Berlin - Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz strebt nach seinem Wahlsieg rasche Gespräche mit der SPD über die Bildung einer neuen Bundesregierung an. Er sei "fest entschlossen, mit den Sozialdemokraten konstruktive, gute, zügige Gespräche zu führen", sagte er nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien. Damit solle man in der Lage sein, "in etwa bis Ostern" eine Regierung zu bilden. Doch die unterlegene SPD muss zunächst mal ihre Personalfragen klären und versucht, Merz' Selbstgewissheit zu erschüttern.
Der CDU-Chef nannte drei Themen, die prioritär zu besprechen seien - die Migrationspolitik, die Wirtschaftspolitik sowie die Aussen- und Sicherheitspolitik. Er sei trotz der schwierigen Ausgangslage zuversichtlich.
Klingbeil: Regierungsbeteiligung der SPD noch offen
Der SPD-Vorsitzende
Klingbeil will Parteichef bleiben und am Mittwoch für den Fraktionsvorsitz kandidieren. Auch Co-Parteichefin
Die SPD hat mit Scholz als Kanzlerkandidat bei der Wahl am Sonntag ein historisch schlechtes Ergebnis von 16,4 Prozent eingefahren. CDU und CSU erhielten laut dem vorläufigen Ergebnis 28,5 Prozent der Stimmen.
Weitere führende Politiker der drei früheren Ampel-Partner zogen derweil persönliche Konsequenzen. "Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr beanspruchen oder anstreben", sagte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck. Die Partei des Wirtschaftsministers war auf 11,6 Prozent abgesackt (2021: 14,7). Als neues Führungsduo für die Grünen-Fraktion werden Annalena Baerbock und Katharina Dröge gehandelt.
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Kubicki fühlt sich berufen
Nach der verheerenden Wahlniederlage der FDP, die mit 4,3 Prozent aus dem Bundestag flog, stellt sich Parteivize
FDP-Chef
Weidel und Chrupalla wollen zusammen weitermachen
AfD-Spitzenkandidatin
Streitpunkt Zurückweisungen an den Grenzen
Grünen schlagen rasche Reform der Schuldenbremse vor
Mit Blick auf die weitere Unterstützung der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen Russland sprachen sich die Grünen dafür aus, dass noch der alte Bundestag eine Reform der Schuldenbremse beschliesst. Merz liess das offen: "Unsere Überlegungen dazu sind nicht abgeschlossen." Für eine Reform der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse oder die mögliche Einrichtung eines Sondervermögens für Ukraine-Hilfen braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Im neuen Bundestag haben AfD und Linke knapp mehr als ein Drittel der Sitze. Sie verfügen damit über eine sogenannte Sperrminorität.
Linkspartei: Wir überlassen der AfD nicht den Osten
Die Linke verkündete, ihr Ziel sei es, die AfD in Ostdeutschland mit sozialer Politik und Wählernähe systematisch zurückzudrängen. "Wir werden ihnen den Osten nicht überlassen", sagte Parteichefin Ines Schwerdtner. Die Linke erhielt 8,8 Prozent der Stimmen und konnte viele junge Wähler überzeugen.
BSW erwägt Klage
Das BSW war bei der Bundestagswahl denkbar knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Nun denkt die Parteispitze über eine Überprüfung des 4,97-Prozent-Ergebnisses nach. Eine mögliche rechtliche Handhabe sieht sie, weil von den Wahlberechtigten im Ausland wegen kurzer Fristen viele ihre Stimme nicht hätten abgeben können. Die Co-Direktorin des Düsseldorfer Instituts für Parteienrecht, Sophie Schönberger, hält eine Klage allerdings für aussichtslos: Es gebe keinen Verfassungsanspruch auf Briefwahl, erklärte sie in der "Zeit". © Deutsche Presse-Agentur
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