Angesichts der hohen Umfragewerte der AfD hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) die Bundesregierung zur Zusammenarbeit bei der Begrenzung der Migration aufgerufen. "Die Kraft von Populisten und Extremisten speist sich immer aus der Handlungsunfähigkeit der Demokraten", sagte Wüst dem "Tagesspiegel am Sonntag". Dies gelte vor allem für die Migrationsfrage. Hier könne eine "Allianz der Mitte" die politischen Ränder schwächen.

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Postdamer Treffen

"Sie muss aber jetzt auch geschmiedet werde", forderte er. Wüst verlangte, dass Kanzler Olaf Scholz (SPD) seine Zusage einhalte, direkt zu Jahresbeginn gemeinsam mit den Ministerpräsidenten die Wirkung der bisher ergriffenen Massnahmen in der Migrationspolitik zu bewerten. "Eine Zusammenkunft in den nächsten Wochen ist das Gebot der Stunde", sagte der CDU-Politiker.

Wie Wüst weiter ausführte, zeige das Potsdamer Treffen von AfD-Politikern mit rechtsextremen Aktivisten einmal mehr, dass die AfD "keine Protestpartei" sei. Bei dem Treffen waren Pläne zur millionenfachen Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund erörtert worden. "Die AfD ist eine gefährliche Nazipartei", betonte der Ministerpräsident.


Kühnert: Wüsts Forderungen taktlos

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wies Wüsts Vorstoss für ein baldiges Treffen der Länderchefs mit dem Kanzler zur Migrationspolitik zurück. "Die Forderung von NRW-Ministerpräsident Wüst empfinde ich insbesondere in diesen Tagen als taktlos", sagte Kühnert dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Vor dem Hintergrund jüngst aufgedeckter Umsturz- und Deportationspläne in Kreisen von AfD-Funktionären, Unternehmern und rechtsradikalen Aktivisten braucht es keine Zugeständnisse an die immer radikalere AfD", sagte der SPD-Generalsekretär weiter. "Es braucht vielmehr ein Bündnis der demokratischen Mehrheit, um dem völkischen Furor von AfD und Co. entgegenzutreten."

Die Bundesregierung sei ohnehin mit den Bundesländern über Fragen der Migrationspolitik in kontinuierlichem Austausch, betonte Kühnert. "Gemeinsame Massnahmenpakete wurden vereinbart und werden abgearbeitet."  © AFP

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