 Uhr: Das Führungschaos bei den Grünen geht weiter. Nach dem Rücktritt der Fraktionsspitze, Renate Künast und Jürgen Trittin, kündigte Katrin Göring-Eckardt ihre Kandidatur an. Doch sie ist nicht die Einzige. Die Wirtschaftsexpertin Kerstin Andreae wird bei der Wahl der Grünen-Fraktionsspitze offenbar ebenfalls antreten. Das sagten führende Grünen-Politiker am Donnerstag zu Reuters. Von Andreae war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

11:35 Uhr: Hat da jemand Angst um sein Erbe? Joschka Fischer, ehemaliger Aussenminister und langjähriger Fraktionsvorsitzender der Grünen, schiesst erneut gegen seine Partei und wirft ihr vor, im Wahlkampf die politische Mitte aus den Augen verloren zu haben: "Anstatt sich auf die Realität einzustellen – die Wirtschaft in Deutschland brummt, die Arbeitslosigkeit sinkt, und der Mehrheit der Deutschen geht es besser denn je – und die grossen Schwächen der Regierung in das Zentrum zu rücken – die Energiewende, Europa, Bildung und Familie und sozialer Ausgleich in nachvollziehbaren Massen – setzte man fast ausschliesslich auf das Gerechtigkeitsthema und verfehlte völlig die Mehrheitsstimmung", schreibt Fischer in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung".

Regierungsmehrheiten und damit Wahlen würden in Deutschland aber immer in der Mitte gewonnen, so Fischer weiter. Und die hätten alle Oppositionsparteien geräumt und sich stattdessen mit dieser Linksverschiebung lediglich untereinander kannibalisiert.

09:55 Uhr: Die Linke kann es einfach nicht lassen, obwohl sie bereits mehrfach eine Abfuhr erhalten hat. Doch Katja Kipping bleibt dabei, dass eine rot-rot-grüne Regierung das beste für Deutschland sei. Deswegen schlägt die Linkspartei-Vorsitzende nun eine Mitgliederbefragung vor: "Die sauberste Lösung wäre, wenn alle Parteien links der Mitte gemeinsam ihre Basis befragen würden, ob sie Rot-Rot-Grün oder Merkel Plus wollen", sagte Kipping den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

08:02 Uhr: Ebenso wie in der SPD gibt es auch in der CDU Vorbehalte gegen eine grosse Koalition. Der Haushaltsexperte der Unionsfraktion im Bundestag, Norbert Barthle, wirbt für eine Zusammenarbeit mit den Grünen gezeigt. Er rufe seine Partei auf, "intensiv auf die Grünen zuzugehen", sagte er den "Stuttgarter Nachrichten". Als Haushaltspolitiker komme er "mit den Grünen eindeutig besser zurecht als mit der SPD". Zwar gebe es gesellschaftspolitisch grössere Schwierigkeiten als mit den Sozialdemokraten. "Aber da muss man Kompromisse finden", fügte Barthle hinzu.

06:34 Uhr: Auch an Tag vier nach der Bundestagswahl kommt noch keine Bewegung in die Koalitionsfrage. Noch immer zieren sich sowohl die SPD als auch die Grünen. Baden-Württembergs Bundesratsminister Peter Friedrich (SPD) stellt nun Maximalbedingungen, die in einem möglichen Koalitionsvertrag mit der Union stehen müssten. "Eine grosse Koalition müsste auch Grosses leisten, sonst hat sie keine Rechtfertigung", sagte Friedrich im Interview der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart.

Kommunen und Länder müssten mehr Einnahmen bekommen – der Punkt sei nicht verhandelbar, sagte er mit Blick auf die Bildungs- und Infrastrukturvorhaben in den Ländern. "Wir müssen die Zweiklassenmedizin überwinden – Stichwort Bürgerversicherung. Wir müssen die Energiewende gestalten und die Europapolitik Deutschlands neu ausrichten", so der Landesminister. Ob die Union da mitmacht?

+++ Der Mittwoch nach der Wahl in der Nachlese +++

15:43 Uhr: CSU-Chef Horst Seehofer hat noch einmal bekräftigt, dass er ein Bündnis mit der SPD bevorzugt - auch wenn sich Grünen-Spitze nach der Wahl völlig neu geordnet hat. "Die CSU-Position ist klar: Wir haben eine Präferenz für die grosse Koalition", sagte der bayerische Ministerpräsident am Mittwoch im Landtag in München. "Da gibt's nix Neues." Jetzt warte man in Ruhe ab, was bei SPD und Grünen weiter passiere. Erst dann werde die Union über das weitere Vorgehen entscheiden. "Wir sind sehr gelassen, selbst bei all dem Schwadronieren, das mehr oder weniger Berufene da von sich geben", sagte Seehofer.

14:15 Uhr: Zwei Dinge sind wirklich sicher im Leben: die Steuern und der Tod. Und bei jeder neuen Regierung fast ebenso sicher: Die Steuern steigen. Dass das auch diesmal so sein wird, macht Wolfgang Schäuble klar - natürlich verklausuliert. Der amtierende Finanzminister - ein Meister der Andeutungen - sowie CDU-Vize Armin Laschet sind zwar weiter gegen Steuererhöhungen, schliessen sie aber auch nicht mehr grundsätzlich aus und verweisen auf nötige Kompromisse. Zumal Laschet höhere Steuern auch nur "im Moment" für schädlich hält. Zur Erinnerung: 1,07 Billionen Euro Schulden schiebt der Bund vor sich her.

13:15 Uhr: Alle wollen plötzlich mit allen reden - nur Horst Seehofer nicht. Gespräche mit Spitzenleuten der Grünen, die im Wahlkampf eine Rolle gespielt hatten, lehnt der CSU-Chef ab. "Da sehe ich nicht, wie man mit so jemandem regieren können sollte", meint dann auch der Bewerber für die Grünen-Fraktionsspitze, Anton Hofreiter. Grundsätzlich sei er aber aufgeschlossen gegenüber Gesprächen mit der Union über eine Koalition. Ein Bündnis unter Einschluss von CSU-Chef Horst Seehofer sei aber im Grunde unvorstellbar.

12:14 Uhr: Wie geht es eigentlich weiter, wenn sich Koalitionsverhandlungen hinziehen? Erst einmal nichts. Bis zum 22. Oktober ist Schwarz-Gelb noch offiziell im Amt, dann tritt der neue Bundestag zum ersten Mal zusammen. Sollte sich anschliessend keine Regierung bilden, kann Bundespräsident Bundespräsident Joachim Gauck Merkel bitten, geschäftsführend im Amt zu bleiben. Das gilt dann auch für ihre Minister von Union und FDP.

Dennoch: Ab dem 22. Oktober gibt es neue Mehrheitsverhältnisse im Bundestag, rechnerisch hat Rot-Rot-Grün die Nase vorne und könnte noch vor der Bildung einer neuen Regierung Gesetze durchbringen. Das will die Linkspartei nutzen - und Angela Merkel austricksen. Die Linkspartei-Vorsitzende Katja Kipping fordert SPD und Grüne in der "Mitteldeutschen Zeitung" auf, gemeinsam einen flächendeckenden Mindestlohn durchzusetzen. Dafür will die Linke noch vor dem 22. Oktober ein Konzept vorlegen. "Ich bin gespannt auf die Änderungsvorschläge von SPD und Grünen", sagte Kipping.

