In einer aktuellen Umfrage von "Meinungsraum.at" exklusiv für GMX.at liefern sich Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Noch immer wissen fast 20 Prozent der Wahlberechtigten nicht, welcher Partei sie am Sonntag ihre Stimme geben werden.

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Seit Wochen wird dem kommenden Wahlsonntag entgegengefiebert – wird die ÖVP wirklich Nummer eins? Gewinnt die FPÖ weiter an Stimmen? Wird die Affäre Silberstein Bundeskanzler Christian Kern den Job kosten?

Eine aktuelle Wahlbefragung von "Meinungsraum.at" im Auftrag von GMX.at offenbart, wie unsicher ein grosser Teil der Österreicherinnen und Österreicher noch ist, was die Wahlentscheidung angeht.

Herbert Kling, Marktforscher und Geschäftsführer von "Meinungsraum.at": "Eine Woche vor der Wahl (die Befragung wurde zwischen 6. und 9. Oktober durchgeführt, Anm. d. Red.) sind noch viele unentschlossen. 18 Prozent wissen noch nicht, wen sie wählen sollen."

Der Prozentsatz ist hoch - zumal 80 Prozent der Befragten angaben, am Sonntag "sicher" zur Wahl zu gehen. Das käme einer Steigerung der Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2013 gleich.

Kling sieht Rennen um Platz eins noch offen

Nach Ansicht des Marktforschers ist das Rennen um Platz eins ist noch nicht klar entschieden. "Laut aktueller Hochrechnung könnte die ÖVP zwischen 23 und 30 Prozent erhalten und die FPÖ zwischen 25 und 32 Prozent der Stimmen", erläutert Kling.

"Aufgrund der statistischen Schwankungsbreite lässt sich seriöserweise zum aktuellen Zeitpunkt kein klarer Sieger benennen."

© 1&1 Mail & Media/meinungsraum.at

SPÖ nur noch zwischen 17 und 23 Prozent

In den Daten von "Meinungsraum.at" schlägt sich die Silberstein-Affäre - anders als in anderen Umfragen - deutlich nieder: Laut der Umfrage werden Bundeskanzler Christian Kern und die SPÖ nur noch auf 17 bis 23 Prozent der Stimmen kommen.

"Damit ist die SPÖ in unserer Umfrage mit deutlichem Abstand auf den dritten Platz abgerutscht", sagt Marktforscher Kling.

Grüne, Neos und Liste Pilz erreichen ähnlich viele Stimmen. Allerdings könnten die Grünen aus heutiger Sicht an der 4-Prozent-Hürde scheitern.

Wenn es um mögliche Koalitionen geht, wünscht sich die österreichische Bevölkerung am ehesten eine blau-schwarze (19 Prozent) oder schwarz-blaue Regierung (13 Prozent).

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Lieblingskandidat Sebastian Kurz, Christian Kern kompetenter

Wenn der Bundeskanzler direkt gewählt werden könnte, wäre Sebastian Kurz der Wunschkandidat für die Österreicher.

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Trotzdem halten die Befragten Christian Kern in vielen Bereichen am ehesten für kompetent – 29 Prozent nennen ihn als Kandidat mit der höchsten wirtschaftlichen Kompetenz.

Weitere 21 Prozent schreiben Kern die höchste soziale Kompetenz zu. Bei FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sind es 18 Prozent, bei Kurz 16 Prozent und bei Peter Pilz: 11 Prozent.

Fragt man die Österreicher aber danach, mit welchem Kandidaten sich das Land am besten entwickeln wird, liegt Kurz mit 25 Prozent ganz vorne. "Die Bürger wollen augenscheinlich einen jungen Kanzler, der Veränderung und Fortschritt für Österreich bringt", analysiert Kling.

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Strache wird am verbissensten gesehen

Übrigens wird Heinz-Christian Strache von 22 Prozent der Österreicher als der verbissenste Kandidat wahrgenommen. Auf Platz zwei folgt hier Kurz mit 15 Prozent.

SPÖ-Chef Kern rangiert mit zehn Prozent hier sogar hinter der Grünen Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek (12 Prozent) und Neos-Chef Matthias Strolz (12 Prozent).

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Wahlkampf an den Sorgen der Bürger vorbei

Für drei Viertel der Befragten hat das Thema "Flüchtlinge und Migration" den Wahlkampf dominiert. Es folgen mit grossem Abstand die Themen "Sozialausgaben" (22 Prozent), "leistbares Wohnen" (16 Prozent) und "mögliche Koalitionen nach der Wahl" (15 Prozent).

Dabei gaben die Befragten jedoch an, dass die Flüchtlingsfrage für sie persönlich weniger relevant sei und eine Lösung der Probleme der "Gesundheitsversorgung & Spitäler" (85 Prozent), die "Arbeitsplatzsituation in Österreich" (82 Prozent) und "leistbares Wohnen" (80 Prozent) deutlich wichtiger wären.

"Die Umfrage zeigt ganz deutlich, dass die von den Kandidaten forcierten Themen nicht mit den Sorgen der Österreicher korrelieren", erläutert Marktforscher Kling. "Man kann der kommenden Regierung nur wünschen, dass sie den Bürgern wieder besser zuhört."

Für die Umfrage wurden 800 Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren befragt, die für die Nationalratswahl wahlberechtigt sind. Die Panel-Umfrage ist repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Bildung und Bundesland. Durchgeführt wurden die Interviews zwischen 6. und 9. Oktober.
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