Was passiert, wenn man Wladimir Putin vor laufender Kamera nicht nur zu politischen Themen befragt, sondern auch aus dem Nähkästchen plaudern lässt? Der US-Regisseur Oliver Stone hat es ausprobiert. Mit dabei: Selbstbewusste Statements und Macho-Sprüche.
Der Oskar prämierte amerikanische Regisseur Oliver Stone ist vor allem für seine politischen Produktionen bekannt. Nach
Für die vierteilige Dokumentation "The Putin Interviews", die der US-Kabelsender Showtime zwischen dem 12. und 15. Juni zeigt, hat Stone über zwei Jahre hinweg ein Dutzend Interviews mit dem russischen Präsidenten geführt.
Etwa während einer Autofahrt. Putin fährt, Stone sitzt daneben, der Dolmetscher auf der Rückbank. Es geht um Edward Snowden ("Er hätte es nicht tun sollen. Er hätte einfach kündigen sollen") und die russischen Geheimdienste ("Sie arbeiten sehr gut. Unser Geheimdienste gehen immer mit dem Gesetz").
"Bin keine Frau. Habe keine schlechten Tage"
Im Vorfeld der Ausstrahlung hat "Showtime" selbstverständlich nur Bruchstücke veröffentlicht, doch schon die sagen einiges aus. Vor allem über Putin, den Machtmenschen. Und über Putin, den Macho.
Wie er die Nato sieht, fragt Stone. "Sie ist nur ein aussenpolitisches Instrument der USA, es gibt keine Alliierten, nur Gefolgsmänner." Ist Russland ein autoritärer Staat? "Das ist so nicht ganz richtig."
Mit Putin durch den prunkvollen Kreml schlendernd will der Regisseur wissen, ob der Präsident auch mal schlechte Tage habe. "Ich bin keine Frau. Ich habe keine schlechten Tage", antwortet der. "Ich will damit niemanden beleidigen, aber so ist einfach die Natur.“ Und neben einem Schwulen würde Putin lieber nicht duschen. "Warum ihn provozieren?"
In einigen Situationen liess sich Putin vermutlich nur allzu gerne filmen, beim Sport zum Beispiel. Der Präsident stellt auf dem Heimtrainer seine Muskeln zur Schau und präsentiert sich in voller Eishockey-Montur. "Du musst mir auch zujubeln, nicht nur zusehen", sagt er zu Oliver Stone.
Neben all dem, was fast schon erwartbar war, zeigt der Trailer aber auch einen anderen Putin, nämlich den, der über den Tod spricht.
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