Der israelische Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens hat eines der drei Krankenhäuser zur Schliessung gezwungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist sehr besorgt über die Lage, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Nach seinen Angaben sind bereits 30 000 bis 40 000 Anwohner und Vertriebene aus Sorge vor Angriffen aus Rafah geflohen. 1,4 Millionen Menschen seien aber noch vor Ort.
Tedros kritisierte, dass Israel den Grenzübergang Rafah, über den ein grosser Teil der humanitären Hilfe in das Gebiet gebracht wurde, seit Dienstag geschlossen hat. Es könne seitdem kein Benzin mehr für den Betrieb von Generatoren in Kliniken geliefert werden. Ohne zusätzliches Benzin sei der Betrieb nur noch für drei Tage gesichert. Zudem werde die Versorgung der Bevölkerung zunehmend schwieriger. Tausende lebten unter katastrophalen Bedingungen.
Die WHO beabsichtige nicht, sich aus Rafah zurückzuziehen. Sie koordiniere im Gazastreifen die Arbeit von 20 Nothilfeteams mit 179 Beschäftigten aus 30 Ländern und 800 lokalen Kräften. Sie hätten bereits fast 400 000 Konsultationen sowie mehr als 18 000 Operationen durchgeführt. © dpa
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