Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hat sich mit dem Wahlkampfteam von Donald Trump angelegt. Die X-Nutzer konnten einen öffentlich ausgetragenen Schlagabtausch mit ansehen.

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Donald Trump drohte im laufenden Wahlkampf Deutschland und anderen Ländern schon mehrfach mit massiven Strafzöllen auf ihre Exporte in die USA. Diese Wahlkampfstrategie hat nun zu einem öffentlichen Schlagabtausch zwischen Trumps Berater Richard Grenell und dem deutschen Finanzminister Christian Lindner geführt.

Im Rahmen der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington, D.C., äusserte sich Lindner gegenüber dem US-TV-Netzwerk CNBC und warnte vor einem drohenden Handelskonflikt zwischen den USA und der EU: "Bei Handelskonflikten gibt es keine Gewinner, sondern nur Verlierer."

Grenell geht Lindner öffentlich an

Diese Aussage stiess bei Richard Grenell, dem früheren US-Botschafter in Deutschland und Trump-Vertrauten, auf scharfe Kritik. Auf X schrieb er, es sei "naiv zu glauben, dass deutsche Wirtschaftsführer ihren Finanzminister so reden hören wollen". Deutsche Spitzenmanager hätten Trump und seinem Team regelmässig signalisiert, dass sie seine Politik schätzten und gerne mit ihm zusammenarbeiten würden.

Lindner antwortete prompt und stellte Grenells Behauptung infrage: "Deutsche CEOs wollen US-Zölle auf deutsche Produkte? Das wäre eine grosse Überraschung... Nenne mir einen Namen, Richard." Er fügte hinzu: "Sollten wir die transatlantische Zusammenarbeit nicht fortsetzen? Wir sind doch Verbündete!" Auf diese Antwort hat Grenell bislang nicht öffentlich reagiert.

Ohnehin ist ungewiss, ob Trump seine Pläne tatsächlich umsetzen könnte. Zwar hätte er als Präsident die Möglichkeit, über Dekrete und Gesetze Zölle zu verhängen, die auf nationale Sicherheit oder unfaire Handelspraktiken abzielen, doch der Kongress könnte diese Entscheidungen kontrollieren und gegebenenfalls einschränken.

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