Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) möchte möglichst bald nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar zu ihm nach Washington reisen. In seinem ersten Telefonat mit Trump nach dessen Wahlsieg im November habe Scholz "seinen Wunsch hinterlegt, dass er ihn sehr bald nach Amtsantritt besuchen will", heisst es in Regierungskreisen. Es sei "nicht ausgeschlossen", dass ein solcher Besuch noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar stattfinden könne.
Keine Einladung zur Vereidigung
Zur Vereidigung
Scholz sieht sich bei Nein zu Taurus durch Trump bestärkt
Scholz hatte sich zu seinem ersten Telefonat mit Trump überraschend positiv geäussert und deutlich gemacht, dass er vor allem mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine gemeinsame Linie für möglich halte. In seinem Nein zu den von der Ukraine erbetenen Taurus-Marschflugkörpern sieht er sich von Äusserungen Trumps bestärkt.
Bei der Vorstellung des SPD-Wahlprogramms bekräftigte Scholz seine Entscheidung, die Lieferung von Waffen abzulehnen, die weit in das russische Hinterland hineinreichen. "Und wenn ich das richtig sehe, wird sie ja auch zum Beispiel in der transatlantischen Zusammenarbeit in Zukunft ähnlich bewertet. So habe ich jedenfalls Präsident Trump in seinen jüngsten Interviews gelesen", sagte Scholz.
Trump hatte Biden-Entscheidung "sehr dumm" genannt
Trump hatte zuvor die Entscheidung des amtierenden Präsidenten
Trump schloss nicht aus, den Beschluss nach seinem Amtsantritt Ende Januar rückgängig zu machen. Der Demokrat Biden hatte Kiew im November zur Abwehr des russischen Angriffskriegs genehmigt, mit ATACMS-Raketen bestimmte Ziele in Russland anzugreifen. Auch Frankreich und Grossbritannien hatten Einschränkungen zum Einsatz ihrer an Kiew gelieferten Raketen der Typen Scalp und Storm Shadow zuletzt gelockert. © Deutsche Presse-Agentur
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