- 22:23 Uhr: ➤ Top-Spender unterstützen Harris im Wahlkampf
- 19:47 Uhr: Nancy Pelosi unterstützt Kandidatur von Harris
- 18:14 Uhr: Harris würdigt Bidens Vermächtnis als "unübertroffen"
- 16:27 Uhr: Wie man Kamala Harris korrekt ausspricht
- 15:39 Uhr: Zahlreiche Konkurrenten stellen sich hinter Kamala Harris
- 14:34 Uhr: Kreml: "Unfreundliche Rhetorik" von Kamala Harris gegenüber Russland
- 13:58 Uhr: Hollywood reagiert auf Bidens Rückzug
- 13:01 Uhr: US-Wahl: Deutschland bereitet sich auf "alle denkbaren" Szenarien vor
- 12:16 Uhr: Obama verzichtet auf direkte Unterstützung von Harris
- 11:08 Uhr: Trump spricht nach Biden-Aus von Betrug
- 10:35 Uhr: Nach Biden-Aus sammeln Demokraten 50 Millionen Dollar Spenden ein
- 10:17 Uhr: Baerbock zollt Joe Biden Respekt
- 10:10 Uhr: Internationale Pressestimmen zu Bidens Rückzug
- 09:33 Uhr: Nach Biden-Rückzug: Bitcoin steigt auf Monatshoch
➤ 81 Millionen Dollar Wahlkampf-Spenden für Harris an einem Tag
- 22:23 Uhr
Nach der Unterstützung einflussreicher Parteimitglieder haben sich auch wichtige Spender der Demokraten hinter US-Vizepräsidentin
Laut Harris' Wahlkampfteam kamen innerhalb der ersten 24 Stunden 81 Millionen Dollar (74 Millionen Euro) zusammen. Dabei handele es sich um die höchste Summe, die jemals in dieser Zeitspanne von einem möglichen Kandidaten oder eine Kandidatin gesammelt worden sei. Dazu kämen rund 240 Millionen Dollar, die das Team von Harris und
Unterstützung kam auch vom Chef der Open Society Foundation, Alex Soros. Der Sohn des milliardenschweren Philanthropen George Soros rief dazu auf, sich hinter Harris zu vereinen, um den republikanischen Kandidaten
Das Wahlkampfteam von Harris teilte ausserdem mit, dass sich die Anhängerschaft ihres X-Accounts "KamalaHQ" über Nacht verdoppelt habe. (dpa/afp)
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Weitere aktuelle News zu Bidens Rückzug aus dem US-Wahlkampf:
Nancy Pelosi stellt sich hinter Kandidatur von US-Vizepräsidentin Harris
- 19:47 Uhr
Die ehemalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses,
"Meine begeisterte Unterstützung für Kamala Harris als Präsidentin ist offiziell, persönlich und politisch", erklärte die Top-Demokratin weiter. "Kamala Harris ist als Frau in der Politik brillant und scharfsinnig", hiess es in der Mitteilung. "Ich habe volles Vertrauen, dass sie uns im November zum Sieg führen wird."
Diversität sei die Stärke der Demokratischen Partei, so Pelosi. "Jetzt müssen wir uns zusammentun und nach vorn stürmen, um mit überwältigender Mehrheit gegen Donald Trump zu siegen."
Die Erklärung der immer noch einflussreichen Politikerin der Demokratischen Partei erfolgte, nachdem zuvor bereits zahlreiche weitere Parteikollegen Harris ihre Unterstützung zugesagt hatten. Pelosi war die erste gewesen, die angesichts der Schwäche von US-Präsident Joe Biden öffentlich erklärt hatte, es sei "legitim", sich über dessen Gesundheitszustand Gedanken zu machen. (afp/dpa)
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Harris würdigt Bidens Vermächtnis als "unübertroffen"
- 18:14 Uhr
Bei ihrem ersten Auftritt nach Joe Bidens Rückzug aus dem US-Wahlkampf hat Kamala Harris die Errungenschaften ihres Chefs als "unübertroffen" gelobt. Sie könne aus erster Hand bezeugen, wie der 81-Jährige "jeden Tag für das amerikanische Volk" kämpfe, und sie sei zutiefst dankbar "für seinen Dienst an unserer Nation". Biden zeichne sich aus durch Ehrlichkeit, Integrität, sein Einstehen für den Glauben und seine Familie, sein grosses Herz und "seine Liebe, seine tiefe Liebe zu unserem Land". "In nur einer Amtszeit hat er bereits das Vermächtnis der meisten Präsidenten übertroffen, die zwei Amtszeiten hinter sich haben", sagte Harris am Montag in Washington.
