• 23:09 Uhr: Trump wischt Kritik an Vance weg: Vizes spielen keine Rolle
  • 22:08 Uhr: ➤ "Beleidigend" und "abstossend": Trump nach Äusserungen über Harris in der Kritik
  • 16:01 Uhr: Der "merkwürdige" Trump: Harris setzt in Kampagne auf Veralberung des Rivalen
  • 14:55 Uhr: Hollywood-Elite sammelt Millionen für Harris
  • 12:38 Uhr: US-Orakel sieht Harris im Rennen um das Weisse Haus vorne
  • 09:11 Uhr: Abstimmung zu Harris-Nominierung startet Donnerstag
  • 08:32 Uhr: Harris kurz vor Auswahl von Vizepräsidentschaftskandidaten

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➤ "Beleidigend" und "abstossend": Trump nach Äusserungen über Harris in der Kritik

  • 22:08 Uhr

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris scharf angegriffen mit Blick auf ihre Herkunft und Hautfarbe. Harris habe lange ausschliesslich mit ihrer indischen Abstammung geworben und sei dann plötzlich schwarz geworden, behauptete Trump bei einem Auftritt vor der nationalen Vereinigung schwarzer Journalisten in Chicago, bei dem sich der Republikaner insgesamt angriffslustig gab und einen harten Schlagabtausch mit den Moderatoren lieferte.

"Sie war immer indischer Abstammung und hat nur mit ihrer indischen Abstammung geworben", sagte Trump über Harris. "Ich wusste nicht, dass sie schwarz ist, bis sie vor einigen Jahren plötzlich schwarz wurde. Und jetzt will sie als Schwarze bekannt sein." Der frühere US-Präsident schob nach. "Also ich weiss es nicht: Ist sie indisch oder ist sie schwarz?" Er respektiere beides, doch Harris selbst tue es angesichts ihrer "Kehrtwende" offenbar nicht. "Ich glaube, das sollte sich jemand anschauen."

Harris ist die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat. Sie wurde in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter - eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin - kam aus Indien. Harris will bei der Präsidentenwahl im November gegen Trump antreten.

Das Weisse Haus reagierte empört auf Trumps Aussagen. Sprecherin Karine Jean-Pierre nannte die Äusserungen "beleidigend" und "abstossend". Jean-Pierre - selbst die erste schwarze Frau auf dem Sprecherposten im Weissen Haus - betonte: "Niemand hat das Recht, jemandem zu sagen, wer er ist, wie er sich identifiziert."

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Weitere aktuelle News zum US-Wahlkampf:

Trump wischt Kritik an Vance weg: Vizes spielen keine Rolle

  • 23:09 Uhr

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seinen Vize J.D. Vance halbherzig gegen Kritik verteidigt und dessen Bedeutung im Wahlkampf heruntergespielt. Zu Vance' umstrittenen Kommentaren über Kinderlose sagte Trump bei einem Auftritt vor der nationalen Vereinigung schwarzer Journalisten in Chicago: "Er ist sehr familienorientiert. Aber das heisst nicht, dass etwas nicht stimmt, wenn man keine Familie hat." Auf die Frage, ob Vance, der kaum politische Erfahrung hat, ab dem ersten Tag fit für sein Amt wäre, reagierte Trump ausweichend und erklärte: "Historisch gesehen hat der Vizepräsident, was die Wahl betrifft, keinen Einfluss."

Trump hatte Vance beim Parteitag der Republikaner Mitte Juli in Milwaukee als seinen Vize vorgestellt. Vance holen derzeit allerdings alle möglichen Äusserungen aus der Vergangenheit ein. Der vorläufige Höhepunkt: sexistische Aussagen über Kinderlose. Der dreifache Vater hatte 2021 in einem Interview führende demokratische Politikerinnen - darunter auch Vizepräsidentin Kamala Harris, die inzwischen selbst für das Weisse Haus antritt - als "kinderlose Katzen-Frauen" bezeichnet, die unzufrieden mit ihrem Leben seien. Der Clip von damals tauchte nach seinem Aufstieg zu Trumps Vize wieder auf, verbreitete sich rasant und brachte ihm viel Kritik ein.

Es war nicht Vance' einzige Äusserung in diese Richtung. Seine Position, dass Kinderlose in einer Demokratie weniger zu sagen haben sollten, hat er in verschiedenen Varianten von sich gegeben, was nicht gut ankommt. Ausserdem hat der Republikaner mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen. Die demokratische Konkurrenz greift Vance auch wegen dessen mangelnder Erfahrung an. Der 39-Jährige sitzt erst seit Januar 2023 im Senat. Regierungserfahrung hat er nicht, auch keine längere politische Vergangenheit.

