Vor der Präsidentenwahl am 3. November wird der Ton von Donald Trump noch rauer. Und der Präsident fliegt zwischen den Bundesstaaten, um seine Anhänger anzuspornen. Auch Herausforderer Joe Biden, der in Umfragen vorne liegt, geht verstärkt auf Wahlkampftour.

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Im Schlussspurt des Wahlkampfs ums Weisse Haus treibt US-Präsident Donald Trump seine Attacken gegen Herausforderer Joe Biden auf die Spitze. Im umkämpften Bundesstaat Minnesota bezeichnete Trump den früheren Vizepräsidenten am Freitagabend unter anderem als "schmierigen, schmuddeligen, korrupten Politiker", der sich an China verkauft habe.

Zugleich versuchte der Präsident abermals, die Corona-Pandemie trotz rapide steigender Infektionen herunterzuspielen: Die Ärzte überhöhten die Zahlen, weil sie für Corona-Fälle mehr Geld bekämen, wiederholte der amerikanische Präsident eine im Internet herumgeisternde Verschwörungstheorie.

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Biden: Trump hat vor Virus kapituliert

Joe Biden verurteilte bei seinen Wahlkampfauftritten umgehend Trumps Attacke auf die Ärzte: Er "sollte aufhören, sie anzugreifen und stattdessen anfangen, seinen Job zu machen". Trump habe vor dem Virus kapituliert. Die USA bewegen sich in Richtung der Marke von 100.000 Neuinfektionen pro Tag, rund 900 Menschen sterben täglich.

Trumps Sohn Donald Trump Jr. behauptete unterdessen in einem Interview des Senders Fox News, Medien fokussierten sich auf die Infektionszahlen, weil so gut wie niemand sterbe.

Trump will 14 Reden in zwei Tagen halten

Trump, der in Umfragen sowohl landesweit als auch in mehreren möglicherweise entscheidenden Bundesstaaten hinter Biden liegt, setzt auf eine Flut von Wahlkampfauftritten, um seine Anhänger zu mobilisieren. Am Wochenende und Montag will er 14 Reden halten, mehrere davon in Michigan und Pennsylvania. Unterdessen nutzten bereits rund 87 Millionen Amerikaner die Möglichkeit, schon vor dem offiziellen Termin am 3. November per Brief oder in vorab geöffneten Wahllokalen abzustimmen.

Der US-Präsident wird nicht direkt von den Bürgern gewählt, sondern von Wahlleuten, die gemäss dem Ergebnis in den einzelnen Bundesstaaten abstimmen. Für den Sieg sind 270 Stimmen von Wahlleuten nötig.

Pennsylvania gehört mit 20 Wahlleuten zu den besonders wichtigen, umkämpften Bundesstaaten. Michigan stellt 16 Wahlleute. Trump hatte 2016 überraschend beide Staaten gewonnen. Biden liegt in ihnen laut Umfragen vorn, aber relativ knapp.

Prominente Unterstützung für Joe Biden

Biden tritt am Samstag zwei Mal zusammen mit dem Ex-Präsidenten Barack Obama in Michigan auf, dessen Vize er war. In Detroit soll Sänger Stevie Wonder zu ihnen stossen.

Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris fliegt nach Florida, wo es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Kandidaten gibt. Wenn Biden Florida mit 29 Wahlleuten für sich entscheidet, hätte Trump nach Einschätzung von Experten nur noch wenig Chancen auf einen Sieg.

Trump plant für Samstag vier Auftritte in Pennsylvania. Am Sonntag will er in Michigan, Iowa, North Carolina, Georgia und Florida auftreten. Am Montag sollten dann erneut North Carolina, Pennsylvania und Michigan sowie Wisconsin folgen.

Die Auftritte sind üblicherweise eine bis eineinhalb Stunden lang. Am Freitagabend verkürzte Trump seine Rede in Minnesota aber auf 20 Minuten - möglicherweise weil wegen Corona-Beschränkungen nur 250 seiner Anhänger dabeisein durften. (jwo/dpa)  © dpa

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