Es ist ein politisches Erdbeben in NRW: Die CDU wird stärkste Kraft, Rot-Grün ist Geschichte. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft räumte ihr Scheitern schnell ein.

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Die SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat mit einer spektakulären Wahlniederlage die Macht in ihrem Stammland Nordrhein-Westfalen verloren.

Kraft wünscht Laschet "gute Hand für unser Land"

Kraft räumte nur Minuten nach den ersten Hochrechnungen die Niederlage ein und erklärte ihren Rücktritt als Landeschefin und SPD-Bundesvize.

Die CDU wird nach einer dramatischen Aufholjagd mit Armin Laschet den nächsten Ministerpräsidenten stellen. "Ich wünsche ihm eine gute Hand für unser Land", sagte Kraft. "Die Entscheidungen, die getroffen worden sind, dafür übernehme ich persönlich die Verantwortung."

Kraft: "Habe mein Bestes gegeben"

Überraschend könnte neben einer grossen Koalition auch noch ein Bündnis von CDU und FDP möglich werden, falls die Linke noch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert - was zu Beginn des Wahlabends nicht ganz klar war.

"Ich habe mein Bestes gegeben", fügte Kraft hinzu. "Ich bin fest davon überzeugt, wir haben in den letzten sieben Jahren das Land Schritt für Schritt nach vorne gebracht." Und: "Es gab einen engagierten Wahlkampf, aber es hat nicht gereicht."

Bei der SPD-Wahlparty verharrten die Genossen in Schockstarre, als die ersten Zahlen verkündet wurden. Die Sozialdemokraten verbuchen in ihrer einstigen Hochburg ihr schlechtestes Landtagswahl-Ergebnis seit der Gründung Nordrhein-Westfalens. Gut vier Monate vor der Bundestagswahl gilt das auch als Tiefschlag für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz.

CDU und FDP in Partylaune

Die CDU konnte hingegen einen der grössten Zugewinne in der NRW-Geschichte hinlegen. Auch die FDP feierte ihr bestes NRW-Ergebnis seit 50 Jahren. Wenn die Linken den Einzug in den Landtag nicht schaffen, könnte sogar ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis eine Mehrheit haben.

Die bislang in NRW mitregierenden Grünen mussten am Sonntagabend zeitweise sogar um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. "Da gibt es nichts zu beschönigen", sagte NRW-Chefin Sylvia Löhrmann. Auch die Grünen hätten als Koalitionspartner der SPD daran einen Anteil und müssten die Fehler nun aufarbeiten.

(fte/dpa)

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