Joe Biden wird 46. Präsident der USA, Kamala Harris die erste Frau und Schwarze im Amt der Vizepräsidentin. Als CNN den Sieg der Demokraten verkündet, wird es emotional. Sehr emotional.
Es ist kurz vor halb sechs mitteleuropäischer Zeit am Samstag - vier Tage nach der Wahl -, als CNN
Damit wird nicht nur der Amtsinhaber abgewählt, mit Bidens "Running Mate"
Wie emotional, macht die Reaktion von CNN-Kommentator Van Jones deutlich: Er bricht live auf Sendung in Tränen aus.
"Heute Morgen ist es leichter, ein Elternteil zu sein, ein Vater zu sein. Es ist leichter, seinen Kindern zu sagen: 'Es kommt auf den Charakter an'", sagt Jones, als ihm die Stimme bricht. "Es kommt darauf an. Es kommt darauf an, die Wahrheit zu sagen. Ein guter Mensch zu sein."
Die Tränen laufen ihm über die Wangen, er schnieft. "Es ist leichter für eine Menge Menschen", sagt er. "Wenn du Moslem bist, musst du dir keine Sorgen machen, ob dich der Präsident hier haben will. Wenn du Einwanderer bist, musst du dir keine Sorgen machen, ob dir der Präsident dein Baby wegnehmen oder 'Dreamers' ohne Grund abschieben will."
Van Jones: "Die Menschen haben wirklich gelitten"
"Es ist eine Genugtuung für viele Menschen, die wirklich gelitten haben", sagt Jones weiter. "Wisst ihr, das 'Ich bekomme keine Luft', das war nicht nur George Floyd. Es gab viele Menschen, die sich so gefühlt haben, als könnten sie nicht atmen. Jeden Tag stehst du auf und liest diese Tweets ... Du gehst in einen Laden und Leute, die bisher Angst hatten, ihren Rassismus offen zur Schau zu stellen, werden fieser und fieser zu dir. Und du machst dir Sorgen um deine Kinder und deine Schwester ..."
Im Laufe seiner Amtszeit sah sich Trump immer wieder mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf eine Demonstration in Charlottesville 2017 versäumte es der US-Präsident etwa, sich vom Attentäter und der Alt-Right-Bewegung zu distanzieren, der dieser nahestand.
Trump sah die Schuld auf beiden Seiten und sagte, es habe auch "auf beiden Seiten sehr anständige Leute" gegeben, wofür er auch von seiner eigenen Partei kritisiert wurde.
Zuletzt hatte Trump den Schützen von Kenosha verteidigt. Trump suggerierte, dieser habe in Notwehr gehandelt: Anti-Rassismus-Demonstranten hätten ihn "sehr gewalttätig" angegriffen und er "wäre wohl getötet worden", hätte er sich nicht gewehrt.
Ein 17-Jähriger hatte in der Stadt zwei Menschen erschossen und einen dritten schwer verletzt. Auslöser der Proteste war ein Zwischenfall am 23. August, als ein Polizist am 23. August dem Afroamerikaner Jacob Blake (29) siebenmal in den Rücken geschossen hatte.
Kamala Harris: "Es geht um die Seele Amerikas"
Auch Bidens künftige Vizepräsidentin Kamala Harris fand emotionale Worte nach ihrer Wahl. Sie versprach, sich in den Dienst des Landes zu stellen. "Bei dieser Wahl geht es um so viel mehr als um Joe Biden und mich. Es geht um die Seele Amerikas und unsere Bereitschaft, dafür zu kämpfen", schrieb Harris auf Twitter. "Wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Lasst uns anfangen."
Harris teilte auch ein Video, das den Moment zu zeigen scheint, in dem sie Biden gratuliert. "Wir haben es geschafft. Wir haben es geschafft, Joe. Du wirst der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein", jubelt sie und lacht. Das Video zeigte Harris auf einer Wiese - der Kleidung nach war sie wohl gerade beim Sport. Neben ihr sind nur Sicherheitsleute des Secret Services zu sehen.
Harris' Ehemann Doug Emhoff teilte ein Foto, das auf derselben Wiese entstanden sein dürfte. "So stolz auf dich", schrieb er.
Biden will ein Präsident für alle sein, Trump erkennt Ergebnis nicht an
Amtsinhaber Trump will einen Sieg seines Herausforderers indes nicht anerkennen. "Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist", behauptete er.
"Wir alle wissen, warum Joe Biden sich voreilig fälschlicherweise als Sieger ausgibt und warum seine Medienverbündeten so sehr versuchen, ihm zu helfen: Sie wollen nicht, dass die Wahrheit ans Licht kommt", erklärte Trump. "Joe Biden ist nicht als Sieger irgendeines Staates bestätigt, ganz zu schweigen von den stark umkämpften Staaten."
Biden selbst reagierte "geehrt und demütig" auf seine Wahl zum 46. Präsidenten der USA. Er teilte mit: "Nach Abschluss des Wahlkampfes ist es an der Zeit, die Wut und die harte Rhetorik hinter uns zu lassen und als Nation zusammenzukommen.".
Verwendete Quellen:
- CNN live
- Twitter-Account von Van Jones
- dpa
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