Joe Biden gibt auf: Der 81-jährige Demokrat wird nicht erneut als US-Präsidentschaftskandidat antreten. Für ihn will seine Stellvertreterin Kamala Harris ins Rennen gehen. Lesen Sie alle Entwicklungen des Abends in der Ticker-Nachlese.

  • 22:16 Uhr: ➤ Top-News: Harris will US-Präsidentschaftskandidatin werden
  • 00:29 Uhr: Heil hofft auf Sieg Harris'
  • 23: 27 Uhr: Trumps auserkorener Vize J.D. Vance attackiert Harris
  • 23:18 Uhr: Musk will über Biden-Rückzug Bescheid gewusst haben
  • 22:51 Uhr: Scholz: Biden verdient Anerkennung für Rückzug
  • 22:12 Uhr: Obama lobt Bidens Entscheidung - kein Wort über Harris
  • 21:51 Uhr: Kreml will Lage in den USA "genau beobachten"

Harris will US-Präsidentschaftskandidatin werden

  • 22:16 Uhr

Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden. "Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", teilte Harris in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Biden hatte Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Die Entscheidung über die Kandidatur liegt am Ende bei Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten.

Harris machte eine Kampfansage an Donald Trump. Sie werde die Nominierung als demokratische Präsidentschaftskandidatin gewinnen und Donald Trump schlagen. "Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um die Demokratische Partei zu vereinen - und unsere Nation zu vereinen - um Donald Trump zu besiegen", kündigte die 59-Jährige an.

Die US-Vizepräsidentin schrieb zu Bidens Rückzug: "Mit dieser selbstlosen und patriotischen Tat tut Präsident Biden das, was er sein ganzes Leben lang getan hat: Er stellt das amerikanische Volk und unser Land über alles andere." Sein bemerkenswertes Vermächtnis an Errungenschaften sei in der modernen amerikanischen Geschichte unübertroffen und gehe über das Vermächtnis vieler Präsidenten hinaus, die zwei Amtszeiten absolviert hätten.

Im vergangenen Jahr sei sie durch das ganze Land gereist und habe mit den Amerikanern über die Wahl gesprochen, so Harris. "Und das werde ich auch in den kommenden Tagen und Wochen tun." Sie erklärte: "Wir haben noch 107 Tage bis zum Wahltag. Gemeinsam werden wir kämpfen. Und gemeinsam werden wir gewinnen." (dpa)

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Hubertus Heil: "Hoffe, dass Harris mit starker Kampagne gewinnt"

  • 00:29 Uhr

Nach Bidens Rückzug hofft Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), dass der republikanische Kandidat Donald Trump im Rennen um das Weisse Haus unterliegt. "Die Nachricht von der Entscheidung Joe Bidens hat eine historische Bedeutung", sagte Heil in einem dpa-Videointerview in Washington. "Das ist jetzt wieder ein offenes Präsidentschaftsrennen, und das hat auch Bedeutung für uns in Deutschland und Europa."

Heil sass in Washington mit demokratischen Wahlkampfstrateginnen und -strategen zusammen und liess sich über den Stand der Dinge aufklären, als plötzlich in der Runde die Eilmeldungen auf diversen Handys Bidens Schritt ankündigten. Prompt gab es dort ein Aufatmen - und die Hoffnung, dass Bidens Stellvertreterin Harris als Kandidatin die Demokraten zum Erfolg führt.

Heil gab zwar pflichtschuldig zu Protokoll, dass die Bundesregierung auch mit der Trump-Administration gut zusammengearbeitet habe und sich auf alle Szenarien einstelle. "Aber ich kann sagen, die Erleichterung hier in Washington bei vielen Beobachtern, dass diese Entscheidung getroffen ist, ist sehr, sehr gross." Biden habe - nur wegen seines Alters - wohl kaum noch eine Chance mehr gehabt, war unter der Hand bei dem Treffen von den demokratischen Wahlkampfstrategen zu hören.

