Die Zahl der Toten nach einem Angriff in Afghanistan ist auf sechs gestiegen, unter ihnen drei spanische Touristen.
Zwei weitere Afghanen seien ihren Verletzungen erlegen, teilte das Innenministerium der regierenden Taliban am Samstag mit. Die Zahl der Toten nach dem Angriff sei damit auf sechs gestiegen. Es habe zudem weitere Festnahmen gegeben - sieben Personen seien in Gewahrsam. Zunächst reklamierte keine Gruppe die Attacke für sich.
Nach dem Schusswaffen-Angriff am Freitag in der zentralafghanischen Provinz Bamian hatte das Ministerium zunächst drei getötete Touristen und einen getöteten Afghanen gemeldet, sowie sieben Verletzte, vier von ihnen Ausländer. Weitere Angaben zur Tat oder Nationalität der Opfer machte das afghanische Ministerium zunächst nicht. Die Verletzten seien zur Behandlung in die Hauptstadt Kabul gebracht worden, meldete das afghanische Innenministerium am Samstag.
Bei den spanischen Todesopfern handele es sich um zwei Frauen und einen Mann aus der Region Katalonien, wie die Staatsanwaltschaft am Staatsgerichtshof in Madrid am Samstag mitteilte. Ausserdem sei eine Spanierin schwer verletzt worden, ihr Zustand sei kritisch, sagte Aussenminister José Manuel Albares im staatlichen Fernsehsender RTVE. "Alles deutet darauf hin, dass es sich um einen Angriff oder ein Attentat handelte", sagte der Minister.
Unter Berufung auf die Aussage eines Zeugen erklärte Albares, eine bewaffnete Person sei aus einer Gasse gekommen und habe begonnen, wahllos zu schiessen. Die spanische Regierung sei in engem Kontakt mit den afghanischen Behörden, um die drei Leichen, die verletzte Frau sowie auch zwei spanische Staatsbürger zurückzuholen, die unversehrt davongekommen seien.
Am Samstag meldeten australische Medien unter Bezug auf Behörden, dass unter den Verletzten eine Person aus Australien sei. Die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete untere Berufung auf das Aussenministerium, dass auch eine Person mit norwegischer Staatsbürgerschaft verletzt worden sei.
Die Provinz Bamian ist berühmt für ihre landschaftliche Schönheit und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Die Provinz galt bereits vor der erneuten Machtübernahme der Taliban, als die Islamisten noch gegen die von internationalen Truppen gestützte afghanische Regierung kämpften, als eine der sichersten im Land.
Tausende Afghanen besuchten den Nationalpark Band-e Amir oder besichtigten die Überreste zweier monumentaler Buddha-Statuen, Zeugen der präislamischen Vergangenheit des Landes. Seit der Machtübernahme der Taliban 2021 und dem Abzug der internationalen Truppen verzeichnen die lokalen Behörden wieder einen Anstieg ausländischer Touristen.
Auch wenn sich die Sicherheitslage mit dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen deutlich gebessert hat, gibt es nach wie vor Anschläge. Die meisten reklamiert die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich, die mit den Taliban trotz ideologischer Nähe verfeindet ist. © dpa
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