• Der frühere Siemens-Chef Joe Kaeser hat sich für die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock starkgemacht.
  • In einer neuen Umfrage liegen die Grünen derweil wieder hinter der Union.
  • Auch Baerbocks Vorsprung gegenüber CDU-Kandidat Armin Laschet schrumpft.

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Ex-Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser hat die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock gelobt und hält sie für fähig, eine Bundesregierung anzuführen. "Die grösste Glaubwürdigkeit für eine nachhaltige und langfristige Erneuerung hat sicherlich Annalena Baerbock", sagte Kaeser der "Süddeutschen Zeitung".

"Was ihre Auffassungsgabe und Interessen betrifft, erinnert sie mich sehr an unsere heutige Bundeskanzlerin", fügte Kaeser hinzu. Er habe Baerbock kennengelernt als eine Person, die auf die Wirtschaft zugehe, zuhöre und sich "unglaublich schnell" auch in traditionelle Industrie-Themen einarbeite und nach wirtschaftlichen und nachhaltigen Lösungen suche.

Baerbock hat verstanden, "dass Aussenpolitik auch Aussenwirtschaftspolitik ist"

Er halte alle drei Kanzlerkandidaten - Baerbock, CDU-Chef Armin Laschet und Olaf Scholz (SPD) - für integer und geeignet, machte der Ex-Siemens-Chef deutlich. Allerdings stehe eben Baerbock für eine sozial-ökologische Marktwirtschaft, die Deutschland brauche. Sie sehe die ökologischen Aspekte, wisse aber auch, dass Deutschland ein Industrieland ist. Und sie habe verstanden, "dass Aussenpolitik auch Aussenwirtschaftspolitik ist".

Dass Baerbock Regierungserfahrung fehle, ist für Kaeser nicht entscheidend. "Für die Zukunft ist die Vergangenheit auch nicht immer hilfreich."

Umfrage: Union gewinnt, Grüne verlieren

Trotz des Lobes von Kaeser tun sich die Grünen in Wahlumfragen wieder schwerer. Die Union liegt einer neuen Umfrage zufolge wieder vor ihnen: Im RTL/ntv-Trendbarometer gewinnen CDU/CSU einen Prozentpunkt und könnten aktuell mit 25 Prozent rechnen, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervorgeht. Die Grünen verlieren hingegen im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und liegen bei 24 Prozent.

Spannender wird demach auch das Rennen um Platz drei: Die FDP hat zur SPD aufgeschlossen. Die Liberalen gewinnen einen Punkt und sind nun gleichauf mit den Sozialdemokraten mit jeweils 14 Prozent. Die AfD büsst einen Prozentpunkt auf 9 Prozent ein. Die Linke würde 6 Prozent erreichen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

In der Kanzlerfrage liegt Grünen-Chefin Baerbock weiter vorn, ihr Vorsprung vor den Konkurrenten Laschet und Scholz ist aber geschrumpft. Wenn die Deutschen ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich derzeit 24 Prozent für Baerbock entscheiden - 8 Prozentpunkte weniger als vor fünf Wochen, kurz nach ihrer Nominierung.

CDU-Chef Laschet käme aktuell auf 19 Prozent (plus ein Prozentpunkt), Vizekanzler Scholz von der SPD würde unverändert 14 Prozent erreichen. 43 Prozent der Befragten würden sich für keinen der drei entscheiden. (dpa/mko)

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