Die wirtschaftsliberale Kandidatin Maria Corina Machado hat in Venezuela die Vorwahlen der Opposition für die Präsidentschaftswahl 2024 gewonnen. Die als Mitglied des radikalsten Teils der Opposition geltende Machado kam nach der Auszählung von 92 Prozent der Stimmen auf einen Anteil von 26 Prozent, wie die Wahlkommission am Sonntag mitteilte. Der zweitplatzierte Carlos Prosperi kam demnach auf fünf Prozent.
"Wir sind Teil einer Geschichte der Bürger und was wir heute gesehen haben, ist eine bürgerliche Lawine innerhalb und ausserhalb Venezuelas", sagte Machado vor Bekanntgabe der Ergebnisse mit Blick auf die Beteiligung an den Vorwahlen im In- und Ausland.
Die 56-jährige Ingenieurin und ehemalige Abgeordnete ist eine entschiedene Gegnerin des sogenannten Chavismus, der linkspopulistischen Ideologie des verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez und dessen amtierenden Nachfolgers, Nicolás Maduro. Machado wirbt für eine freie Wirtschaft, was die Privatisierung staatlicher Unternehmen mit sich bringen würde.
Die Oppositionskandidatin ist offiziell allerdings nicht zu den Wahlen zugelassen. Im Juni hatte die Maduro-Regierung sie wegen angeblicher Verstösse während ihrer Zeit als Parlamentarierin von den Wahlen ausgeschlossen. Ihr werden Korruption und die Unterstützung internationaler Sanktionen gegen Venezuela vorgeworfen. Die USA, die angesichts der Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen Regierung und Opposition zuletzt die Sanktionen gegen Venezuela gelockert hat, setzen sich für die Aufhebung von Machados Ausschluss ein.
© AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.