Der Weg zurück in den Thüringer Landtag wird für die FDP zur Zitterpartie. Die Liberalen verlieren in der Stadt Weimar vier Stimmen und liegen nur noch hauchdünn über der 5-Prozent-Hürde. Die CDU zittert aus guten Gründen mit.
Der Einzug der FDP in den Thüringer Landtag steht laut einem Medienbericht auf der Kippe. Der Kreiswahlausschuss Weimar habe das Ergebnis der Liberalen im Wahlkreis 32 korrigiert, wie die "Thüringer Allgemeine" am Donnerstag berichtet.
Danach kommt die FDP in der Stadt Weimar auf vier Stimmen weniger als am Sonntagabend nach der Stimmenauszählung zunächst ausgewiesen. Sie erhielt demnach nur 1.658 Stimmen und nicht 1.662.
Eine Bestätigung des Weimarer Kreiswahlleiters war am Donnerstag wegen des Reformationsfeiertages in Thüringen nicht zu bekommen.
Die FDP liegt nur eine Stimme über dem erforderlichen Ergebnis
Nach dem vorläufigen Ergebnis vom Sonntag hatte die FDP landesweit die 5-Prozent-Hürde nur um fünf Stimmen übersprungen. Wenn sich der Abzug der vier Stimmen in Weimar bestätigen sollte, läge sie nur noch eine Stimme darüber.
Insgesamt erreichte die FDP am Sonntag nach stundenlanger Zitterpartie 55.422 Stimmen, was einem Stimmenanteil von 5,0005 Prozent entspricht.
Derzeit läuft die Prüfung der Wahlergebnisse in den Kreiswahlausschüssen, der Landeswahlleiter will das amtliche Endergebnis am 7. November vorlegen.
Die CDU plant eine Minderheitsregierung
Von diesem Ergebnis hängt massgeblich auch das Gesicht der neuen neuen Regierung in Thüringen ab. Bei der Wahl am 27. Oktober war die langjährige Regierungspartei CDU mit 21,8 Prozent der Stimmen nur noch drittstärkste Partei hinter dem Wahlsieger Linke (31 Prozent) und der AfD (23,4 Prozent) geworden.
Die bisherige rot-rot-grüne Koalition verlor ihre Mehrheit verloren, will aber trotzdem weiter zusammenarbeiten. Darauf hatten sich die Parteispitzen von Linke, SPD und Grünen am Mittwoch verständigt.
CDU-Chef Mohring indes ist von seiner Fraktion damit beauftragt worden, Gespräche mit SPD, Grüne und FDP zu führen. Ein Minderheitsbündnis dieser Parteien hätte im Landtag derzeit 39 Sitze. Unsicherheitsfaktor bleibt bei der von Mohring vorgeschlagenen Variante nach wie vor die FDP.
Sie hatte bereits 1994, 1999, 2004 und 2014 den Einzug in den Thüringer Landtag verpasst. (hau/dpa/AFP)
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