11:35 Uhr: Abwarten - das ist offenbar das Rezept der SPD bei anstehenden Koalitionsverhandlungen. Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" aus führenden Parteikreisen wollen die Sozialdemokraten bis Mitte November keinerlei Entscheidung oder Vorentscheidung über eine mögliche Regierungsbeteiligung treffen. Die Parteispitze habe sich darauf verständigt, bis dahin "alles offen zu halten, ohne aber in Schockstarre zu verfallen". Vom 14. bis 16. November trifft sich die SPD in Leipzig zu ihrem Parteitag. Das Zeitfenster bis dahin werde voll ausgeschöpft, hiess es laut Zeitung. Damit erhoffe man sich, dass parallel der Verhandlungsdruck der Union auf die Grünen höher werde.

09:45 Uhr: Die SPD ziert sich, nachdem sie nach der grossen Koalition von 2005 bis 2009 gewaltig an Stimmen eingebüsst hatte. Die Grünen wollen auch nicht mit der Union - weil es zu wenige inhaltliche Schnittmengen gebe. Da dürfte aber noch nicht das letzte Wort gesprochen sein, schliesslich formiert sich die Grünen-Spitze gerade neu.

SPD und Grüne schliessen bislang auch eine Koalition mit der Linken aus; nicht etwa, weil es inhaltlich keine Schnittmengen (z.B. beim Mindestlohn) gebe, sondern weil die Linke mit ihren Maximalforderungen (z.B. Austritt aus der Nato) nicht regierungsfähig sei.

Und auch die CSU hat ja ihre Präferenzen. Für den Parteivorsitzenden Horst Seehofer kommt eine Koalition mit den Grünen nicht infrage ("Ich werde solche Gespräche jedenfalls nicht führen. Damit hat sich das."). Er hätte am liebsten eine grosse Koalition. Aber darauf ist ja bekanntlich die SPD nicht besonders scharf.

09.35 Uhr: Auch am Mittwoch nach der Bundestagswahl geht die Suche nach einer stabilen Regierung weiter. Und langsam aber sicher wird die Luft für die Union dünn. Zur Erinnerung: Angela Merkel fehlen fünf Sitze im Bundestag zur absoluten Mehrheit. Möglich sind Schwarz-Rot, Schwarz-Grün oder Rot-Rot-Grün sowie eine Minderheitenregierung von CDU und CSU.

+++ Der Dienstag nach der Wahl in der Nachlese +++

17:05 Uhr: Während die Grünen und die FDP sich runderneuern, setzt die SPD auf Kontinuität - zumindest an der Fraktionsspitze. Frank-Walter Steinmeier wurde am Dienstag mit einer Zustimmung von rund 91 Prozent erneut an die Fraktionsspitze gewählt. Steinmeier bekam 173 Ja-Stimmen, 12 stimmten gegen ihn, zudem gab es 5 Enthaltungen. Bisher ist unklar, ob Steinmeier bei einer möglichen grossen Koalition ein Ministeramt übernehmen würde. Von 2005 bis 2009 war er bereits Aussenminister.

16:21 Uhr: Bei der FDP geht die Aufarbeitung des Wahldebakels weiter. Christian Lindner, der wahrscheinlich neuer FDP-Vorsitzender wird, will die Liberalen neu ausrichten - und alte Fehler korrigieren: Die FDP habe zuletzt "Anlass für Klientelverdacht, Lobby-Vorwürfe und Häme gegeben." Klingt so als wolle Lindner der FDP einen sozial-liberalen statt einen rein marktorientierten Anstrich verpassen.

14:22 Uhr: Nachdem die Grünen nach den Rücktritten von Roth, Künast und Trittin aktuell weitgehend ohne Führungspersonal dastehen, dürften sich mögliche Koalitionsverhandlungen der Union mit den Grünen schwierig gestalten. Doch auch eine grosse Koalition aus CDU/CSU und SPD ist noch längst kein Selbstläufer. Bevor sich die Sozialdemokraten mit Merkel und Seehofer an einen Tisch setzen, soll erst der Parteikonvent der Sozialdemokraten am Freitag tagen.

Unabhängig davon haben sich bereits mehrere SPD-Landesverbände für eine Mitgliederbefragung im Falle einer grossen Koalition ausgesprochen. So sagte der baden-württembergische Europaminister, Peter Friedrich, der "Bild"-Zeitung: "Die Mitglieder müssen das letzte Wort haben, ob es eine grosse Koalition gibt. Dazu müssen sie wissen, was die SPD in der Sache durchsetzten könnte, um verantwortlich entscheiden zu können." Der bayrische Landeschef Florian Pronold sieht das ähnlich: "Wir brauchen über einen Koalitionsvertrag zur grossen Koalition zwingend eine Mitgliederbefragung."

Auch die Landesverbände Rheinland-Pfalz und NRW teilen diese Meinung, wie am Rande der ersten SPD-Fraktionssitzung bekannt wurde.

12:45 Uhr: In die zunehmend angespannte Debatte bei den Grünen griff nun auch der langjährige Fraktionschef und Aussenminister Joschka Fischer mit scharfer Kritik ein. "Es scheint fast, als ob die derzeitige Führung der Grünen älter geworden ist, aber immer noch nicht erwachsen", sagte er dem "Spiegel". "Sie hat eine Strategie verfolgt, die nicht nur keine neuen Wähler gewann, sondern viele alte vergraulte." Statt über Umwelt und Europa, Bildung und Familien hätten die Grünen nur über Steuern und Abgaben geredet.

11:39 Uhr: Bei seinem Wunsch nach einer grossen Koalition greift Horst Seehofer - wie könnte es anders sein - wieder einmal die Stimmung in der Bevölkerung auf. Einer ARD-Umfrage vom Montag zufolge ist die Mehrheit für eine grossen Koalition. 64 Prozent fänden dies eine sehr gute oder gute Lösung für Deutschland. Schwarz-Grün hielten 32 Prozent für gut oder sehr gut, Rot-Rot-Grün 25 Prozent.

Immerhin mehr als ein Drittel der Befragten bedauert das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag: 37 Prozent finden das schlecht oder zumindest weniger gut. 60 Prozent freuen sich aber über das Ausscheiden der FDP.

11:30 Uhr: Es kommt Bewegung in die Koalitionsdebatte. Und die geht aus vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Für ihn steht fest, dass es nur eine grosse Koalition geben kann. Oder besser gesagt: unter keinen Umständen eine Zusammenarbeit mit den Grünen. Mit denen will er noch nicht einmal sprechen. Im "Spiegel" sagte Seehofer auf Koalitionsverhandlungen mit den Grünen angesprochen: "Ich werde solche Gespräche jedenfalls nicht führen. Damit hat sich das." Gut gebrüllt, Herr Seehofer.

11:05 Uhr: Renate Künast kündigte zwar ihren Rückzug von der Fraktionsspitze an. Eine Abkehr von der Politik bedeutet das aber nicht. Künast strebt das Amt als Bundestags-Vizepräsidentin an. Das könnte zu neuen Querelen führen, denn auch Parteichefin Claudia Roth will dafür kandidieren. Roth kündigte an, beim Parteitag im Herbst nicht mehr als Grünen-Vorsitzende anzutreten.

