Fast zwei Wochen sind seit der US-Wahl vergangen und noch ist an eine sachliche Übergangsphase zur Regierung unter dem gewählten Präsidenten Joe Biden nicht zu denken. Immerhin sprach Donald Trump nun erstmals explizit von einem Sieg des Demokraten - ruderte aber sofort zurück.

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Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag in einem Tweet erstmals geschrieben, dass sein Herausforderer Joe Biden die Präsidentenwahl gewonnen habe - aber zugleich seine Vorwürfe bekräftigt, dass die Abstimmung manipuliert gewesen sei.

Der Republikaner reagierte dabei auf einen Tweet, in dem sich ein Moderator des TV-Senders Fox News darüber wunderte, wie Biden vorn liegen könne, wenn er einen schwachen Wahlkampf geführt habe. Trump schrieb dazu: "Er hat gewonnen, weil die Wahl manipuliert war."

Trump: "Ich gestehe gar nichts ein"

Er wiederholte seine nach wie vor nicht belegten Vorwürfe, dass keine Wahlbeobachter zugelassen worden seien und eine bei der Auszählung verwendete Software die Ergebnisse verfälscht habe.

Wenig später ruderte der US-Präsident zurück und wollte den Eindruck zurückweisen, er räume widerwillig seine Wahlniederlage ein. "Er hat nur in den Augen der Fake-News-Medien gewonnen. Ich gestehe gar nichts ein!", schrieb Trump in einem weiteren Tweet.

Trumps Anwälte führen diverse Klagen im mehreren Bundesstaaten, konnten bisher aber keine überzeugenden Belege für Wahlfälschungen vorlegen. Erst in der Nacht zum Sonntag legte er den rechtlichen Kampf um die Wahlergebnisse in die Hand seines langjährigen Anwalts und Weggefährten Rudy Giuliani.

Joe Bidens Vorsprung gilt aus ausreichend, um Neuauszählungen und auch einem Teilerfolg bisheriger Trump-Klagen standzuhalten.

"Wer weiss, welche Regierung es sein wird"

Der Demokrat Biden hat die Präsidentenwahl nach Berechnungen von US-Medien klar gewonnen. Er kommt demnach auf 306 Stimmen von Wahlleuten, 270 sind für den Sieg nötig.

Bei seinem Sieg 2016 konnte Trump ebenfalls genau 306 Wahlleute auf seine Seite ziehen und dann von einem "Erdrutsch"-Sieg gesprochen. In den USA wird der Präsident nicht direkt gewählt, sondern von den Wahlleuten, die dem Wahlergebnis in ihren Bundesstaaten folgen.

Trump hatte am Freitagabend erstmals öffentlich Zweifel erkennen lassen, dass er im Weissen Haus bleiben könne. "Diese Regierung wird keinen Lockdown machen", sagte er bei einem Auftritt im Rosengarten des Weissen Hauses, bei dem es um Corona-Impfstoffe ging.

"Hoffentlich wird die - was immer in der Zukunft passiert, wer weiss, welche Regierung es sein wird, ich denke, das wird sich zeigen. Aber ich kann Ihnen versichern, diese Regierung wird keinen Lockdown machen." (dpa/fte)

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