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Trumps auserkorener Vize J.D. Vance attackiert Harris

  • 23:27 Uhr

Donald Trump auserkorener Vize im Präsidentschaftswahlkampg, J.D. Vance, hat in einem Beitrag auf der Plattform X Bidens Stellvertreterin Harris scharf angegriffen. Joe Biden sei "der schlechteste Präsident in meinem Leben" gewesen, "und Kamala Harris hat ihn auf Schritt und Tritt begleitet.", so der 39-Jährige Republikaner. Vance wirft Harris vor, Bidens "Politik der offenen Grenzen und des grünen Betrugs" mitunterzeichnet zu haben. "Sie ist verantwortlich für all diese Misserfolge und hat fast vier Jahre lang über Bidens geistige Fähigkeiten gelogen."

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Musk: Zeitpunkt von Biden-Rückzug war in Washington bekannt

  • 23:18 Uhr

Tech-Milliardär Elon Musk will über den Rückzug Bidens Bescheid gewusst haben. "Ich habe letzte Woche gehört, dass er sich genau zu diesem Zeitpunkt zurückziehen würde. Das war in DC allgemein bekannt", schrieb Musk auf der Plattform X, die ihm gehört. "Die wirklichen Kräfte, die an der Macht sind, entledigen sich der alten Marionette zugunsten einer, die eine bessere Chance hat, die Öffentlichkeit zu täuschen. Sie fürchten Trump, weil er keine Marionette ist." Musk kommentierte den Online-Diskurs um Bidens Rückzug mit etlichen weiteren Beiträgen bei X.

Musk will mehrere Millionen für Trumps Wahlkampf spenden

Elon Musk hat Präsidentschaftskandidat Trump seine Unterstützung zugesagt. Nun dürften einem Bericht zufolge gewaltige Wahlkampf-Spenden folgen. Sie könnten in den "Swing States" entscheidend sein. (Photocredit: picture alliance / ZUMAPRESS.com / Billy Bennight)

Der Multimilliardär gehört zu den reichsten Menschen der Welt und hat schon mehrfach seine Unterstützung für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump kundgetan. Medienberichten zufolge soll diese Unterstützung im Wahlkampf nicht nur verbal, sondern auch finanzieller Art sein. Kurz nachdem Trump den Senator J.D. Vance als seinen Vize verkündet hatte, kommentierte Musk bei X: "Das klingt nach einem Sieg."

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Scholz: Biden verdient Anerkennung für Rückzug

  • 22:51 Uhr

Bidens Entscheidung verdient nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Respekt "Mein Freund @POTUS Joe Biden hat viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt", schrieb Scholz auf der Plattform X. "Dank ihm ist die transatlantische Zusammenarbeit eng, die NATO stark, die USA ein guter und verlässlicher Partner für uns. Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdient Anerkennung."

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Obama lobt Bidens Entscheidung - kein Wort über Harris

  • 22:12 Uhr

Der frühere US-Präsident Barack Obama hat den Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen gelobt - sich aber nicht öffentlich hinter US-Vize Kamala Harris als Ersatzkandidatin gestellt. "In den kommenden Tagen werden wir uns auf unbekanntem Terrain bewegen. Aber ich bin ausserordentlich zuversichtlich, dass die Anführer unserer Partei in der Lage sein werden, einen Prozess in Gang zu setzen, aus dem ein herausragender Kandidat hervorgeht", schrieb Obama. Biden hatte Kamala als Ersatzkandidatin vorgeschlagen.

