Das nennt man Timing: Der ultrarechte Hardliner und Ex-Berater von Donald Trump ist eine Woche vor den US-Wahlen aus dem Gefängnis entlassen worden. Er sei nicht gebrochen, sagte er, "ich bin gestärkt".
Der frühere Chefstratege von Ex-US-Präsident
Bannon kam genau eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl auf freien Fuss, bei welcher der Republikaner Trump gegen die Demokratin
Aussageverweigerung zur Kapitol-Erstürmung
Bannon, der sich selbst als politischer Gefangener bezeichnete, war im Oktober 2022 verurteilt worden, weil er sich geweigert hatte, einer Vorladung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 zu folgen.
Mit dem Sturm auf den Kongresssitz in Washington wollten fanatische Trump-Anhänger die formelle Beglaubigung des Wahlsiegs des heutigen Präsidenten Joe Biden verhindern. Bannon hatte am Tag der Kapitol-Erstürmung mit Trump telefoniert.
Bannon: Haft hat sich "gelohnt"
Der "New York Times" sagte Bannon am Dienstag, es habe sich zu "1000 Prozent" gelohnt, ins Gefängnis zu gehen, statt im Kongress auszusagen. Schon beim Antritt seiner Haftstrafe Anfang Juli hatte er gesagt, er sei "stolz", ins Gefängnis zu gehen.
Später sagte Bannon zu Reportern in New York, bei der Präsidentschaftswahl am kommenden Dienstag stehe das Land vor dem "grössten politischen Comeback in der Geschichte dieser Nation". Er wiederholte die Verschwörungslüge, wonach Trump die Wahl 2020 gestohlen worden sei, und sagte, in diesem Jahr würden die Trump-Gegner dies erneut versuchen.
Trump feuerte seinen Chefstrategen nach wenigen Monaten
Bannon, früherer Chef der ultrarechten Website "Breitbart", war eine zentrale Figur in Trumps Präsidentschaftswahlkampf von 2016. Nach Trumps Wahlsieg wurde er dessen Chefstratege im Weissen Haus. Trump feuerte ihn aber bereits im August 2017. Die beiden Rechtspopulisten näherten sich später wieder einander an. Bannon unterhält auch Kontakte zu ultrarechten Gruppierungen in Europa.
2020 war Bannon wegen Betrugs und Geldwäsche angeklagt worden, weil er mutmasslich Millionen von Dollar für persönliche Zwecke verwendete, die aus Geldspenden für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko stammten. Bevor seine Amtszeit endete, begnadigte Trump seinen früheren Chefstrategen. Andere wurden in diesem Fall hingegen schuldig gesprochen.
Ein weiterer wichtiger Ex-Berater Trumps, Peter Navarro, war ebenfalls wegen Missachtung des Kongresses zu viermonatiger Haft verurteilt worden. Er wurde nach Absitzen der Strafe Mitte Juli entlassen. (AFP/bearbeitet von cgo)
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