Die Niederlande wählt ein neues Parlament - und die VVD vom amtierenden Ministerpräsidenten Mark Rutte geht laut Prognosen als deutlicher Sieger hervor. Alle Informationen zur Niederlande-Wahl im Liveticker.
Und damit verabschieden wir uns aus dem Ticker.
23:28 Uhr: Angela Merkel gratuliert Mark Rutte
Kanzlerin Angel Merkel lässt über ihren Regierungssprecher
23:25 Uhr: Mark Rutte feiert mit der VVD
Nun spricht
Dem grossen Verlierer der Wahl und bisherigen Koalitionspartner, der PvdA, drückt er sein Mitgefühl für den Absturz aus: "Ich hätte ihnen von ganzem Herzen ein besseres Ergebnis gewünscht."
Zudem betont Rutte, dass die Wahl weit über die Niederlanden hinaus wirken werde - weil der "falsche Populismus" von rechts in die Schranken gewiesen worden sei.
23:16 Uhr: VVD ohne bevorzugten Koalitionspartner
Die Partei des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte erwartet nach der Parlamentswahl eine schwierige Regierungsbildung.
"Die Koalitionsverhandlungen hier sind berühmt für ihre Länge", sagte der VVD-Abgeordnete Han ten Broeke am Rande einer Wahlparty in Den Haag. Derzeit habe seine Partei noch keine bevorzugten Partner auserkoren.
Eine Fortführung der bisherigen grossen Koalition ist allerdings ausgeschlossen, da der sozialdemokratische Bündnispartner ersten Zahlen zufolge noch deutlich stärker abgestraft wurde.
23:14 Uhr: Erste Hochrechnung verzögert sich
Die erste Hochrechnung verzögert sich deutlich. Das dürfte etwas mit der hohen Wahlbeteiligung zu tun haben. Ohnehin wird das vorläufige amtliche Endergebnis erst in der Nacht erwartet.
22:45 Uhr: Auszählung läuft - erste Hochrechnung wird erwartet
Aktuell läuft die Auszählung in den Niederlanden. Gegen 23:00 Uhr wird dann die erste Hochrechnung erwartet. Das vorläufige amtliche Endergebnis dürfte erst im Lauf der Nacht oder sogar in den frühen Morgenstunden kommen.
Alle bisherigen Zahlen basieren lediglich auf Prognosen. Demnach ist ...
- ... die rechtsliberale Partei von Ministerpräsident Mark Rutte zufolge klar stärkste Kraft. Der Rechtspopulist Geert Wilders ist deutlich abgeschlagen.
- Rutte kann allerdings die grosse Koalition mit den Sozialdemokraten nicht fortsetzen. Der Bündnispartner wurde massiv abgestraft mit einem Verlust von 29 Sitzen auf nur noch neun. Notwendig für die Regierungsbildung sind 76 der 150 Parlamentssitze.
- Deswegen stehen schwierige Koalitionsverhandlungen an: Auf Ruttes VVD folgen gleichauf drei Parteien - eine davon die von Wilders mit 19 Sitzen. Gleichauf mit ihm sind die Christdemokraten und Linksliberalen.
- Die Wahlbeteiligung liegt bei 81 oder sogar 82 Prozent - deutlich höher als bei der vorigen Wahl 2012, als knapp 75 Prozent ihre Stimme abgegeben haben.
22:03 Uhr: Reaktionen aus der Politik
- Aussenminister
Sigmar Gabriel wertet den Wahlausgang in den Niederlanden als Erfolg für Europa. Es sei ein gutes Zeichen, dass ein rechtsextremer Kandidat wie Geert Wilders nicht gewonnen habe, so Gabriel am am Rande einer SPD-Veranstaltung im niedersächsischen Wolfenbüttel. Auch für die kommende Frankreich-Wahl stimme ihn das Ergebnis in den Niederlanden optimistisch.
- Auch CSU-Chef
Horst Seehofer reagiert erleichtert auf die Prognosen. "Bei Wahlen mit nationalen Bedeutungen bekommen die seriösen bürgerlichen Parteien Zuspruch, wenn sie den Menschen überzeugende Antworten auf ihre Fragen geben", so Seehofer.
- SPD-Kanzlerkandidat
Martin Schulz sagt, den ersten Prognosen zufolge habe die überwältigende Mehrheit der Niederländer der "Hetze von Geert Wilders und seiner unsäglichen Haltung gegenüber ganzen Bevölkerungsgruppen" eine klare Absage erteilt.