Trump sagte, er habe Vance als Vize ausgewählt, weil sich dieser aus schwierigen Verhältnissen nach oben gearbeitet habe. "Er hat sich ein erstaunliches Leben geschaffen", sagte der Ex-Präsident. "Ich respektiere Menschen für ihren Erfolg."

Der "merkwürdige" Trump: Harris setzt in Kampagne auf Veralberung des Rivalen

  • 16:01 Uhr

Die herabsetzende Etikettierung des politischen Gegners ist eigentlich die Spezialität von Donald Trump. Präsident Joe Biden nennt er etwa permanent "crooked Joe" – den "betrügerischen Joe" – oder manchmal auch "sleepy Joe" – den "schläfrigen Joe". Aber Kamala Harris wendet nun diese Methode gegen Trump selbst an. Die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten hat ein Etikett für den Ex-Präsidenten gefunden, das sie und ihre Verbündeten rauf und runter wiederholen: "weird".

Das Attribut bedeutet "seltsam" oder "merkwürdig". Es ist nicht so stark verunglimpfend wie viele der von Trump verwendeten Beschimpfungen, stellt den 78-jährigen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner aber als Figur mit schrägen und wirren Ansichten hin und soll ihn zur Lachnummer stempeln.

"Trump ist alt und ziemlich 'weird'?" hat es Harris' Wahlkampfteam in einer rhetorischen Frage formuliert. "Findet Ihr einiges von ihrem Zeug nicht einfach 'weird'?", sagte die 59-jährige Vizepräsidentin am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta im Bundesstaat Georgia über Trump und seine Verbündeten.

Das veralbernde Attribut ist Teil einer Wahlkampfstrategie, mit der sich Harris ein Stück weit von dem Vorgehen Bidens abwendet. Der Präsident setzte vor allem auf die dramatische Warnung, dass Trump eine Bedrohung für die US-Demokratie sei. An dieser Warnung hält die nach Bidens Kandidaturverzicht auf ihre Nominierung für die Präsidentschaftswahl im November zusteuernde Harris natürlich fest. Aber mit dem "weird"-Etikett will sie die Wählerschaft dazu bringen, Trump nicht nur zu fürchten, sondern vor allem auch über ihn zu lachen.

Das "weird"-Attribut wendet die Harris-Kampagne im übrigen auch auf Trumps Vizekandidaten J.D. Vance an, dessen frühere abwertende Äusserungen über kinderlose Frauen und Ehepaare für Wirbel sorgen. So hatte der Senator Frauen wie Harris, die keine biologischen Kinder haben, als "kinderlose Katzenfrauen" bezeichnet, "die unglücklich über ihr Leben sind". (afp/the)

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Hollywood-Elite sammelt Millionen für Harris

  • 14:55 Uhr

Die Bewerber um das Weisse Haus müssen nicht nur Millionen von Dollars für ihren Wahlkampf beschaffen, sondern brauchen auch zahlreiche prominente Anhänger. So trat beispielsweise Wrestling-Legende Hulk Hogan auf dem Parteitag der Republikaner auf. Auch der Multimilliardär Elon Musk soll ein Trump-Unterstützer sein. Kurzzeitig stand im Raum, dass der Tesla-Chef monatlich 45 Millionen Dollar bis zur Wahl im November an Trump spenden will. Das dementierte Musk inzwischen.

Hinter Kamala Harris haben sich ebenfalls einige Celebritys geschart. Vor einigen Tagen sprang die Hollywood-Schauspielerin Jennifer Aniston der Demokratin bei, als unschöne Äusserungen über sie von Trumps geplantem Vize J.D. Vance aus 2021 wieder ausgegraben wurden. Neben Unterstützervereinigungen wie "Black Women for Harris" und "Cat Ladys for Harris" gibt es jetzt eine weitere Gruppe an Harris-Anhängern. Sie nennt sich "White Dudes for Harris" und in ihr tummeln sich einige hoch dotierte Hollywood-Stars.

Gegründet wurde die Gruppe, die auf X inzwischen fast 100.000 Follower hat, von keinem Promi. Ross Morales Rocketto heisst der Mann im Hintergrund. Aber bei einem Video-Chat der Vereinigung am Montagabend kamen neben rund 190.000 Teilnehmern auch einige Prominente in den Call. So schaute etwa "Der Dude" Jeff Bridges vorbei, der diesen Spitznamen seit dem 1990er-Jahre-Film "The Big Lebowski innehat. Aber auch "Star Wars"-Star Mark Hamill und Marvel-Superheld Mark Ruffalo gehören den "White Dudes" an.

Neben dem politischen Austausch diente der Video-Chat auch dem Spendensammeln. Insgesamt über vier Millionen Dollar kamen am Ende zusammen. Morales postete anschliessend auf X: "190k Unterstützer, 4 Millionen Dollar gesammelt, Platz zwei bei den X-Trends in der Nacht und einen X-Account der von Elon Musk gesperrt wurde."