Die 59-Jährige empfing stellvertretend für Biden, der sich wegen einer Infektion mit dem Coronavirus derzeit zurückgezogen hat, die Gewinnerteams der College-Basketball-Saison 2023 bis 2024 im Weissen Haus. (dpa/afp)
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Wie man Kamala Harris korrekt ausspricht
- 16:27 Uhr
Ihr Name ist gerade überall: Nach dem Rückzug von Joe Biden gilt Kamala Harris als aussichtsreichste Kandidatin der Demokraten für die US-Präsidentschaftswahl am 5. November. Doch wie spricht man den Namen der 59-Jährigen eigentlich korrekt aus? Das war in der Vergangenheit vielen nicht ganz klar. Dabei hat sie schon 2016 - damals kandidierte sie als Senatorin von Kalifornien - für Aufklärung gesorgt. Und zwar mit der Hilfe von Kindern, die in einem Video erklären, wie man den Vornamen richtig ausspricht. Nämlich: "comma-la".
In ihrer Anfang 2019 erschienenen Biografie "The Truths We Hold" erklärt Harris, dass ihr Name so viel wie "Lotusblume" bedeute - ein in der indischen Kultur besonderes Symbol. Ihre Mutter kam aus Indien, ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert. Beide lernten sich in den 1960er Jahren in den USA kennen. Harris selbst sagt, Indien sei ein wichtiger Teil ihres Lebens. (dpa/phs)
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Zahlreiche Konkurrenten stellen sich hinter Kamala Harris
- 15:39 Uhr
Nach dem dramatischen Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um eine weitere Amtszeit versammeln sich mehr und mehr US-Demokraten hinter seiner Stellvertreterin Kamala Harris. Die 59-Jährige gilt damit derzeit als aussichtsreichste Ersatzbewerberin für die Wahl am 5. November. Sie hat von Biden und zahlreichen weiteren Parteigrössen öffentlich ihre Unterstützung erhalten und muss nun von ihrer Partei nominiert werden. Offen ist, ob die Partei Bidens Vorschlag folgt - und wen sich Harris als Vize an ihre Seite holen könnte. Der Nominierungsparteitag der Demokraten findet vom 19. bis 22. August in Chicago statt.
Nachdem Biden seiner Vize die volle Unterstützung zugesagt hatte, sprachen sich auch eine Reihe weiterer Parteigrössen zügig für sie aus - darunter vor allem die ebenfalls als mögliche Bewerber gehandelten Gouverneure
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Kreml: "Unfreundliche Rhetorik" von Kamala Harris gegenüber Russland
- 14:34 Uhr
Angesichts einer möglichen Kandidatur von Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten hat der Kreml am Montag auf eine "unfreundliche Rhetorik" der US-Vizepräsidentin verwiesen. "Wir können Harris' potenzielle Kandidatur nicht bewerten (...), da ihr Beitrag zu unseren Beziehungen bislang nicht besonders auffällig war - weder positiv noch negativ", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Harris habe jedoch "Erklärungen mit einer eher unfreundlichen Rhetorik gegenüber unserem Land abgegeben", fügte er hinzu. Nähere Angaben zu den Erklärungen machte er nicht.