- Der liberale Europaparlamentarier
Guy Verhofstadt zeigt sich begeistert über hat den prognostizierten Wahlsieg des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte. "Tolle erste Prognose", twittert er. "Proeuropäische Parteien im Aufschwung." Damit blieben die Niederlande eine liberale und proeuropäische Hochburg.
- FDP-Chef
Christian Lindner hat den Liberalen zum voraussichtlichen Wahlsieg gratuliert. "Wir freuen uns sehr über den Wahlausgang in den Niederlanden, liberale Regierungen sind Stützpfeiler für ein starkes Europa und ein Signal für die Freiheit eines jeden Einzelnen", hiess es in einem in sozialen Netzwerken veröffentlichten Statement Lindners. Namentlich nannte er neben dem Rechtsliberalen Rutte auch die linksliberale Partei D66 um Alexander Pechtold.
- Der CSU-Europapolitiker
Manfred Weber wertet die Prognosen zur Niederlandewahl als empfindlichen Schlag für alle antieuropäischen Populisten. "Die seriöse Politik der bürgerlichen Kräfte hat sich in den Niederlanden ausgezahlt", erklärt der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist eine gute Nachricht für alle politischen Kräfte der Mitte und für Europa."
21:52 Uhr: Wilders äussert sich zum Wahlergebnis
Geert Wilders ist nicht der grosse Gewinner bei den Wahlen in den Niederlanden. Auf Twitter schreibt er, dass ihn Rutte aber noch lange nicht los sei.
Die grossen Gewinner sind übrigens die Grünen mit ihrem Spitzenkandidaten Jesse Klaver.
21:46 Uhr: Ein grosser Gewinner, zwei Gewinner, ein Verlierer und ein grosser Verlierer
Diese Grafik zeigt, wer die Gewinner und wer die Verlierer im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren sind. Gerade die Regierungsparteien haben gar nicht gut abgeschnitten, dafür aber vor allem die Grünen (GL).
21:42 Uhr: Fast alle Wahllokale geschlossen
Mittlerweile sind fast alle Wahllokale geschlossen. In Nijmegen bleiben die Wahllokale bis 23:00 Uhr geöffnet. Grund: Mangel an Stimmzetteln. Die Wahlbeteiligung liegt nach der zweiten Prognose bei 82 Prozent. Das ist wesentlich höher als die 74,6 Prozent im Jahr 2012 und die 75,3 Prozent im Jahr 2010.
21:35 Uhr: Schwierige Regierungsbildung erwartet
Es dürfte eine schweirige Regierungsbildung werden in den Niederlanden, weil die grosse Koalition so nicht mehr zustande kommen wird. Das liegt an dem herben Absturz der Sozialdemokraten (PvdA).
Das heisst, es muss mit Sicherheit ein Mehrparteienbündnis geschlossen werden, um die notwendigen 76 Sitze zusammenzubekommen.
Möglich wären folgende Konstellationen mit Mark Rutte als Ministerpräsident und einer bürgerlich dominierten Regierung:
- VVD (31) + CDA (19) + D66 (19) + GL (16)
- VVD (31) + CDA (19) + D66 (19) + PvdA (9)
Möglich wäre auch eine linke Regierung ohne die VVD von Mark Rutte:
- CDA (19) + D66 (19) + GL (16) + SP (14) + PvdA (9) + CU (6)
21:30 Uhr: Rutte auch in zweiter Prognose deutlich vorne
Die zweite Prognose hat die exakt selben Ergebnisse gebracht wie die erste. Der einzige Unterschied. Die angenommene Wahlbeteiligung liegt nun sogar bei 82 Prozent statt bei 81 Prozent.
21:15 Uhr: Sozialdemokraten sind die grossen Verlierer
Völlig abgesackt: Die Sozialdemokraten haben laut der ersten Prognose ein desaströses Ergebnis erzielt.
Nur neun Parlamentssitze wird die PvdA voraussichtlich erhalten - das wäre ein Minus von sage und schreibe 29 Mandaten im Vergleich zur Wahl im Jahr 2012.
Das heisst zugleich, dass Ministerpräsident Mark Rutte die grosse Koalition mit den Sozialdemokraten nicht fortsetzen können wird. Notwendig für die Regierungsbildung sind 76 der 150 Parlamentssitze. Daher werden schwierige Koalitionsverhandlungen erwartet.
21:13 Uhr: Mark Rutte gewinnt Wahl deutlich - dahinter Dreikampf
Hier noch einmal ausführlich mit den Sitzen für alle Parteien.