Der Rückzug aus dem Rennen sei sicherlich eine der schwierigsten Entscheidungen in Bidens ganzem Leben gewesen, teilte Obama weiter mit. "Aber ich weiss, dass er diese Entscheidung nicht treffen würde, wenn er nicht glauben würde, dass sie für Amerika richtig ist." Biden habe "wieder einmal die Interessen des amerikanischen Volkes über seine eigenen stellt". Er habe aufgrund seiner "herausragende Erfolgsbilanz" jedes Recht gehabt, zur Wiederwahl anzutreten. Die Entscheidung Bidens zum Rückzug zeige dessen Liebe zu seinem Land hiess, weiter. Biden sei ein "Patriot von höchstem Rang". (dpa)

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Clintons stellen sich hinter Harris als Ersatzkandidatin

  • 22:08 Uhr

Der frühere US-Präsident Bill Clinton und dessen Ehefrau, die einstige US-Aussenministerin Hillary Clinton, stellen sich nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf hinter dessen Vize Kamala Harris als Ersatzkandidatin. "Es ist uns eine Ehre, gemeinsam mit dem Präsidenten die Vizepräsidentin Harris zu unterstützen, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um ihr zu helfen", schrieben die Clintons in einer Stellungnahme. Jetzt sei es an der Zeit, Harris zu unterstützen und für ihre Wahl zu kämpfen. "Amerikas Zukunft hängt davon ab."

Die Clintons zollten ausserdem Biden ihren Respekt. "Wir schliessen uns Millionen von Amerikanern an und danken Präsident Biden für alles, was er erreicht hat, indem er sich immer wieder für Amerika eingesetzt hat", so das Ehepaar. Biden habe seine "aussergewöhnliche Karriere" mit einer Präsidentschaft gekrönt, "die Amerika aus einer beispiellosen Pandemie befreit, Millionen neuer Arbeitsplätze geschaffen, eine angeschlagene Wirtschaft wiederaufgebaut, unsere Demokratie gestärkt und unser Ansehen in der Welt wiederhergestellt hat". (dpa)

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Kreml will Lage in den USA "genau beobachten"

  • 21:51 Uhr

Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen in den USA will der Kreml die Lage "genau beobachten". Kremlsprecher Dmitri Peskow erinnerte daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Biden als berechenbaren Kandidaten eingestuft habe, der für Russland vorzuziehen sei.

Aber: "Die Wahl ist noch vier Monate entfernt, und das ist eine lange Zeit, in der sich viel ändern kann." sagte Peskow. "Wir müssen geduldig sein und genau beobachten, was als Nächstes passiert." Priorität für Russland habe, die Ziele des Kriegs gegen die Ukraine zu erreichen. (dpa)

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Top-Demokratin Pelosi zollt Biden Respekt

  • 21:40 Uhr

Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, rückt nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen dessen politisches Vermächtnis in den Vordergrund. "Präsident Joe Biden ist ein patriotischer Amerikaner, der unser Land immer an die erste Stelle gesetzt hat", schrieb die weiterhin einflussreiche demokratische Kongressabgeordnete auf der Plattform X. "Sein Vermächtnis an Visionen, Werten und Führungsqualitäten macht ihn zu einem der bedeutendsten Präsidenten in der amerikanischen Geschichte." Pelosi dankte Biden dafür, "immer an das Versprechen Amerikas geglaubt" zu haben. "Gott hat Amerika mit der Grösse und Güte von Joe Biden gesegnet", schrieb die Demokratin abschliessend. (dpa)

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Top-Republikaner Johnson fordert Biden zu Rücktritt auf

  • 21:22 Uhr

Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, fordert Joe Biden nach dessen Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen dazu auf, unverzüglich sein Amt niederzulegen. "Wenn Joe Biden nicht in der Lage ist, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, dann ist er auch nicht in der Lage, das Amt des Präsidenten auszuüben", schrieb Johnson auf der Plattform X. "Er muss sofort von seinem Amt zurücktreten."

Johnson bezeichnete Bidens Rückzug als beispiellosen Zeitpunkt in der amerikanischen Geschichte. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was gerade passiert ist", schrieb der Republikaner. "Die Demokratische Partei hat ihren Kandidaten etwas mehr als 100 Tage vor der Wahl vom Wahlzettel gestrichen." Die gegnerische Partei habe damit "die Stimmen von mehr als 14 Millionen Amerikanern für ungültig erklärt", die in den parteiinternen Vorwahlen der Demokraten für Biden gestimmt hätten. Damit habe die "selbst ernannte "Partei der Demokratie" genau das Gegenteil bewiesen".

