In Belgien hat am Sonntag zeitgleich mit der Europawahl die Parlamentswahl begonnen. Rund acht Millionen Wahlberechtigte sind im westlichen Nachbarland Deutschlands dazu aufgerufen, 150 Mitglieder der Abgeordnetenkammer in Brüssel zu bestimmen.
Auch die Regionalparlamente in den Landesteilen Flandern, der Wallonie und der Hauptstadtregion Brüssel sowie das Parlament der rund 80 000 Einwohner grossen Deutschsprachigen Gemeinschaft werden neu gewählt. In Belgien besteht Wahlpflicht. Nichtwählern ohne richterlich akzeptierten Grund droht eine Strafe.
Die Regierungsbildung in dem nach Regionen und Sprachgruppen zerklüfteten Land dürfte erneut schwierig werden. Umfragen zufolge dürfte die radikal rechte Partei Vlaams Belang aus der wirtschaftsstärkeren Region Flandern die Nase vorn haben. In der Wallonie, dem südlichen Landesteil, waren die Liberalen und die Mitte-links Partei in einer Umfrage zuletzt vorn.
Nach der vergangenen Parlamentswahl 2019 dauerte es rund 16 Monate, bis die sogenannte Vivaldi-Koalition aus sieben Parteien stand: den Grünen, den Liberalen und den Sozialdemokraten aus beiden Landesteilen sowie den Christdemokraten aus Flandern. Regierungschef ist seitdem der flämische Liberale Alexander De Croo. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.