Bislang war Katrin Göring-Eckardt Bundestags-Vizepräsidentin. Die habe nun den ersten Zugriff auf den Fraktionsvorsitz, sagte Künast. Wer für den Realoflügel nun zum Zug kommt, blieb aber zunächst offen. Neben Göring-Eckardt ist auch Fraktionsvize Kerstin Andreae im Gespräch.

10:15 Uhr: Renate Künast zieht sich vom Amt der Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag zurück. Sie habe diese Entscheidung bereits vor Längerem getroffen und nun den Abgeordneten des Realoflügels mitgeteilt. Ob nun auch Jürgen Trittin - Vertreter des linken Grünen-Flügels - seinen Hut nimmt?

08:12 Uhr: Bei den Grünen ist die Lage schon verzwickter. Nach der Rücktrittsorgie seit der Wahl - zuletzt kündigte Claudia Roth an, nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen - dürfte nun auch ein Wechsel an der Fraktionsspitze (bislang: Renate Künast und Jürgen Trittin) anstehen.

08:09 Uhr: Zwei Tage nach der Wahl steht die erste Sitzung der Fraktionen an. Während Union und SPD auf Kontinuität an den Spitzen der Fraktion setzen, warten die Grünen erst einmal ab. Bei den Sozialdemokraten dürfte neben dem Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier auch Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann wiedergewählt werden. Bei der CDU wird wohl Volker Kauder bestätigt werden. Der CSU-Landesgruppe soll weiter Gerda Hasselfeldt vorstehen.

+++ Geschehnisse vom Montag nach der Wahl in der Nachlese +++

17:58 Uhr: Auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat sich zum Wahlausgang geäussert. Nach dem Ende der schwarz-gelben Koalition fordert er eine grosse Koalition. Er begründet seinen Wunsch - überraschend, überraschend - mit einem wirtschaftlichen Argument: "Die Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hat gezeigt, dass eine grosse Koalition gerade bei besonders grossen Herausforderungen eine gute Lösung sein kann."

17:32 Uhr: Erneut werden Gespräche zwischen der SPD, den Grünen und der Linkspartei gefordert, diesmal von dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele. Man habe eine "linke Mehrheit" im Bundestag und müsse diese nun nutzen, um die Politik zu verändern. "Also sollten wir jetzt Gespräche mit der Linken führen, um zu versuchen, unsere Wahlziele doch noch zu erreichen."

16:12 Uhr: CSU-Chef Horst Seehofer sieht in der Spitze seiner Partei "überhaupt keine Bereitschaft" für ein Bündnis mit den Grünen. "Ich habe heute niemanden gehört, der mich aufgefordert hätte, mit den Grünen zu reden", sagte er nach einer Vorstandssitzung in München.

15:41 Uhr: Die Linke dringt auf Gespräche über eine rot-rot-grüne Koalition. SPD, Grüne und Linke seien verpflichtet auszuloten, ob ihre rechnerische Mehrheit im neuen Bundestag in eine politische umgemünzt werden könne. Die Tür für solche Gespräche sei nach wie vor offen, sagte Spitzenkandidat Gregor Gysi. Der SPD und den Grünen habe die "Ausschliesseritis" nichts genutzt.

14:47 Uhr: Die komplette Führungsriege der Grünen will nach der Wahlniederlage zurücktreten. Der Bundesvorstand mit den beiden Vorsitzenden Cem Özdemir und Claudia Roth sowie der Parteirat mit den Spitzenkandidaten Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckart würden beim nächsten Bundesparteitag noch im Herbst ihre Ämter aufgeben, kündigt Roth an.

14:20 Uhr: Grundlage für Verhandlungen mit der Union über eine Zusammenarbeit soll neben dem Parteiprogramm auch das 100-Tage-Programm der SPD sein, erläutert Gabriel weiter. Das beinhaltet unter anderem die sofortige Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Höhe von 8,50 Euro sowie die Abschaffung des Betreuungsgeldes. Ohnehin will die SPD erst einmal abwarten, ehe man sich mit der Kanzlerin zu Gesprächen trifft. Am Freitag findet ein Parteikonvent statt, dort sollen alle Optionen für die SPD zur Sprache kommen.

14:18 Uhr: Jubel für die Kanzlerin, betretene Gesichter bei der SPD. Der Wahlausgang sei eine herbe Niederlage für die Sozialdemokraten gewesen, gibt deren Spitzenkandidat Peer Steinbrück nach der Analyse des Parteivorstandes zu Protokoll. Parteichef Sigmar Gabriel ist zwar ebenso enttäuscht, gibt sich an Tag eins nach der Bundestagswahl aber auch schon kämpferisch. Es gebe "keinen Automatismus" hin zu einer grossen Koalition. Im steinbrückschen Klartext heisst das dann wohl: Preise hochtreiben.

13:53 Uhr: Die Kanzlerin setzt anscheinend auf eine Wiederauflage der Grossen Koalition, die Grünen hat sie in ihrer Rede nicht erwähnt. Die würden aber eigentlich auch ganz gerne regieren. Zumindest die NRW-Grünen. Aber eben nicht mit der Kanzlerin, sondern wenn überhaupt mit der SPD und den Linken. Es sei falsch, dass die SPD Sondierungsgespräche und damit Rot-Rot-Grün von Anfang an kategorisch ausschliesse, sagte die Grüne NRW-Landesparteichefin Monika Düker am Montag in Düsseldorf.

13:24 Uhr: Angela Merkel stellt sich in Berlin der Presse und verspricht eine stabile Regierung für Deutschland. "Wir sind offen für Gespräche", sagte Merkel nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien in Berlin. Mit SPD-Chef Sigmar Gabriel habe sie bereits "einen ersten Kontakt" gehabt. Dieser habe aber verständlicherweise darum gebeten, dass die SPD erst ihren Konvent an diesem Freitag abhalten werde.

13:07 Uhr: FDP-Parteichef Philipp Rösler hat seinen Rücktritt offiziell angekündigt: "Ich stelle mein Amt zur Verfügung", sagte er auf einer Pressekonferenz. Sein Nachfolger dürfte Parteivize Christian Lindner werden.

12:59 Uhr: Das Debakel der Liberalen bei der Wahl kostet übrigens nicht nur das Führungspersonal den Job. Nach Angaben der FDP-Bundestagsfraktion könnten insgesamt etwa 500 bis 600 Beschäftigte vom Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde betroffen sein. Und die Rechnung geht so: 93 Bundestagsabgeordnete verlieren ihren Job. Jeder von ihnen hatte bisher etwa drei bis vier Mitarbeiter, einige mit befristeter Festanstellung, andere mit 400-Euro-Verträgen. Dazu kommen die Zuarbeiter in den Wahlkreisbüros der Politiker im ganzen Land.

Für die 120 Festangestellten in der Bundestagsfraktion gibt es jedoch noch Hoffnung. Viele könnten in anderen Fraktionen wie etwa bei der Union unterkommen. Die CDU und die CSU werden nach dem Wahlsieg mit Sicherheit neue Stellen schaffen. Einige könnten auch in Ministerien zurückkehren, wo sie zuvor gearbeitet haben.

