- Eine Mitarbeiterin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München hat in der Leichenhalle der Pathologie ein Wut-Video gedreht.
- Darin kritisierte sie die Corona-Politik.
- Die Universität hat sofort reagiert und der Frau ein Hausverbot erteilt.
Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München hat eine Mitarbeiterin der Pathologie nach einem Corona-Wut-Video vom Dienst freigestellt. Die Uni distanzierte sich "aufs Schärfste von dem Inhalt des Videos".
In dem Video, das sie in ihrer Instagram-Story postete, macht die Mitarbeiterin in der Leichenhalle ihrem Ärger über die Corona-Politik Luft. Sie kritisiert, dass ungeimpfte, medizinische Mitarbeiter jetzt selbst für einen PCR-Test zahlen müssten und gibt an, dass nur drei der 22 Toten in den Leichenschränken, auf die sie Kamera hält, an Corona gestorben seien.
Corona-Impfung: Blutgerinnungsstörung, eine mögliche Nebenwirkung
Nach Angaben der LMU sind dagegen sowohl PCR- als auch Schnelltests "für alle ungeimpften und geimpften Mitarbeitenden des LMU Klinikums nach wie vor kostenfrei".
"Wir haben den Notstand in Deutschland nicht wegen Corona, sondern wegen dem Fachkräftemangel", sagt die wütende Frau in dem Video beispielsweise, und dass der Corona-Impfstoff die Blutgerinnung anrege. "Wollen wir Kranken helfen? Oder wollen wir einfach nur alle dazu zwingen, sich impfen zu lassen?", fragt die Frau.
Eine Blutgerinnungsstörung als mögliche Nebenwirkung ist bei den Vektor-Impfstoffen gegen Corona seit längerem bekannt – sowohl laut Paul-Ehrlich-Institut als auch laut EU-Arzneimittelbehörde (EMA) kommt diese Nebenwirkung aber "sehr selten" vor. Das Risiko, infolge einer Corona-Infektion an einer Thrombose zu erkranken, sei "stets höher" als das Risiko, infolge der Impfung eine Thrombose zu bekommen.
LMU-Mitarbeiterin kommentiert Mitteilung der Universität
Die Uni bestätigte, dass das Video in den Räumen des pathologischen Instituts aufgenommen wurde. Der Mitarbeiterin sei ein Hausverbot erteilt worden, ausserdem wurde sie den Angaben zufolge mit sofortiger Wirkung freigestellt. "Eine fristlose Kündigung wird darüber hinaus auf den Weg gebracht."
Und weiter: "In der derzeitigen Lage kommt es auf die Umsicht und Rücksicht aller an, um kranken Menschen bestmöglich zu helfen und das stark belastete Personal im Gesundheitswesen zu unterstützen. Die Verbreitung von solchen Videos trägt dazu sicherlich nicht bei."
Die Mitarbeiterin kommentierte auch die Mitteilung der Uni auf Instagram: "Keine Ahnung, was das genau heisst. Aber ich hoffe: Bezahlter Sonderurlaub." (ff/dpa)
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