Manager-Gehälter beschneiden, höhere Steuern - aber auch gerechtere Verteilung der Gelder. Die Grünen haben sich im Falle einer Regierungsmitverantwortung in ihrem Wahlprogramm einiges vorgenommen.
Nachhaltigkeit hoch im Kurs
Unter dem Slogan "Anders wirtschaften" stellen die Grünen im Wahlprogramm ihre Pläne (oder besser: Gedanken) zum Thema Finanzen vor. Die Marktwirtschaft soll generell sozialer und ökologischer werden. Nachhaltigkeit soll zum bestimmenden Faktor werden. Dazu gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit Rohstoffen.
Bestimmte Klientel sollen nicht mehr bevorzugt sowie überhöhte Managergehälter und Boni begrenzt werden. Die Grünen wollen die "Finanzmärkte an die Leine nehmen" und fordern eine Schuldenbremse für Banken, die durch mehr Eigenkapital umgesetzt werden soll. Geht es nach den Grünen, sollen "zuerst diejenigen für Verluste haften, die in guten Zeiten auch die Gewinne erhalten haben."
Auch die Grösse von Banken soll verringert werden. Zudem sollen "Bankanleihen teilweise in haftendes Kapital umgewandelt werden können, wenn ein Kreditinstitut in Schieflage gerät". Und damit Abstufungen durch eine Ratingagentur künftig nicht mehr so viel Chaos auslösen, will die Partei den Einfluss von Moody’s und Co. eindämmen und sich für die Gründung einer unabhängigen Ratingagentur einsetzen. Wie SPD und Union befürworten auch die Grünen eine Finanztransaktionssteuer. Einigkeit herrscht auch bei der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, die die Grünen steuerlich fördern wollen.
Schuldenabbau durch Steuererhöhung
Beim Thema Haushalt haben Bündnis 90/die Grünen einen schönen Begriff parat: "Gender-Budgeting" soll sicherstellen, dass Frauen und Männer gleichermassen von öffentlichen Geldern profitieren. Die Partei müsse deshalb – und auch zum Schuldenabbau – "die Einnahmen des Staates massvoll erhöhen".
Konkret heisst das: die Einführung einer zeitlich befristeten Vermögensabgabe, die Erhöhung des Grundfreibetrags auf 8.700 Euro, die Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent (ab einem Einkommen von 80.000 Euro) sowie eine gerechtere Besteuerung von Kapitalerträgen. Darüber hinaus wollen die Grünen umweltschädliche Sanktionen abschaffen und unter anderem die Kfz-Steuer reformieren.
Im Vergleich: Das fordern die anderen Parteien
- CDU/CSU: Diese Politik befürworten die christlichen Parteien
- SPD: Wirtschaft und Steuern bei der SPD
- FDP: Was die FDP in der Wirtschafts- und Steuerpolitik tun will
- Die Linke: Was die Linke in der Wirtschafts- und Steuerpolitik verspricht
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