12:27 Uhr: Auch bei der FDP hagelt es Rücktritte: Nach Informationen der dpa wollen FDP-Chef Philipp Rösler und das gesamte Parteipräsidium ihre Ämter aufgeben.

11:45 Uhr: Eine Erneuerung hat sich bereits angekündigt, doch nun scheint es zu einer Radikalkur zu kommen: Informationen der dpa zufolge spricht sich die Grünen-Spitze für einen Rücktritt des gesamten Vorstandes aus. Das habe Parteichefin Claudia Roth in Absprache mit dem Co-Vorsitzenden Cem Özdemir am Montagmorgen in der Vorstandssitzung vorgeschlagen.

11:32 Uhr: Alle diskutieren über mögliche Koalitionen. Nur eine Partei darf nicht mitsprechen: Die Linke. Das findet ihr Parteichef Bernd Riexinger überhaupt nicht demokratisch. "Es gehört dazu, Gespräche anzubieten und zu führen", sagt er auf N-TV in Richtung SPD und Grüne. Denn: "Wir haben eine rot-rot-grüne Mehrheit. Die könnte jetzt auch realisiert werden." Sowohl die Sozialdemokraten als auch die Grünen hatten bereits vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit der Linken kategorisch ausgeschlossen.

11:25 Uhr: Die ersten personellen Konsequenzen werden gezogen - bei den Grünen. Der Parlamentarische Geschäftsführer im Bundestag, Volker Beck, wird nicht erneut für das Amt kandidieren. "Ich sehe meine Perspektive in der Fachpolitik."

Auch bei der FDP wird eine Personalrochade erwartet. Derzeit tagt das Präsidium der Liberalen, anschliessend steht ein Treffen mit der Bundestagsfraktion an. Um 13:00 Uhr wird dann eine Pressekonferenz stattfinden. War es das dann für Philipp Rösler an der Spitze der FDP?

11:05 Uhr: Nun meldet sich auch der bayerische Löwe in der Diskussion zu möglichen Koalitionen zu Wort. "Nach Lage der Dinge ist eine grosse Koalition naheliegend – aber ob es dazu kommt, werden wir sehen." Man werde jetzt Schritt für Schritt vorgehen. "Jetzt warten wir mal, was bei der SPD geschieht."

Dann werde die Union über das weitere Vorgehen beraten. In internen Gesprächen von CSU-Spitzenpolitikern am späten Sonntagabend war aber bereits deutlich geworden, dass die Christsozialen eine Koalition mit den Grünen klar ablehnen.

10:42 Uhr: Auch die europäischen Partner machen sich Gedanken über die neue Regierung in Deutschland. Die europäischen Sozialdemokraten sprachen sich für eine grosse Koalition in Deutschland aus. "Ich ermutige die SPD, das Mandat der Wähler anzunehmen und in einer grossen Koalition Verantwortung zu zeigen", erklärte der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Hannes Swoboda.

Dabei ist sein Argument für eine Grosse Koalition gar nicht so schlecht: "Deutschland braucht dringend sozialdemokratischen Einfluss in der Regierung, um progressive Reformen in Europa umzusetzen und mehr soziale Gerechtigkeit in Deutschland zu erreichen", meinte Swoboda. Das wird die deutsche SPD-Spitze gerne hören.

10:20 Uhr: Dabei würde die Union wohl am liebsten mit der SPD koalieren. Oder eher: lieber nicht mit den Grünen. Denn mit ihnen werde "es sicher sehr schwer werden", sagt Unions-Fraktionschef Volker Kauder. Vor allem "die Steuerorgie, die sie vorgeschlagen haben", sieht er als Knackpunkt in möglichen schwarz-grünen Verhandlungen.

10:07 Uhr: Was macht Angela Merkel heute eigentlich? Die Kanzlerin kündigte gestern Abend an, erst einmal zu feiern und dann am Montag wieder zur Tagesordnung überzugehen. Und sie hätte viel zu tun, schliesslich ist die Regierungsbildung ohne den Wunschpartner FDP gar nicht so einfach. Vor allem die SPD macht es der Union nicht leicht. So sieht beispielsweise die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig die Möglichkeit einer Grossen Koalition kritisch. "Das ist angesichts der Themen, die wir setzen und die die CDU gesetzt hat - oder eher nicht gesetzt hat, sehr, sehr schwierig", sagte sie im RBB-Inforadio.

9:50 Uhr: Auch bei den Liberalen beginnt das grosse "Stühlerücken". FDP-Kreisen zufolge wird Philipp Rösler den Parteivorsitz noch am Vormittag aufgeben. Und wer kommt dann? Für den schleswig-holsteinische Fraktionschef Wolfgang Kubicki kommt da nur Einer infrage: "An Christian Lindner kommt niemand vorbei. Er ist jemand, der die Partei aus der Lethargie herausführen kann", sagte Kubicki am Montag vor Beginn einer Sitzung des FDP-Präsidiums.

9:41 Uhr: Grünen-Parteichef Cem Özdemir fordert frischen Wind in seiner Partei. "Ein Weiterso wird es sicherlich nicht geben", sagte er am Montag in Berlin. "Dazu gehört eine personelle und eine inhaltliche Neuaufstellung." Er sagte: "Es ist immer gut, wenn man nach einem Wechsel einer Legislaturperiode jüngere Gesichter stärker einbindet - und das werden wir sicherlich machen."

9:35 Uhr: Nach dem enttäuschenden Abschneiden der Grünen gehen innerhalb der Partei die Diskussionen los. Fraktionschefin Renate Künast hat bereits erste Ansatzpunkte: "Wir haben zum Beispiel die zentrale politische Aufgabe einer Energiewende, die wir am besten können, nicht nach vorne gestellt." Alle Punkte müssten nun "in der Partei intern deutlich und klar und schonungslos analysiert werden". In Bezug auf eine Schwarz-Grüne-Koalition meinte Künast: "Ich will jetzt erst mal verstehen, wie unser Ergebnis zustande kam. Das müssen wir intern analysieren. Alles andere kommt später."

8:35 Uhr: Auch Umweltminister Peter Altmaier äusserte sich im ARD-Morgenmagazin zu möglichen Koalitionspartnern: "Wichtig ist, dass wir möglichst viel vom Programm der Union umsetzen." Das dürfte der SPD und auch den Grünen weniger schmecken. Und auch auf die Frage, wer welche Funktionen im neuen Kabinett übernehmen werde, gab es eine Antwort: "Wir reden über die Frage, wer welche Funktion bekommt, ganz am Schluss."

8:00 Uhr: Kein Koalitions-Automatismus bei der SPD - im ARD-Morgenmagazin sagt Andrea Nahles, dass man kein dringendes Bedürfnis auf eine Zusammenarbeit mit der Union habe: "Erst einmal gibt es überhaupt keinen Automatismus einer grossen Koalition. Es gibt auch noch eine andere Option, die möglich ist. Und mal ganz abgesehen davon hat Frau Merkel sich bei uns auch noch nicht gemeldet." Bereits am Wahlabend hatte Per Steinbrück mehrmals betont: "Der Ball liegt nun im Spielfeld der CDU."

