Bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta hat Trump mit mehreren Aussagen für Aufsehen gesorgt. Neben Glückwünschen für Putin und Kritik in Richtung Biden bezüglich des Gefangenenaustauschs hagelt es dann auch noch üble Beleidigungen für Kamala Harris.
Der frühere US-Präsident
Für die Vereinbarung seien "einige der übelsten Killer auf der Welt" freigelassen worden. "Wir haben unsere Leute zurückbekommen", sagte Trump, beklagte aber zugleich, die USA machten "schreckliche" Deals. Die Einigung schaffe einen schlechten Präzedenzfall.
Trump echauffiert sich über Gefangenenaustausch
Auch während seiner Amtszeit seien im Ausland inhaftierte Amerikaner freigekommen, sagte Trump weiter und betonte: "Ich habe nie etwas bezahlt." Der Republikaner hatte den jüngsten Deal mit Russland bereits zuvor schlechtgeredet und ohne jeden Beleg impliziert, für den Austausch der Gefangenen sei Geld geflossen.
Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch hatten am Donnerstag Russland und Belarus 16 Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. Im Gegenzug wurden zehn Personen aus der Haft in verschiedenen Ländern an Moskau übergeben - darunter der verurteilte "Tiergartenmörder" Wadim Krassikow, der in Deutschland in Haft war.
Die US-Regierung hatte den Austausch mit der Hilfe von mehreren anderen Ländern vorangetrieben, um unter anderem die US-Bürger Evan Gershkovich und Paul Whelan aus russischer Haft freizubekommen.
Trump wird einige Nähe zu Putin nachgesagt. Während seiner Amtszeit war der Republikaner immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, den Kremlchef zu hofieren. Unter anderem hatte Trump bei einem Gipfel mit Putin in Helsinki 2018 Erkenntnisse amerikanischer Geheimdienste über Einmischungen Russlands in die US-Wahlen infrage gestellt. Das löste damals grosse Empörung in den USA aus.
Lob für Putin, Beleidigungen für Harris
Trump war in Atlanta voll des Lobes für Putin – für seine Kontrahentin im US-Wahlkampf,
Der Republikaner verglich Harris anschliessend auch mit dem Senator
Trump überzieht seine Gegner standardmässig mit üblen Beschimpfungen. Er hat in der Vergangenheit auch schon mehrere Personen in Bezug auf ihren angeblichen niedrigen Intelligenzquotienten verunglimpft und sich selbst wiederum als "geistig sehr stabiles Genie" bezeichnet.
Dass er aktuell die Tonart gegenüber seiner Kontrahentin bei der Präsidentenwahl im November verschärft, dürfte auch damit zu tun haben, dass Harris derzeit einigen Schwung im Wahlkampf hat. Sie erzielt momentan hohe Spendeneinnahmen und schneidet in ersten Umfragen gegen Trump besser ab als US-Präsident Joe Biden, der ursprünglich gegen den Republikaner antreten wollte, aber auf Druck seiner Partei hin aus dem Rennen ausstieg. (dpa/lag)
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