Zu den Vorwürfen der Republikaner gegen US-Präsidentensohn Hunter Biden zählen angebliche Bestechungsgelder aus der Ukraine. Die Grundlage dafür gab ein FBI-Informant - doch der soll gelogen haben.
Ein Ex-Informant des FBI ist in den USA Medienberichten zufolge unter dem Vorwurf festgenommen worden, Korruptionsvorwürfe gegen Präsidentensohn Hunter
Ihm werde unter anderem zur Last gelegt, angebliche Millionenzahlungen eines ukrainischen Energieunternehmens an Hunter und Joe Biden erfunden zu haben. "Die Geschichte des Angeklagten gegenüber dem FBI war eine Erfindung", heisst es demnach in der Anklage, die von dem im Fall Hunter Biden vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittler David Weiss angestrengt worden sei. Sollte er verurteilt werden, drohten ihm bis zu 25 Jahre Haft.
Korruptionsvorwurf: Im Raum steht eine Millionenzahlung
So habe der Informant seinerzeit erzählt, seine Kontakte in dem ukrainischen Unternehmen hätten ihm gesagt, dass Hunter Biden und sein Vater 2015/2016 je fünf Millionen Dollar erhalten hätten, um den Konzern "vor allen möglichen Problemen zu schützen". In Wirklichkeit habe der Informant erst 2017 Kontakte zu dem Unternehmen gehabt. Diese seien auch völlig gewöhnlich gewesen, er habe sie erst später in Gespräche zu angeblichen Bestechungsgeldern für die Bidens verwandelt.
Hunter Biden hatte zwischen 2014 und 2019 einen lukrativen Posten im Aufsichtsrat des ukrainischen Energieversorgers. Sein Vater war bis Ende 2016 als Vizepräsident federführend für die US-Politik gegenüber der Ukraine zuständig.
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Hunter Biden bringt seinen Vater in Bedrängnis
Die Geschäfte von Hunter Biden, der sich unter anderem wegen möglicher Steuerdelikte vor Gericht verantworten muss, werden immer wieder mit seinem Vater in Verbindung gebracht. Die Republikaner im Repräsentantenhaus treiben Ermittlungen zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden voran. Sie werfen dem demokratischen Präsidenten vor, sein öffentliches Amt zum finanziellen Vorteil seiner Familie missbraucht zu haben.
Eindeutige Beweise für ein schweres Fehlverhalten haben sie bislang aber nicht vorgelegt. Ob nach Ermittlungen am Ende tatsächlich ein Amtsenthebungsverfahren stehen könnte, ist fraglich. Joe Biden will bei der US-Wahl im November für eine zweite Amtszeit antreten.
Hunter Bidens Anwalt Abbe Lowell sagte nach Bekanntwerden der Anklage gegen den ehemaligen Informanten, dies sei der Beweis dafür, dass die Vorwürfe gegen seinen Mandanten frei erfunden seien: "Seit Monaten haben wir gewarnt, dass die Republikaner ihre Verschwörungen zu Hunter und seiner Familie nicht auf Fakten aufgebaut haben, sondern auf Lügen, die von Leuten mit politischen Absichten erzählt wurden. Wir hatten recht, und die Luft aus deren Ballon ist nun raus." (dpa/fah)
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