7:00 Uhr: Während die Bundes-FDP für vier Jahre in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, hat die Hessen-FDP ein kleines Wunder vollbracht: Die Liberalen schaffen hauchdünn den Einzug ins Landesparlament. Doch auch das wird die Parteispitze nicht trösten können. Experten rechnen mit einem baldigen Rücktritt von FDP-Chef Röslers. Es scheint sich nur noch um Stunden zu handeln.

2:52 Uhr: Das vorläufige amtliche Endergebnis steht (in Klammern die Prozentzahlen der Wahl 2009 und die Differenz)

  • CDU 34,1 Prozent (27,3) (+ 6,8)
  • CSU 7,4 Prozent ( 6,5) (+ 0,9)
  • SPD 25,7 Prozent (23,0) (+ 2,7)
  • FDP 4,8 Prozent (14,6) (- 9,8)
  • Die Linke 8,6 Prozent (11,9) (- 3,3)
  • Grüne 8,4 Prozent (10,7) (- 2,3)

+++ Der Wahlabend in der Nachlese +++

23:49 Uhr: Bei der CDU tanzen die Mitarbeiter noch, die CSU ist in eine Disco in München weitergezogen - die Sieger feiern sich also. Der Wahlabend neigt sich dem Ende zu, auch wenn bislang erst 253 von 299 Wahlkreisen ausgezählt sind. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird also noch eine Weile auf sich warten lassen. Wie die neue Regierung dann genau aussehen wird, das wird sich wohl erst in den kommenden Wochen zeigen. Aktuell ist der Stand: Die FDP ist definitiv draussen, der AfD aller Voraussicht nach auch. Für die Union reicht es knapp nicht für die absolute Mehrheit, Rot-Rot-Grün besässe auch nur eine knappe und instabile Mehrheit.

Marcel Reich-Ranickis Worte treffen es wohl am besten: Und wieder sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen. In diesem Sinne verabschiedet sich der Live-Ticker für den Moment - morgen früh sind wir mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wieder für Sie da.

23:10 Uhr: An dieser Stelle heisst die Siegerin des Abends: Angela Merkel. Ihr Erfolgsgeheimnis ist nicht etwa ihr ruhiger Regierungsstil, sondern die FDP. Der hat die Kanzlerin satte 2,21 Millionen Stimmen abgenommen. Aber auch die Mobilisierungsquote der Kanzlerin liest sich stark: Immerhin rund 1,25 Millionen bisherige Nichtwähler haben sie gewählt.

Und der Verlierer des Abends ist - egal was Sigmar Gabriel auch immer beschönigen will - Peer Steinbrück. Er hat nicht nur das zweitschlechteste Ergebnis für die SPD eingefahren, sondern dürfte auch seinen Wahlkreis Mettmann I an Michaela Noll (CDU) verloren haben. Macht aber nichts. Denn wenn es tatsächlich zu einer Gossen Koalition kommt, wollte Steinbrück ohnehin keine Verantwortung mehr tragen.

22:52 Uhr: Und dann kommt ein Satz, der viel Raum für weitere Spekulationen bietet: "Bei der SPD ist nie etwas ausgeschlossen." Zuvor hatte Peer Steinbrück noch einmal Rot-Rot-Grün explizit ausgeschlossen.

22:51 Uhr: Gerade noch die Verlierer des Abends, nun aber schon wieder oben auf. Nein, es geht wieder nicht um die FDP. Da sagt heute niemand mehr was. Es geht um Sigmar Gabriel und die SPD. Der Vorsitzende macht sich aber immerhin Sorgen um die FDP und weiss auch, wer an dem Absturz der Liberalen Schuld ist: "Die CDU hat die FDP ausgesaugt."

Und dann zieht doch noch ein Fazit, das seine eigene Partei betrifft: "So wunderbar das Ergebnis für Frau Merkel ist: Schwarz-Gelb gibt es nicht mehr." Rot-Grün aber auch nicht, möchte man hinzufügen.

22:42 Uhr: Bewegt sich heute noch was? Zwar nicht bei der Frage nach den Mehrheitsverhältnissen, aber die eine oder andere Partei könnte sich bewegen. Da ist zum Beispiel Wolfgang Schäuble. Bei Jauch gibt er sich pragmatisch: "Es ist so: Demokratische Parteien sind alle Wettbewerber und sie können alle miteinander koalieren", sagt er.

Und dann legt er nach: "Wir werden Gespräche führen und entweder die SPD oder die Grünen werden sich erbarmen." Ausgeschlossen ist damit also gar nichts mehr - ausser eine Koalition der Union mit der AfD.

22:16 Uhr: Die Koalitionsspiele gehen weiter, die AfD darf aber wohl nicht mitmachen. Aktuell stehen sie bei knapp 4,9 Prozent, hoffen aber noch auf die Briefwähler, deren Stimmen erst noch ausgezählt werden. Doch laut den "Forschungsgruppen Wahlen" können Bernd Lücke und seine Partei nicht mit einem deutlichen Rückenwind durch die Briefwähler rechnen.

Das heisst wohl, dass die Eurokritiker knapp den Einzug in den Bundestag verpassen. Schon in der Elefantenrunde durfte Lucke nicht mitmachen, bei Jauch konnte er wenigstens im Publikum sitzen und bekam etwa so viel Sprechzeit wie Bernd Riexinger von den Linken in der Berliner Runde.

22:04 Uhr: Die Wahlbeteiligung ist nach der historisch niedrigen Beteiligung vor vier Jahren (70,8 Prozent) wieder gestiegen. Diesmal haben knapp 73 Prozent gewählt. Dennoch: Es ist der zweitniedrigste Stand seit der ersten Wahl 1949.

21:58 Uhr: Nun sind fast 30 Prozent der Wahlkreise ausgezählt. Und noch immer ist nicht klar, wer die neue Regierung bilden wird. Während das ZDF die Union (42,1 Prozent) nahe an der absoluten Mehrheit sieht, braucht Merkel laut ARD (41,7 Prozent) einen Koalitionspartner.

Noch nie konnte eine Partei mit so wenig Prozenten alleine regieren, wie es nun die CDU könnte. Das liegt vor allem an den kleinen Parteien. Die FDP-, die AfD-, die Piraten-Wähler sowie die sonstigen Parteien kommen gemeinsam auf über 15 Prozent der Stimmen, sind aber allesamt nicht im Parlament vertreten. Ob jetzt die Diskussion über die Fünf-Prozent-Hürde neu aufflammt?

21:42 Uhr: Der erste Rücktritt nach der Wahl! Nein, es ist weder Rainer Brüderle noch Philipp Rösler, sondern eine CDU-Ministerin. Kristina Schröder hat getwittert, dass sie "aus familiären Gründen dem neuen Kabinett nicht wieder angehören" will. Zuvor hatte sie ihren Wahlkreis in Wiesbaden erneut gewonnen.

21:25 Uhr: Dem Bundeswahlleiter zufolge sind aktuell 39 von 299 Wahlkreisen ausgezählt. Und weiterhin gibt es keine eindeutige Mehrheit. Die CDU kommt laut ZDF auf 42,3 Prozent, die SPD auf 25,6 Prozent. Die Linke (8,7) und die Grünen (8,1) kämpfen um Platz drei. Fast sicher ist die FDP im kommenden Bundestag nicht vertreten. Die AfD muss mit aktuell 4,9 Prozent wohl bis zum Schluss zittern.