Seinen Beitrag nutzte Johnson auch für eine verbale Attacke auf Vizepräsidentin Kamala Harris, die Biden als Ersatzkandidatin vorgeschlagen hat. Johnson bezeichnete Harris als "schadenfrohe Komplizin", die "für die katastrophalen politischen Fehlschläge der Biden-Regierung mitverantwortlich" sei. Er richtete sich ausserdem an "Gegner auf der ganzen Welt", die sich "ungeachtet des Chaos im derzeitigen Weissen Haus" daran erinnern sollten, "dass der US-Kongress, das US-Militär und das amerikanische Volk voll und ganz darauf vorbereitet und verpflichtet sind, unsere Interessen im In- und Ausland zu verteidigen". (dpa)

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Biden startet Spendenaufruf für Vize Harris

  • 21:15 Uhr

Nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen ruft Biden zu Spenden für den Wahlkampf seiner Stellvertreterin Kamala Harris auf. Biden veröffentlichte eine entsprechende Botschaft auf der Plattform X.

Zuvor hatte er Harris als Ersatzkandidatin für die Wahl im November vorgeschlagen. Die Entscheidung liegt am Ende bei Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten. Den Demokraten stehen nach der Ankündigung Bidens, sich nicht um eine weitere Amtszeit zu bewerben, turbulente Wochen bevor. (dpa)

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Trump reagiert auf Bidens Rückzug

  • 20:54 Uhr

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat auf den Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen um das Weisse Haus mit etlichen Anschuldigungen gegen den Demokraten reagiert. "Der korrupte Joe Biden war nicht in der Lage, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, und er ist sicherlich nicht in der Lage, das Amt zu bekleiden - und war es auch nie!", schrieb der Ex-Präsident auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Er warf Biden vor, "nur durch Lügen, Fake News und indem er seinen Keller nicht verliess" das Amt des Präsidenten erlangt zu haben. Trump beschuldigte ausserdem Menschen, die Biden nahestehen sowie dessen Arzt und die Medien, gewusst zu haben, dass Biden "das Präsidentschaftsamt nicht ausüben kann".

Im Rest seiner Mitteilung verfiel der Republikaner in übliche Wahlkampfrhetorik zum Thema Einwanderung. (dpa)

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First Lady kommentiert Biden-Rückzug mit zwei Herzen

  • 20:48 Uhr

Jill Biden hat den Rückzug ihres Ehemannes aus dem US-Präsidentschaftsrennen zunächst mit einem Emoji kommentiert. Die First Lady repostete über ihren privaten Account auf der Plattform X den entsprechenden Beitrag von US-Präsident Joe Biden mit zwei pinken Herzen. Kurz zuvor hatte dieser über die sozialen Medien Instagram, Facebook und X verkündet, bei der Wahl im November nicht länger für eine zweite Amtszeit anzutreten. In den vergangenen Wochen war der 81-Jährige wegen seines Alters und seines mentalen Zustandes in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten. Bidens Rückzug so kurz vor der Wahl ist eine dramatische Wende und verursacht weiteres Chaos in einem ohnehin historischen US-Wahljahr. (dpa)

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Top-Demokrat Schumer zollt Biden-Rückzug Respekt

  • 20:35 Uhr

Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, hat dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf Respekt gezollt. Biden sei nicht nur ein grossartiger Präsident, sondern auch ein wirklich bemerkenswerter Mensch. "Seine Entscheidung war gewiss nicht leicht, aber er hat wieder einmal sein Land, seine Partei und unsere Zukunft an die erste Stelle gesetzt", schrieb Schumer in einer Stellungnahme. Der heutige Tag zeige, dass Biden "ein wahrer Patriot und grosser Amerikaner" sei. (dpa)

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Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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