Wie Biden ist auch Harris eine entschlossene Unterstützerin der Ukraine, seit Russland im Februar 2022 seine gross angelegte Militäroffensive gestartet hat. Anfang des Jahres hatte sie erklärt, der Tod des Oppositionsführers Alexej Nawalny in Haft sei "ein weiteres Zeichen für die Brutalität" von Russlands Präsident Wladimir Putin. Die Vizepräsidentin hatte zudem Russlands Vorgehen in der Ukraine als "schreckliche Gräueltaten", "grausam" und "unmenschlich" bezeichnet. (AFP/phs)
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Hollywood reagiert auf Bidens Rückzug
- 13:58 Uhr
Stars aus Film, Fernsehen und Musik loben US-Präsident Joe Biden für seine Entscheidung, sich aus dem Wahlkampf gegen den Republikaner Donald Trump zurückzuziehen.
Hollywood-Schauspieler Robert De Niro lobte Bidens "kluge Politik und selbstlosen Patriotismus", wie das Branchenportal "Deadline" den 80-Jährigen zitierte. "Denn es gibt für unser Land nichts Wichtigeres, als Donald Trump an den Wahlurnen zu besiegen." De Niro gilt als ausgesprochener Trump-Kritiker. Er war auch Sprecher von einem Wahlkampfspot Bidens. "Mit Respekt, Bewunderung und Zuneigung - danke Mr. President!"
Hollywood-Ikone Barbra Streisand schrieb auf X: "Joe Biden wird als ein Mann in die Geschichte eingehen, der in seiner vierjährigen Amtszeit viel erreicht hat." Dann fügte die 82-Jährige hinzu: "Wir sollten dankbar dafür sein, dass er unsere Demokratie aufrechterhalten hat."
Auch Oscar-Preisträgerin
George Clooney (63) hatte Joe Biden in einem viel beachteten Stück in der "New York Times" Mitte Juli zum Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft aufgefordert. Biden sei zu alt und habe schon bei einer Spendengala in Hollywood wenige Wochen zuvor nicht fit gewirkt. (dpa/phs)
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US-Wahl: Deutschland bereitet sich auf "alle denkbaren" Szenarien vor
- 13:01 Uhr
Nach dem Verzicht von Präsident Joe Biden auf eine weitere Kandidatur für das Weisse Haus sieht die deutsche Regierung weiter keine Vorentscheidung im US-Wahlkampf. "Wir bereiten uns auf alle denkbaren Möglichkeiten vor", sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.
Es gelte nun zunächst abzuwarten, ob Vizepräsidentin Kamala Harris tatsächlich von den Demokraten zur Präsidentschaftskandidatin gemacht werde und wie die Wahl gegen den Republikaner Donald Trump dann ausgehe.
Bundeskanzler
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Obama verzichtet auf direkte Unterstützung von Harris
- 12:16 Uhr
Ex-US-Präsident
Stattdessen schrieb der Demokrat: "In den kommenden Tagen werden wir uns auf unbekanntem Terrain bewegen. Aber ich bin ausserordentlich zuversichtlich, dass die Anführer unserer Partei in der Lage sein werden, einen Prozess in Gang zu setzen, aus dem ein herausragender Kandidat hervorgeht."
Unklar ist, warum sich Obama - anders als etwa die sechs schwarzen Generalstaatsanwälte der USA - nicht hinter Harris stellt. Auch die hochrangige Demokratin Nancy Pelosi würdigte Biden für dessen Entscheidung, stellte sich aber zunächst nicht öffentlich hinter Harris. (ank)
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Trump spricht nach Biden-Aus von Betrug
- 11:08 Uhr
Donald Trumps erste Reaktion auf Bidens Rückzug aus dem US-Wahlkampf auf Truth Social fiel wohlwollend aus - später sprach der Kandidat der Republikaner von Betrug. Sein Wahlkampfteam habe Zeit und Geld investiert in "den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden", schrieb der Ex-US-Präsident in dem von ihm gegründeten Netzwerk. "Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen." Trump forderte eine Entschädigung für "diesen Betrug" an seiner Partei.