Das endgültige Ergebnis wird übrigens erst in der Nacht zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr erwartet.

21:05 Uhr: Mit einer anderen Personalie endet die Elefantenrunde. Ob Frau Merkel - wenn sie denn zur Kanzlerin gewählt werde - für vier Jahre weiter regieren werde? Ja, sagt Merkel, weil sie das den Wählern schuldig sei. Aber erst muss sie einen Koalitionspartner suchen. Denn der letzten ARD-Hochrechnung zufolge, hat sie keine absolute Mehrheit mehr.

20:59 Uhr: Nun also einmal weg von der Kaffeesatzleserei - und hin zu Personalfragen. Was wird denn nun aus Peer Steinbrück. Ob er weiter am Steuer bleiben werde bei der SPD? "Die bessere Formulierung ist, dass 'ich an deck bleiben werde'". Hat Steinbrück etwa Angst die Pkw-Maut zahlen zu müssen, wenn er an einem Steuer sitzt?

20:56 Uhr: Jetzt geht wieder einmal um die Pkw-Maut. Und es folgt das gleiche Spiel wie in den letzten Wochen. Merkel schliesst sie aus, die CSU fordert sie. Gut, dass die beiden Parteien die einzigen sind, die mit Sicherheit zusammen koalieren würden.

20:45 Uhr: Jetzt darf doch noch Bernd Riexinger was sagen. Warum die anderen Parteien denn nicht mit ihm koalieren würden, ob die Linke einfach zu radikal ist und sie sich inhaltlich nicht anders aufstellen müssten, war die Frage.

Erst einmal beschwert er sich, dass er bislang so wenig sagen durfte. Dann greift er SPD und die Grünen an - weil die mit ihm und der Linkspartei nicht koalieren wollten. Auf die eigentlich Frage antwortet er nicht - und verschwendet das bisschen Redezeit, das er hat.

20:43 Uhr: Hat da jemand etwa ein schlechtes Gewissen oder sieht da jemand seine Felle wegschwimmen? Erst lobt Angela Merkel die FDP in den höchsten Tönen. Und dann bekommt auch noch die SPD ein paar Streicheleinheiten.

Sie sei nicht Schuld daran, dass alle ihre Koalitionspartner (zuletzt die FDP, bis 2009 die SPD) bei anschliessenden Wahlen so schlecht abgeschnitten hätten. "In meiner höflichen Art sage ich nur, dass man das mir nicht ankreiden kann", so Merkel.

20:37 Uhr: Erstaunlich still sitzt Jürgen Trittin neben Peer Steinbrück. Der SPD-Kandidat wird ins Kreuzfeuer genommen. Mit wem er denn koalieren würde. Mit der Union? Eher nicht, sagt Steinbrück. Und schon gar nicht, wenn die Union eigentlich eine absolute Mehrheit hätte und die SPD nur zur Absicherung brauche. Und Rot-Rot-Grün? Auf keinen Fall, sagt Steinbrück.

Dann ist Jürgen Trittin an der Reihe. Auch er findet eine Koalition mit der Union nicht so toll. Eine Koalition mit der Linken schliesst er offen aus. Bernd Riexinger, der Vorsitzende der Linkspartei darf nichts dazu sagen. Und Merkel? Für die wird die Luft am Regierungshimmel immer dünner. Denn der letzten Hochrechnung zufolge kann sie nicht auf eine absolute Mehrheit hoffen.

20:27 Uhr: Eine einfache Frage, keine klare Antwort. Ob Merkel auch mit nur einer Stimme Mehrheit alleine regieren würde? Äh, erst einmal abwarten, sagt sie. Nach kurzem schweigen, wiederholt sie das Gesagte. "Lassen Sie uns erst einmal abwarten bis das endgültige Ergebnis feststeht."

Und wann werde sich die Union entscheiden? Merkel kann auch prägnant antworten, sagt "morgen". Also morgen stehe der Wahlausgang fest, nicht ob sie sich dann festlegen werde, sagt sie.

20:21 Uhr: Die erste Frage geht an Angela Merkel. "War es ein Fehler, der FDP keine Zweitstimmen-Spritze zu gönnen?" "Nein", sagt Merkel. Mehr aber auch nicht.

Auch Peer Steinbrück wiederholt seine Floskeln aus dem Wahlkampf: "Im Klartext gesprochen hätten wir uns mehr erhofft." Das war jetzt wirklich überraschender Klartext, Herr Steinbrück.

20:16 Uhr: Nun hat die Elefantenrunde begonnen. Nicht mit dabei ist Rainer Brüderle - weil seine Partei nach dem aktuellen Stand bei unter fünf Prozent liegt. Deswegen ist auch Bernd Lucke von der AfD nicht dabei.

20:12 Uhr: Gleich geht es los, in der Berliner Runde treffen die Spitzenkandidaten der Parteien aufeinander. Spätestens seit dem Auftritt von Gerhard Schröder im Jahr 2005 verspricht die Elefantenrunde viel Spannung und Unterhaltung. Und vielleicht zeichnet sich schon ab, wer die nächste Regierung in Deutschland bildet.

20:03 Uhr: Was ist eigentlich aus den Piraten geworden? Bei der aktuellen Hochrechnung der ARD kommt die Netzpartei bei der Bundestagswahl auf nur 2,2 Prozent der Stimmen. Das war's dann erst einmal, oder? Parteichef Schlömer findet nicht. "Die Piratenpartei wird weiter Politik machen und sie wird ausserparlamentarisch für so viel Unruhe sorgen, dass wir in vier Jahren dabei sind."

Selbstkritisch merkte er an: "Wir müssen überlegen, wie wir unsere Positionen einfacher, verständlicher und klarer an die Bürger bringen." Vielleicht sollte er dann auch lieber "im Internet" und nicht "ausserparlamentarisch" sagen - oder meint er wirklich die analoge Welt?

20:00 Uhr: Die ARD sucht weiter nach den Gründen für den Niedergang der FDP. Das Fazit: zu wenig Sachverstand. "Wenn man sich die Kompetenzwerte für die FDP ansieht, kann man getrost von einer kompetenzfreien Zone sprechen", analysiert Jörg Schönenborn.

19:49 Uhr: Spekulationen überall. Erst wird Bernd Lucke gefragt, mit wem er als AfD-Spitzenkandidat denn koalieren würde. "Wir warten jetzt erst einmal ab, ob wir in den Bundestag einziehen. Dann überlegen wir weiter."

Auch die Grünen-Chefin Claudia Roth muss sich zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der Union äussern: Wir werden mit allen demokratischen Parteien sprechen, also mit allen ausser der AfD. Aber es muss auch inhaltlich passen." Dann zählt sie eine ganze Liste von grünen Themen auf, die mit Merkel nicht zu machen seien - und stellt damit die ersten Bedingungen für eine mögliche Zusammenarbeit. Ob Merkel den Grünen entgegenkommt - vielleicht schon in der Elefantenrunde um 20.15 Uhr?