Und tatsächlich war die X-Seite der "White Dudes for Harris" kurze Zeit nicht auffindbar. Auch posten konnten die Betreiber der Seite nichts. Aber, so drückt es ein Anhänger der Seite aus, hatte das grosse Interesse an den "Dudes" genug "Druck auf Elon Musk und Twitter" ausgeübt, dass die Seite wieder online gehen konnte. (the)

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US-Orakel sieht Harris im Rennen um das Weisse Haus vorne

  • 12:38 Uhr

Geht es nach dem amerikanischen Historiker Allan Lichtman, dann wird Kamala Harris nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten. Lichtman bezieht seine Einschätzung jedoch nicht aus Sterndeutung oder Kristallkugellesen. Der Wissenschaftler hat ein System mit 13 Schlüsseln entwickelt, mit dem er fast 100-prozentig genau vorhersagen kann, wer die Wahl zum US-Präsidenten gewinnen wird. Nur einmal in den vergangenen 40 Jahren lag Lichtman falsch. 2000 prognostizierte er, Al Gore würde das Weisse Haus für die Demokraten gewinnen. In der knappsten US-Wahl bislang konnte sich aber der Republikaner George W. Bush durchsetzen.

In einem Interview mit der US-Newsseite "News Nation" gab Lichtman nun seine Prognose für diese Wahl ab. Grundsätzlich gilt: Verliert die regierende Partei – also die Demokraten – mindestens sechs Schlüssel, dann wird sie auch die Wahl verlieren. Bislang haben sie drei Schlüssel verloren. Sie mussten 2022 bei den Mid-Term-Elections starke Verluste gegen die Republikaner einstecken. Harris hat seiner Einschätzung nach weniger Charisma als Biden und sie ist nicht die amtierende US-Präsidentin. Deshalb schlägt Lichtman auch vor, dass sich Biden nicht nur als Kandidat, sondern auch als Präsident zurückzieht, um Harris den Amtsbonus zu übergeben.

Fehlen den Demokraten also nur noch drei Schlüssel, um die Wahl zu verlieren. "Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, dass das noch passiert", wird Lichtman zitiert. An vier Schlüsseln könnte Harris aber noch scheitern. Da wäre eine dritte Partei, die im Wahlkampf mitmischt. Diesmal wäre das der umstrittene Robert F. Kennedy Jr. Dieser müsste aber mindestens zehn Prozent der Stimmen bekommen, um ein Faktor zu sein, so Lichtman. "Das ist möglich, aber sehr unwahrscheinlich."

Die anderen Schlüssel wären eine grosse soziale Unruhe, wie beispielsweise die Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren. So etwas gab es aber in der Amtszeit Bidens nicht. Weiter entscheidend könnten grosse Misserfolge in der Aussen- oder Wirtschaftspolitik sowie grosse Erfolge in den beiden Bereichen sein. Auch ein chaotischer Parteitag der Demokraten Mitte August könnte die Karten noch einmal neu mischen, aber auch das hält Lichtman für eher unwahrscheinlich. Eine finale Prognose will der US-Historiker allerdings erst nach der endgültigen Nominierung von Harris und dem Parteitag der Demokraten abgeben. (the)

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Abstimmung zu Harris-Nominierung startet Donnerstag

  • 09:11 Uhr

Die US-Demokraten machen bei der Nominierung von Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin Tempo. Die Demokratische Partei teilte mit, an diesem Donnerstag solle eine virtuelle Abstimmung dazu beginnen, die bis zum kommenden Montag laufen werde.

Die US-Vizepräsidentin habe sich als einzige Anwärterin für diese virtuelle Kandidatenkür qualifiziert. Damit soll die 59-Jährige bereits vor dem grossen Parteitag der Demokraten Mitte August in Chicago als Frontfrau feststehen. Die Versammlung dort wird dann eher zeremoniellen Charakter haben. (dpa)

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Harris kurz vor Auswahl von Vizepräsidentschaftskandidaten

  • 08:32 Uhr

Die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, steht offenbar kurz vor der Auswahl eines Vizepräsidentschaftskandidaten.

Zwar sagte Harris am Dienstag (Ortszeit) vor Reportern auf die Frage, ob sie bereits einen Kandidaten ausgewählt habe: "Noch nicht."

Ihr Team kündigte jedoch an, dass Harris und ihr sogenannter Running Mate in der kommenden Woche Wahlkampf in den umkämpften Bundesstaaten Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, North Carolina, Georgia, Arizona und Nevada machen würden.

Die Auswahl des Running Mate ist strategisch wichtig. Es geht darum, Stimmen in den Schlüsselstaaten zu gewinnen, bestimmte Zielgruppen anzusprechen und als Team ein breites Spektrum der Partei abzudecken. (afp)

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Mit Material von dpa und afp.
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