Die US-Demokraten wollen und müssen bei der nächsten Wahl Donald Trump bezwingen - doch mit welchem Kandidaten an der Spitze? Bei der letzten TV-Debatte buhlen sechs Anwärter um die Gunst der Wähler. Bernie Sanders muss sich gegen schwere Vorwürfe wehren.
Bei der letzten Fernsehdebatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber in den USA vor Beginn der Vorwahlen haben sich
Sanders dementierte energisch Warrens Vorwurf, wonach er ihr bei einem privaten Treffen Ende 2018 gesagt habe, dass eine Frau die Wahl im kommenden November gegen Amtsinhaber
Sanders und Warren sind beide Kandidaten des linken Flügels der Demokraten. Neben diesen beiden US-Senatoren nahmen der moderate Ex-US-Vizepräsident
Sanders sicherte zu, sollte er die Nominierung nicht gewinnen, werde er alles in seiner Kraft stehende unternehmen, damit die Kandidatin oder der Kandidat der Demokraten bei der Wahl im November "den gefährlichsten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes" besiegt.
Warren verweigert Sanders den Handschlag
Im Sender CNN - der die Debatte gemeinsam mit der Zeitung "Des Moines Register" ausrichtete - war zu sehen, dass Warren unmittelbar nach der Veranstaltung Sanders ausgestreckte Hand nicht annahm.
Stattdessen begannen die beiden Kandidaten, die sich um eine ähnliche Wählerklientel bemühen, eine kurze Diskussion, deren Inhalt nicht zu hören war - dann kehrten sie einander ohne Handschlag den Rücken zu.
Biden, Sanders, Warren und Buttigieg liegen in Umfragen vorne. Die Debatte der demokratischen Anwärter in Iowa war ansonsten nur in einzelnen Punkten wie der Reform des Gesundheitssystems kontrovers und verlief zivilisiert.
In Iowa finden am 3. Februar die ersten Vorwahlen statt. Die Vorwahlen in den verschiedenen US-Bundesstaaten bestimmen darüber, wen die Demokraten im November gegen den republikanischen Präsidenten Donald Trump ins Rennen schicken. Von der ersten Abstimmung in Iowa geht eine wichtige Signalwirkung aus. Die TV-Debatten sind eine Art Vor-Vorauswahl der Kandidaten.
Joe Biden: "Acht Jahre Trump wären absolute Katastrophe"
Zentral bei der Debatte am Dienstagabend war die Frage, welcher der Kandidaten Amtsinhaber Trump schlagen könnte. Ex-Vizepräsident Biden betonte: "Wir können vier Jahre Donald Trump überwinden, aber acht Jahre Donald Trump wären eine absolute Katastrophe und würden diese Nation grundlegend verändern."
Buttigieg sagte an die Adresse der Wähler: "Wenn Sie es gewohnt sind, die andere Partei zu wählen, ihren Kindern derzeit aber nicht in die Augen blicken und ihnen diesen Präsidenten erklären können, dann schliessen sie sich mir an."
Einmütig erklärten die Kandidaten, das militärische Engagement der USA im Nahen Osten im Fall eines Wahlsieges zurückfahren zu wollen. Sanders warf Biden erneut vor, den Irak-Krieg unterstützt zu haben. Biden erwiderte: "Es war ein Fehler, und ich gebe das zu."
Derzeit bewerben sich noch zwölf Demokraten darum, bei der Präsidentschaftswahl Trump herauszufordern. Das Feld ist deutlich zusammengeschrumpft: Ursprünglich hatten fast 30 Demokraten Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur angemeldet. Es war das grösste Bewerberfeld in der Geschichte der Partei.
Prominentester schwarzer Kandidat gibt auf
Erst am Montag hatte mit Senator Cory Booker ein weiterer Anwärter die Segel gestrichen. Booker war der prominenteste schwarze Kandidat unter den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern. Am Dienstagabend waren ausschliesslich Weisse auf dem Podium.
Die Demokraten hatten die Teilnahmebedingungen an den Debatten zuletzt verschärft. Kandidaten mussten bis vergangenen Freitag in Umfragen und beim Spendenaufkommen bestimmte Mindestwerte vorweisen.
Die Fernsehdebatte in Iowas Hauptstadt Des Moines war die siebte ihrer Art. Das Format wird auch nach Beginn der Vorwahlen fortgesetzt: Die nächsten Debatten sind im Februar geplant. (dpa/dh)
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