21:00 Uhr: Und hier die erste Prognose
Die rechtsliberale VVD von Mark Rutte landet laut NOS/Ipsos-Prognose bei 31 Sitzen, die PVV von Geert Wilders bei 19. Dahinter folgen die CDA (Christdemokraten) und die D66 (Linksliberale) mit jeweils 19 Sitzen. Die Grünen kommen auf 16 Sitze. Die SP (Sozialisten) kommt auf 14, die PvdA (Sozialdemokraten) auf 9 Sitze.
20:56 Uhr: Wer schon wartet, darf auch später wählen
Wer um 21:00 Uhr noch in der Schlange eines Wahllokals steht, darf laut Wahlleitung auch noch danach seine Stimme abgeben.
20:45 Uhr: Schulz wünscht sich Niederlage von Geert Wilders
Noch gibt es keine Ergebnisse aber erste Statements aus der Bundespolitik. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wünscht sich eine Niederlage des Rechtspopulisten Geert Wilders.
"Ich hoffe sehr, dass einer der hauptverantwortlichen Hetzer gegen die europäische Zusammenarbeit heute die Wahl verlieren wird", sagte er bei einer SPD-Veranstaltung in Wolfenbüttel.
20:34 Uhr: Aktuelle Umfrage in Sitzen
Und hier eine Umfrage von gestern in Sitzen. Wie schon erwähnt, werden in den Niderlanden auch die Prognosen, Hochrechnungen und Ergebnisse zumeist in Sitzen und nicht in Prozenten angegeben.
20:30 Uhr: Letzte Umfragen zeigen enges Ergebnis
In einer halben Stunde schliessen die Wahllokale, dann gibt es die ersten Prognosen. Den letzten Umfragen zufolge dürfte die VDD von Mark Rutte stärkste Kraft werden
Derzeit sieht die Sitzverteilung im niederländischen Parlament so aus:
20:14 Uhr: Wahlbeteiligung bleibt enorm hoch
Die Wahlbeteiligung bleibt weiter enorm hoch: Bis 19:45 Uhr haben 74 Prozent der Wähler ihren Stimmen abgegeben, meldet das Marktforschungsinstitut Ipsos.
Vor fünf Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt 65 Prozent. Im Vergleich zur Wahl im Jahr 2006 liegt die Beteiligung nur minimal darunter, damals waren es 75 Prozent.
20:06 Uhr: 28 Parteien treten an
Wer sich mit der niederländischen Politiklandschaft nicht so gut auskennt, hier einige Fakten zu den Parteien:
- Die Niederlande haben eine sehr zersplitterte Parteienlandschaft: Eine Rekordzahl von 28 Parteien tritt am 15. März zur Wahl an. Da es keine Sperrklausel gibt, haben auch kleine Parteien eine Chance, eines der 150 Mandate zu ergattern.
- Nach den Umfragen können sieben Parteien jeweils mehr als 12 Mandate erhoffen. Dann folgen vier Parteien, die bei einer Koalitionsbildung wichtig sein könnten: die linke christliche Partei ChristenUnie, die Partei für die Tiere, die Seniorenpartei 50plus und die orthodox-kalvinistische Partei SGP.
- Spannend wird es für drei neue Parteien, die nach den Umfragen je bis zu zwei Sitze gewinnen könnten. Die europafeindlichen und rechtsnationalen Initiativen, Forum für Demokratie und Für Niederlande (VNL), wollen dem Rechtspopulisten Geert Wilders Konkurrenz machen.
- Auf der linken Seite hofft die Migrantenpartei Denk, eine Abspaltung der Sozialdemokraten, auf einen Überraschungserfolg.
- 2012 waren elf Parteien ins Parlament eingezogen. Durch Abspaltung sind es nun 17 Fraktionen - so viele gab es noch nie.
20:04 Uhr: Stimmauszählung dürfte dauern
Niederländischen Medienberichten zufolge werden mehrere kleine Kommunen nicht in der Lage sein, alle abgegebenen Stimmen vor drei Uhr in der Frühe auszuzählen. Das berichtet unter anderem der TV-Sender RTL Nieuws.
Aus Sorge vor Hackerangriffen werden die Stimmzettel in diesem Jahr per Hand ausgezählt, was sowohl mehr Zeit als auch mehr Kapazitäten benötige.
20:00 Uhr: Können alle ihre Stimme abgeben?