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Nach Biden-Aus sammeln Demokraten 50 Millionen Dollar Spenden ein
- 10:35 Uhr
Der Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen löst eine Spendenwelle für die Demokraten aus. Nach Bidens dramatischer Erklärung verzeichnete die Plattform ActBlue US-Medien zufolge am Sonntag Zugänge in Höhe von mehr als 50 Millionen Dollar (rund 46 Millionen Euro). "Damit war dies der grösste Tag für Online-Spenden der Demokraten seit der Wahl 2020", schrieb die Zeitung "New York Times". ActBlue ist die führende Online-Plattform für Spenden der Demokraten.
US-Präsident Biden hatte nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen dazu aufgerufen, für den Wahlkampf seiner Stellvertreterin Kamala Harris zu spenden. Zuvor hatte er Harris als Ersatzkandidatin für die Wahl im November vorgeschlagen. Die Entscheidung liegt am Ende bei den Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten.
Nach Bidens TV-Duell-Debakel hatten wichtige Geldgeber entschieden, ihre Zuwendungen zunächst zurückzuhalten. Am Sonntag flossen Spenden für die Demokraten dann plötzlich in einem hohen Tempo: Nur fünf Stunden nach Bidens Rückzug aus dem Rennen verkündete ActBlue auf X bereits, rund 27 Millionen Dollar von Kleinspendern gesammelt zu haben.
Zuletzt war in den USA diskutiert worden, was mit den Millionen-Spenden passiert, die die Demokraten bereits gesammelt haben, und wer darauf Zugriff hätte. Vizepräsidentin Harris könnte auf den Wahlkampfapparat und vermutlich auch auf die gesammelte Spenden von Biden zugreifen, weil sie als Vize schon Teil von dessen Wiederwahlkampagne gewesen ist. (dpa/ank)
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Baerbock zollt Joe Biden Respekt
- 10:17 Uhr
Deutschlands Aussenministerin
Mit Blick auf die Zukunft und einen möglichen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentenwahl im November sagte Baerbock: "Natürlich schauen wir alle gespannt auf die nächsten Wochen und Monate in den USA, weil die Zusammenarbeit zwischen Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika gerade auch für unseren Frieden und für unsere Sicherheit zentral ist." Klar sei aber, dass man unabhängig vom Ausgang der Wahl mehr in die eigene Sicherheit investieren müsse. "Europa muss stärker werden, gerade im Bereich der Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik."
Zum politischen Wirken des Demokraten sagte Baerbock, Joe Biden habe in seinem ganzen Leben unglaublich viel für die transatlantischen Beziehungen getan - zuletzt gerade wieder durch den engen Schulterschluss in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Die Nato ist stärker als je zuvor, weil wir geschlossen und gemeinsam agiert haben und agieren", sagte sie. (dpa/ank)
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Internationale Pressestimmen zu Bidens Rückzug
- 10:10 Uhr
"Corriere della Sera" (Italien): Trump sieht plötzlich sehr alt aus
"Am Ende hat sich Biden den Umfragen ergeben, die das Weisse Haus selbst bestellt und seine treuesten Gefolgsleute bestätigt haben. Die Parteiführung der Demokraten atmet nun auf und würdigt Bidens Verdienste, mit seinem Opfer die amerikanische Demokratie zu retten.
Donald Trump, der dem Märtyrertod entkommen und einen triumphalen Wahlparteitag hinter sich hat, bleibt schwer zu schlagen. Aber jetzt, da Biden in den Ruhestand tritt, sieht auch er plötzlich sehr alt aus und manchmal auch verwirrt. Für seine eigenen Leute ist er mehr als ein charismatischer Führer, bis hin zum Boten des Allmächtigen. Aber die Gesetze der Politik sind unbarmherzig, und an der nächsten Ecke lauert stets der Verrat."
"The Telegraph" (Grossbritannien): Biden hätte schon vor Monaten aufgeben sollen
"Die Schwäche von Präsident Biden war für alle offensichtlich, ausser für einen Grossteil des demokratischen Parteiestablishments und Teile der US-Medien. (...) Eine Serie von Patzern erreichte einen Höhepunkt in der TV-Debatte mit Donald Trump, die alle ausser seine engsten Verbündeten davon überzeugte, dass Biden aufgeben sollte. Doch bis vor wenigen Tagen bestand der Präsident noch darauf, dass er weitermachen könne.