19:43 Uhr: Nun hat sich auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende zum Wahlausgang geäussert - und er gab sich überraschend handzahm. Kein Wort zur Pkw-Maut, keine Bedingungen für mögliche Koalitionen. Dafür gratulierte auch er Angela Merkel, aber nicht ohne auf das starke Ergebnis der CSU in Bayern hinzuweisen. Dort habe seine Partei fast 50 Prozent geholt und damit massgeblich zum Union-Ergebnis beigetragen.

Auch deswegen hätten CDU/CSU nun die Chance auf die absolute Mehrheit haben. Und das sei folgerichtig, findet Seehofer: "Deutschland geht es gut - und Bayern noch ein bisschen besser."

19:25 Uhr: Bei der AfD wird weiter gehofft, ob der Einzug in den Bundestag gelingt. Die ARD analysiert das Netz, um die Aufholjagd der AfD vor der Wahl zu erklären. Demnach sei gerade in den letzten Wochen im Internet weit häufiger nach der AfD als nach der FDP gesucht worden. Und im sozialen Netz liegt die AfD gleich ganz vorne. In den letzten 24 Stunden wurden die Seiten der AfD von mehr als 25 Prozent aller Wähler angesurft.

19:18 Uhr: Und bei der FDP schrillen die Alarmglocken. Rainer Brüderle und Philipp Rösler deuten vor ihren Anhänger an, dass ihre Zeit als Spitzenkandidat beziehungsweise als Parteivorsitzender abgelaufen ist. "Das ist das schlechteste Ergebnis, das wir bislang mit der FDP erreicht haben", sagte Brüderle. Über persönliche Konsequenzen sprach der FDP-Vize nicht direkt. "Das ist nicht das Ende der Partei. Es wird schwieriger, aber die Arbeit wird weitergehen", sagte Brüderle.

Die FDP ist - weil sie heute auch in Hessen aus dem Parlament geflogen ist - nur noch in Sachsen in der Regierung vertreten.

19:10 Uhr: Grosse Trauer bei der FDP, Freude bei der Linken. Gregor Gysi freut sich vor seinen Anhänger diebisch - auch wenn die Linke das von ihm ausgegebene Ergebnis im zweistelligen Bereich erreicht, sagte er im ZDF. "Wer hätte das 1990 gedacht, dass diese Partei die drittstärkste politische Kraft der Bundesrepublik Deutschland wird. Das haben wir geschafft."

Ein bisschen Schadenfreude über den Absturz der FDP dürfte auch dabei sein.

19:00 Uhr: Und schon ist soweit. Laut der aktuellen ARD-Hochrechnung bekommen CDU/CSU 302 Sitze. Das wäre die absolute Mehrheit.

18:57 Uhr: Und nun zurück zur SPD. Da tritt Steinbrück auf. Keine "Peer"-Schlachtrufe. Aber ganz am Boden liegen die Sozialdemokraten nicht, machen sich Mut. Und Steinbrück spielt den Ball der Macht Angela Merkel zu. Klar, wem auch sonst, die Union steht knapp vor einer absoluten Mehrheit. "Die Union muss sich eine Mehrheit beschaffen", ruft Steinbrück kämpferisch. Das könnte doch schneller gehen als gedacht.

18:50 Uhr: So gelöst tritt die Kanzlerin selten auf. Doch zu dem Wahlausgang sagt sie nichts. Heute werde man "feiern", und erst morgen über mögliche Koalitionsoptionen sprechen.

Wir spekulieren trotzdem - und sehen ein interessantes Detail. Merkel trägt eine schwarz-grüne Kette. Mehr als nur ein modisches Zeichen?

18:46 Uhr: Erst treten Sigmar Gabriel und Peer Steinbrück in der SPD-Zentrale vor die Kameras, kurz darauf folgt Merkel im Konrad-Adenauer-Haus. Gabriel gibt offen zu, zwar ein bisschen dazugewonnen zu haben, aber am Ende vom Wahlergebnis doch enttäuscht sein.

Einige Kilometer weiter in der CDU-Zentrale hallen "Angie"-Schlachtrufe durch die Hallen. Und Merkel strahlt als sie vor ihre jubelnden Anhänger tritt.

18:42 Uhr: Doch es könnte auch alles ganz schnell gehen - wenn die Union doch die absolute Mehrheit holt. Bei der letzten ARD-Hochrechnung fehlt Merkel aktuell nur ein Abgeordneter dafür!

18:36 Uhr: Kanzlerin Merkel dürfte gerade im Kanzleramt sitzen und sich über die zahlreichen Glückwünsche freuen. Da ist zum Beispiel Winfried Kretschmann, der eigentlich in Stuttgart regiert. Diesmal ist er in Berlin - und bringt eine ganz neue Variante ins Spiel: Schwarz-Grün. Bei Sondierungen müsse man immer dabei sein, sagt er.

Neben ihm steht Klaus Wowereit, der Berliner Bürgermeister. Auch er gratuliert Merkel, biedert sich aber nicht ganz so an, wie zuvor Kretschmann. Der Ball liege nun bei der Kanzlerin, sie müsse nun den ersten Schritt machen. Das sieht nach langen Verhandlungen aus.

18:30 Uhr: Zugleich weist von der Leyen darauf hin, dass auch Europa eine stabile deutsche Regierung braucht. Das klingt zugleich nach einer deutlichen Absage an die AfD - wenn die Partei am Ende tatsächlich in den Bundestag einzieht.

Wir fragen uns, wer jetzt eigentlich zur Elefantenrunde eingeladen wird? Nur noch die grossen vier Parteien oder auch noch die Fünf-Prozent-Hürden-Brecher von der FDP und die Bundestagsanwärter der AfD?

18:22 Uhr: In der ARD spricht nun Ursula von der Leyen. Sie freut sich über das Ergebnis, macht sich aber auch Gedanken über eine mögliche Koalition. "Das wichtigste ist, dass wir eine stabile Regierung brauchen, um den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen." Das klingt nach einem Angebot an die SPD. Oder eher nach Angst vor einer rot-rot-grünen Regierung.

18:18 Uhr: Nun ist auch die erste Hochrechnung raus. Beim ZDF entspricht das Ergebnis fast der Prognose. Die Union kommt auf 42,3 Prozent, die SPD auf 26,3 Prozent. Auch hier ist die FDP so gut wie sicher raus (4,5 Prozent), während die AfD nahe an die Fünf-Prozent-Hürde herankommt (4,8 Prozent).

18:15 Uhr: Und die SPD? Die hat in Person von Andrea Nahles Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Union bereits zu dem klaren Wahlsieg Glückwünsche gesendet. Zu einer möglichen Koalition wollte sich Nahles nicht äussern. Erst müsse sich die Parteispitze beraten, sagte Nahles. Eine klare Absage an Rot-Rot-Grün sieht anders aus.

18:12 Uhr: Die Union ist der grosse Wahlsieger des Abends - und kratzt bei der Sitzverteilung sogar an der absoluten Mehrheit. Laut ZDF kämen CDU/CSU auf 302 der 608 Sitze im Deutschen Bundestag.

18:05 Uhr: Die AfD wird damit wohl zum Zünglein an der Waage. Wenn die Alternative für Deutschland nicht in den Bundestag einzieht, würde es wohl für Rot-Rot-Grün reichen - eine Option, die sowohl Peer Steinbrück als auch Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckhard zuletzt immer wieder ausgeschlossen haben. Also doch eine grosse Koalition?

