• Markus Söder hat Unions-Kanzlerkandidat Laschet zu einem kraftvolleren Wahlkampf aufgefordert.
  • Im Interview mit dem "Spiegel" sagte Söder, dass die Union nach der Wahl auch in der Opposition landen könne.
  • "Es ist längst nicht selbstverständlich, dass wir als Union die Regierung bilden und das Kanzleramt verteidigen können."

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CSU-Chef Markus Söder hat von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) mehr inhaltliche Aktivität und eine klarere Besetzung von Zukunftsthemen im Wahlkampf verlangt. Es gebe eine Gefahr, dass die Union nach der Bundestagswahl am 26. September in der Opposition lande, sagte Söder dem "Spiegel". "Es ist längst nicht selbstverständlich, dass wir als Union die Regierung bilden und das Kanzleramt verteidigen können", sagte Söder dem Magazin. "Im September besteht die Gefahr einer Ampel."

Söder: "... und plötzlich sind wir in der Opposition"

Das Umfragehoch der Union der vergangenen Wochen sei vorwiegend durch Fehler der anderen Parteien entstanden. "Das reicht aber nicht aus", sagte Söder. "Ein halbes Prozent hin oder her, hier ein paar Ausgleichsmandate, dort einige Überhangmandate – und plötzlich sind wir in der Opposition", rechnete er vor.

Laschet müsse nun noch besser klarmachen, wofür die Union stehe. Laschet sei "ein sehr guter Kanzlerkandidat, der<br/>aber als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen derzeit vor allem mit der Bewältigung der Flutkatastrophe beschäftigt ist", erklärte Söder. "Aber wir müssen bald auch wieder die Kraft finden, über wichtige nationale und internationale Herausforderungen zu sprechen."

Söder wünscht sich politische Konsequenzen aus der Flutkatastrophe

Anders als Laschet wünscht sich der bayerische Ministerpräsident politische Konsequenzen aus der Flutkatastrophe. Diese sei "ein Weckruf, die bisherige Klimapolitik grundlegend zu überdenken und neu zu justieren. "Da müssen alle aus der politischen Komfortzone raus. Es geht um unseren Fussabdruck in der Geschichte", sagte er.

Der CSU-Chef erneuerte seine Forderung nach einem rascheren Kohleausstieg, sieht aber auch einen früheren Komplettumstieg< auf Nichtverbrennungsmotoren als nötig an. "Und auch das Ende des fossilen Verbrennungsmotors in der Autoindustrie wird früher kommen. Die Wirtschaft ist da weiter als die Politik." (dpa/mgb)

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