Seine Entscheidung, sich zurückzuziehen, ist richtig. Aber sie hätte schon vor Monaten getroffen werden müssen. Das hätte den Demokraten Zeit verschafft, einen Kandidaten zu bestimmen, der es bei den Wahlen im November mit Trump aufnehmen könnte. Es gereicht der Regierung und der Demokratischen Partei nicht zur Ehre, dass diese Entscheidung so spät gefallen ist." Zum Artikel
"De Tijd" (Belgien): Für die Demokraten ist Harris die beste Chance
"Harris hat als Vizepräsidentin keinen grossen Eindruck gemacht und sie ist nicht besonders beliebt. Aber sie ist die beste Chance für die Demokraten, noch aus der Misere herauszukommen, in die sie sich selbst gebracht haben, indem sie auf Joe Biden setzten. Jemanden aus der zweiten Reihe zu nominieren, der weniger Erfahrung und hochwertige Referenzen hat als Harris, würde noch mehr Zeit vergeuden und dürfte ein noch grösseres Risiko darstellen.
Harris gilt zudem als gute Debattiererin. Eine Fähigkeit, die jetzt, da die Schwäche, die mit Bidens Alter zusammenhängt, vom Tisch ist, von grossem Nutzen sein wird. Harris kann nun das tun, was Biden nicht schaffte: die Bilanz seiner Präsidentschaft hervorzuheben. Sie war zwar bei weitem nicht perfekt. So unterschätzte er den Strom von Migranten, die über den Süden in die USA kamen, und heizte mit einem Teil seiner Wirtschaftsagenda die Inflation an. Doch insgesamt übertraf sie Trumps Bilanz bei weitem."
"Jyllands-Posten" (Dänemark): Demokraten wirken seit langem orientierungslos
"Joe Biden zieht sich aus dem Wahlkampf in den USA zurück. Der Weg dorthin kam einem lange Zeit so vor, als beobachte man einen Verkehrsunfall in Zeitlupe. Und was werden die Demokraten nun tun? Die Partei hat es jahrelang versäumt, einen konstruktiven Vorschlag für die Zukunft zu unterbreiten. Sie wirkt flügellahm und orientierungslos - und das schon seit langem. In Wirklichkeit seit dem Zeitpunkt, als man Hillary Clinton an die Front gegen den Emporkömmling Donald Trump schickte.
Dass dann Barack Obamas bereits damals alternder Vizepräsident zum nächsten Kandidaten gegen Trump bestimmt wurde, wurde vielleicht vor allem deshalb von Erfolg gekrönt, weil so viele Menschen etwas gegen Trump hatten - mehr als sie in Biden sehen konnten. Es wird spannend sein, zu sehen, mit wem die Demokratische Partei nun zur Wahl gehen wird. Wird es Kamala Harris, oder ziehen sie ein Kaninchen aus dem Hut? Zumindest darf man glauben, dass sie nicht wieder auf die Mottenkiste zurückgreifen werden."
"The Irish Times" (Irland): Biden hat seinem Land einen Dienst erwiesen
"Die Entscheidung war sichtbar schwer für einen Politiker, der in der Vergangenheit Umfragen und Expertenmeinungen stets trotzte und der einzige Demokrat ist, der Trump in einer Wahl besiegt hat. Der Grund, warum Biden so sehr unter Druck stand, war, dass so viel auf dem Spiel steht. Die Aussicht auf eine zweite Trump-Präsidentschaft stellt eine echte Gefahr für die amerikanische Demokratie und ihre internationalen Verbündeten dar.
Bidens Rückzug ermöglicht es den Demokraten, sich in einem Wahlkampf neu zu formieren, den sie anscheinend immer noch gewinnen könnten. Obwohl es sich um eine schmerzhafte und schwierige Entscheidung handelte, wird sie auch dazu beitragen, Bidens Vermächtnis als Präsident zu sichern und stellt einen letzten Akt des Dienstes an seinem Land und dessen demokratischen Werten dar." Zum Artikel
"New York Times" (USA): Biden verbessert Chancen der Demokraten
"Biden hat der Nation als Präsident gut gedient. Indem er zustimmt, sich zurückzuziehen, wenn seine Amtszeit im Januar endet, verbessert er deutlich die Chancen seiner Partei, die Nation vor den Gefahren einer Rückkehr Donald Trumps ins Präsidentenamt zu bewahren.