18:02 Uhr: Dafür kratzt die AfD an der Fünf-Prozent-Hürde und kommt auf 4,8 Prozent. Die Grünen stehen bei 8,0 Prozent, die Linke bei 8,5 Prozent.

18:00 Uhr: Die ersten Prognosen laufen über den Ticker - und der Wahlausgang scheint völlig offen: Die Union kommt laut ZDF-Prognose auf 42,5 Prozent, die SPD auf 26,5 Prozent. Doch die Überraschung des Abends: Die FDP kommt nur auf 4,5 Prozent - und wäre damit nicht im Bundestag.

17:54 Uhr: In zehn Minuten schliessen die Wahllokale, doch die ersten Zahlen schwirren schon im Netz herum. Dem Blog netzpolitik.org zufolge veröffentlichte eine Ex-SPD-Abgeordnete auf Facebook ein erstes vorläufiges Wahlergebnis. Doch mittlerweile soll die Meldung wieder gelöscht worden sein.

Dennoch kursieren bereits die ersten Ergebnisse, die Journalisten und Parteizentralen teilweise bereits am Nachmittag erfahren - um sich drauf vorzubereiten, was man um 18:00 Uhr verkündet. Demnach müsse die FDP um den Einzug in den Bundestag bangen, während die AfD ganz knapp die Fünf-Prozent-Hürde schaffen könnte.

17:35 Uhr: Ein traurige Nachricht aus Hessen: Der frühere hessische CDU-Ministerpräsident Walter Wallmann ist tot. Er starb im Alter von 80 Jahren, wie die Familie der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag bestätigte.

17.30 Uhr: Die Spannung steigt, in exakt einer halben Stunde werden die ersten Prognosen gesendet!

17:25 Uhr: Wissen Sie noch, wie die Bundestagswahl 2009 ausgegangen ist? Wenn nicht, hier das offizielle Endergebnis: CDU/CSU: 33,8 Prozent, SPD: 23 Prozent, FDP: 14,6 Prozent, Linke: 11,9 Prozent, die Grünen 10,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag übrigens bei 70,8 Prozent.

17:13 Uhr: Nachtrag zum Post um 16:20 Uhr: Nicht Peer Steinbrück war der erste Spitzenkandidat beim Wählen, sondern Bernd Lucke von der "Alternative für Deutschland". Bereits um 9.30 und damit etwa fünfzehn Minuten vor Steinbrück warf er seinen Stimmzettel in die Urne.

Bei den letzten Umfragen kratzte die AfD an der Fünf-Prozent-Hürde. Sollte die Partei, die zum ersten mal zur Wahl steht, tatsächlich in den Bundestag einziehen, wäre das vor allem ein Problem für Schwarz-Gelb. Denn eine eindeutige Mehrheit in einem Sechs-Parteien-Parlament wird die Regierungskoalition dann ziemlich sicher verfehlen.

17:05 Uhr: Kurioses aus München: Im Stimmkreis München-Süd tritt Renate Werlberger für die NPD an. Soweit nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist aber ihr Beruf: Die NPD-Kandidatin ist Fremdsprachensekretärin.

16:58 Uhr: Auf Twitter und den anderen sozialen Netzwerken ist die Lage ruhig. Sowohl Politiker als auch Kommentatoren halten sich unter #btw13 und #wahl2013 bislang weitgehend zurück.

Ein möglicher Grund: Bundeswahlleiter Roderich Egeler hatte in einem Brief an Vertreter der Parteien davor gewarnt, erste Ergebnisse vor Schliessung der Wahllokale zu veröffentlichen. Er drohte, dass ein Verstoss gegen das Bundeswahlgesetz mit einer Geldbusse von bis zu 50.000 Euro belegt wird. Das berichtet "Spiegel Online".

16:52 Uhr: In Hessen liegen den letzten Umfragen zufolge die schwarz-gelbe Koalition und die rot-grüne Opposition nahezu gleich auf. Wahlentscheidend könnte sein, ob die Linke ins Parlament einzieht. Auch die FDP muss um den Wiedereinzug in den hessischen Landtag bangen.

16:44 Uhr: Nicht nur ein neuer Bundestag, sondern auch der Landtag in Wiesbaden (Hessen) wird heute gewählt. Auch hier wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet.

In Hamburg stimmen die Wähler hingegen über einen Volksentscheid ab: Soll die Hansestadt die Energienetze zurückkaufen? Fast 1,3 Millionen Wähler sind aufgerufen zu entscheiden, ob die Stadt die Strom- und Gasnetze wieder unter die kommunale Kontrolle zu stellen. Die grösste Besonderheit: auch Jugendliche ab 16 Jahren können ein Kreuzchen machen.

16:30 Uhr: Die Spitzenkandidaten der Grünen gehen übrigens mit dem Trend. Rund ein Viertel der Wähler dürften in diesem Jahr per Briefwahl abstimmen – ein neuer Rekord. Zwei von ihnen sind Jürgen Trittin und Katrin Göring Eckardt.

16:20 Uhr: Die Spitzenkandidaten der Parteien haben bereits gewählt. Es führen: Peer Steinbrück (SPD) und Rainer Brüderle (FDP). Bereits am Sonntagvormittag hat Steinbrück an der Seite seiner Frau in Bonn gewählt. Der FDP-Spitzenkandidat hat kurze Zeit später sein Kreuzchen in Mainz gemacht.

Kurz vor 13 Uhr folgte Gregor Gysi (Linke) in Berlin Pankow. Er äusserte sich zu seinen Erwartungen: "Ich hoffe auf zehn Prozent, werde mich aber auch bei 9,9 Prozent nicht erhängen."

Und Angela Merkel? Sie hat am frühen Nachmittag in Berlin Mitte gewählt. Ob sie ein Kreuzchen auf ihrem Wahlschein gemacht hat oder doch eine Merkel-Raute, ist nicht bekannt.

16:02 Uhr: Die Wahlbeteiligung lag Bundeswahlleiter Roderich Egeler zufolge bis 14:00 Uhr bereits bei 41,4 Prozent. Briefwähler sind da noch nicht eingerechnet.

Bei der Wahl 2009 waren es zu diesem Zeitpunkt 36,1 Prozent. Am Ende gingen 2009 70,8 Prozent zur Wahl – die niedrigste Beteiligung seit Kriegsende.

16.01 Uhr: Insgesamt sind rund 61,8 Millionen Menschen bei der Wahl stimmberechtigt, 34 Parteien und 4.451 Kandidaten buhlen um die Gunst der Wähler.

Den letzten Umfragen zufolge zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das schwarz-gelbe Lager liegt nur hauchdünn vor den Oppositionsparteien. Bei einer Direktwahl hätte Herausforderer Peer Steinbrück gegen Angela Merkel wohl keine Chance. Einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" zufolge würden sich 50 Prozent für die aktuelle Bundeskanzlerin entscheiden, nur 27 Prozent würden den SPD-Kandidaten wählen.

16.00 Uhr: In exakt zwei Stunden werden die Wahllokale geschlossen, wenige Sekunden später werden die ersten Prognosen für den Ausgang der Bundestagswahl 2013 über den Ticker laufen. Und damit herzlich willkommen zu unserem Liveticker zur Bundestagswahl 2013.

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