Eine nicht enden wollende Schlange im Bahnhof von Nijmegen. Ob auch alle ihre Stimmen abgeben können? In 60 Minuten, um exakt 21.00 Uhr, ist nämlich Schluss!
19:45 Uhr: Ungewöhnliche Stimmabgabe
Was den Ort ihrer Wahllokale angeht sind die Niederländer im Vergleich zu Deutschland ziemlich unkonventionell. Diese Frau etwa stimmt in einer Wahlkabine ab, die inmitten eines Wohnzimmers steht.
Abstimmen kann man aber auch an öffentlichen Orten, wie etwa dem Bahnhof von Rotterdam.
Oder gleich mit dem Auto ins Wahllokal fahren:
Und wer's bei der Stimmabgabe schön mag, der kann zum Strand gehen:
19:30 Uhr: Wie so eine Wahl in den Niederlanden abläuft und was uns wann erwartet
- In den Niederlanden werden die Ergebnisse zumeist in Sitzen angegeben, nicht in Prozenten.
- Alle Stimmen werden per Hand ausgezählt, da Computer der Wahlkommissionen gehackt werden könnten. Aus diesem Grund rechnen viele Kommunen damit, dass sich die Bekanntgabe der Ergebnisse verzögern wird.
- Die Kommunen werden nach 21.00 Uhr die Ergebnisse ihrer Wahlkreise telefonisch an die niederländische Nachrichtenagentur ANP übermitteln. Auf dieser Basis präsentiert das öffentlich-rechtliche Fernsehen im Laufe des Abends und der Nacht Hochrechnungen und das vorläufige Ergebnis. Das amtliche Endergebnis wird am 21. März bekannt gegeben.
Und so läuft der Wahlabend zeitlich ab:
- Um 21:00 Uhr wird eine Prognose auf Grundlage von Wählerbefragungen durch das Marktforschungsinsitut Ipsos erwartet. Diese wird eine halbe Stunde später aktualisiert.
- Ab 21:45 Uhr gibt es dann die ersten amtlichen Ergebnisse - diese sind meistens aus den kleinen Kommunen.
- Gegen 23:00 Uhr plant der öffentliche-rechtliche Sender NOS eine erste Hochrechnung zu veröffentlichen, denn dann werden die Ergebnisse von Dutzenden von Kommunen erwartet.
- Um Mitternacht wird es dann womöglich eine stabile Hochrechnung geben. Das Endergebnis kann dann davon noch abweichen - bis zu zwei Mandaten.
- Um 01:00 Uhr sollten alle Ergebnisse aus den Grossstädten feststehen.
19:15 Uhr: Wahlbeteiligung bereits bei über 55 Prozent
Die Wahlbeteiligung ist aktuell ziemlich hoch Bis 17:45 Uhr haben 55 Prozent der Wähler abgestimmt, meldet das Marktforschungsinstitut Ipsos.
Vor fünf Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt erst 48 Prozent. Im Vergleich zur Wahl im Jahr 2006 liegt die Beteiligung etwas darunter, damals waren es sogar 58 Prozent.
Die Wahllokale sind bis 21:00 Uhr geöffnet. Nicht nur Medien berichten bereits von langen Schlangen vor den Wahllokalen.
Viele Niederländer gehen erfahrungsgemäss auf dem Weg von der Arbeit nach Hause im Wahllokal vorbei. In einigen Wahllokalen mussten bereits "stembusstampers" - Urnenstampfer - eingesetzt werden, mit denen die Wahlzettel zusammengedrückt werden.
Dabei werden die Stimmzettel meist mit einer Holzlatte nach unten gepresst. Manchmal steigt auch ein Wahlhelfer in die Wahlurne und stampft die Stimmzettel mit den Füssen zusammen.
Weil so viele Parteien mitmachen, sind die Wahlzettel dieses Mal besonders dick.
19:00 Uhr: Worum es bei der Wahl geht
Die Niederlande wählt - und ganz Europa schaut genau hin, vor allem wegen Geert Wilders. Denn die Sorge ist gross, dass der Rechtspopulist und seine PVV stärkste Kraft werden könnte. Aktuelle Umfragen sehen allerdings die Partei vom amtierenden Ministerpräsidenten Mark Rutte, die VVD, vorne.
Dahinter liefern sich die Christlich-Konservativen, die Demokraten und die Grünen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Weil es in den Niederlanden keine Sperrklausel gibt, dürfte am Ende mehr als ein Dutzend Parteien ins Parlament einziehen. Das heisst aber auch, dass die Regierungsbildung äusserst schwierig werden wird.
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