Eine Mehrheit der Amerikaner hat ein ums andere Mal gesagt, dass sie nicht glaubt, dass Biden die Nation eine weitere Amtszeit führen könne, und verwies dabei auf seit langem bestehende Befürchtungen wegen seines Alters und seiner Fitness, die sich zuletzt nur noch verstärkt haben. Wäre er Spitzenkandidat geblieben, hätte er die Wahrscheinlichkeit stark vergrössert, dass Trump die Präsidentschaft zurückgewinnen und möglicherweise auch beide Kammern des Kongresses kontrollieren könnte. Biden hat immer wieder gewarnt, dass dieses Schreckgespenst eine tiefe Bedrohung für die Nation und ihre demokratischen Werte darstellt.
Biden hat jetzt getan, was Trump niemals tun wird: Er hat das nationale Interesse über seinen eigenen Stolz und Ehrgeiz gestellt. Bidens Abschied gibt den Demokraten eine Gelegenheit, das öffentliche Interesse neu zu fokussieren - weg von Fragen zur Tauglichkeit des Präsidenten hin zu der ganz offensichtlich moralischen und gemütsmässigen Untauglichkeit Trumps - und den Gefahren, ihn wieder mit der beträchtlichen Macht des Präsidentenamtes auszustatten." Zum Artikel (Bezahlinhalt)
"Boston Globe" (USA): Joe Biden stellt sein Land vor sein Ego
"Die Amerikaner haben Präsident Biden viel zu verdanken. Künftige Generationen werden sich an ihn erinnern, dass er nach den turbulenten Jahren der Trump-Regierung den Anstand ins Weisse Haus zurückbrachte, dass er die Demokratie daheim und in Übersee verteidigte, dass er eine parteiübergreifende Gesetzgebung zur Infrastruktur zuwege brachte, die in einem so gespaltenen Washington unmöglich schien, und dass er die grösste Anstrengung unter allen bisherigen amerikanischen Präsidenten unternahm, den Klimawandel anzugehen.
Dieses Vermächtnis, das er in nicht einmal vier Jahren erreichte, würde viele Präsidenten mit zwei Amtszeiten blass aussehen lassen. Und mit seiner Ankündigung vom Sonntag, dass er keine zweite Amtszeit anstrebt, tat Biden einen wichtigen Schritt, um dieses Vermächtnis zu sichern. Indem er aus dem Rennen ausstieg, gibt er seinen demokratischen Parteifreunden eine Kampfgelegenheit, um das Weisse Haus zu sichern, und den früheren Präsidenten Donald Trump, der versuchen würde, alles, was Biden erreicht hat, rückgängig zu machen, an der Rückkehr zur Macht zu hindern." Zum Artikel (Bezahlinhalt)
Nach Biden-Rückzug: Bitcoin steigt auf Monatshoch
- 09:33 Uhr
Der Kurs des Bitcoin hat mit über 68.000 US-Dollar den höchsten Stand seit mehr als einem Monat erreicht. In der vergangenen Nacht wurde die älteste und bekannteste Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp zeitweise bei knapp 68.500 Dollar gehandelt. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Rücktritts von Joe Bidens als Kandidat der Demokraten für die US-Präsidentschaft war der Bitcoin am Sonntagabend zunächst unter 66.000 Dollar gefallen, bevor er wieder anstieg.
Nach Einschätzung des Analysten Timo Emden von Emden Research überwiegt am Markt für Kryptowährungen weiter die Annahme, dass Donald Trump die kommenden Präsidentschaftswahlen gewinnen und als Präsident ins Weisse Haus zurückkehren wird. Trump steht für weniger Regulierung und gilt gemeinhin als Befürworter von Kryptowährungen wie Bitcoin. (dpa)
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