Bei unserer täglichen Körperpflege vernachlässigen wir oftmals unsere Füsse. Dabei werden gerade die den Grossteil des Tages beansprucht. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie schon bald gesunde und schöne Füsse haben.
Füsse und Nägel kommen bei der Körperpflege oftmals zu kurz. Ein Fehler, denn drückt der Schuh, kann das unangenehme Folgen für Nagelbett und Knochen haben. Mit diesen sieben Tipps laufen Sie aber schon bald wie auf Wolken.
Tipp eins: Zwischenräume gründlich trocknen
Eine gute Fusspflege fängt mit der Reinigung an. Beim Duschen sollten die Füsse wie der restliche Körper eingeseift und gründlich abgespült werden. Besonders wichtig ist das anschliessende, gründliche Abtrocknen. Wem das Trocknen zwischen den einzelnen Zehen mit einem Handtuch zu lästig ist, kann zum Föhn greifen.
Bleiben die Zwischenräume der Zehen jedoch feucht, kann dort Fusspilz entstehen. Er ist lästig und sollte in jedem Fall schnell von einem Hautarzt erkannt und behandelt werden.
Bleibt der Pilz unbemerkt, kann er sich weiter auf den Körper ausbreiten. Zudem ist er hoch ansteckend.
Tipp zwei: Hornhaut nicht weghobeln
Bei der Entfernung von unschöner Hornhaut kommt es auf das richtige Werkzeug an. "Vom Hornhauthobel ist generell abzuraten. Die Verletzungsgefahr ist viel zu hoch", sagt Martina Schmidt vom Deutschen Verband für Podologie. Zudem trägt der Hobel recht viel der unliebsamen Haut ab und das ist ein Problem: "Je mehr Hornhaut man entfernt, desto schneller und üppiger wächst sie nach", erklärt Schmidt.
Besser sei es, einen Bimsstein oder eine Hornhautfeile zu verwenden. Ersterer eignet sich besonders für Füsse mit wenig Hornhaut und lässt sich gut nass unter der Dusche anwenden. Die Hornhautfeile hingegen wird im Trockenen angelegt und ist das richtige Werkzeug, wenn etwas mehr Hornhaut vorhanden ist.
Tipp drei: Nagelhaut nicht wegschneiden
Die Haut um die Fussnägel hat eine wichtige Aufgabe: Sie dichtet den Nagel ab und schützt so vor Viren, Pilzen und Bakterien. Deshalb sollte sie genau dort bleiben, wo sie ist. "Nagelbettentzündungen entstehen meistens durch Manipulation, zum Beispiel dadurch, dass man Nagelhaut wegschneidet. Das sollte man definitiv nicht tun", warnt Podologin Schmidt. Wird die Nagelhaut entfernt oder auch der Nagel falsch geschnitten kann es zudem zu einem eingewachsenen Nagel kommen. Auch er begünstigt Entzündungen.
Bei einer Entzündung des Nagelbettes ist der Bereich unter dem Nagel zunächst meist gerötet und druckempfindlich. In fortgeschrittenem Stadium schmerzt der Zeh aber auch ohne Belastung. Ein weiteres Symptom sind Juckreiz und das Anschwellen der umliegenden Haut. Zudem kann sich die betroffene Stelle heiss anfühlen und eitern. Dann sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Behandelt wird eine bakterielle Nagelbettentzündung in der Regel mit Antibiotikum.
Tipp vier: Die natürliche Form der Nägel belassen
Viele neigen dazu, die Ecken der Fussnägel tief auszuschneiden. Doch genau das kann zu schmerzenden Fussproblemen führen. "Die Ecken an den Nägeln sollte man nur leicht abrunden, der anatomischen Form der Zehenkuppe angepasst. In geschlossenen Schuhen entsteht sonst Druck auf die Zehenränder und es kann zu Mikroverletzungen kommen. Auch dadurch können Nagelbettentzündungen entstehen", weiss die Expertin.
Tipp fünf: Schere und Nagelknipser in der Schublade lassen
Beim Kürzen der Fussnägel kommt es ebenfalls auf das richtige Werkzeug an. "Am besten eignet sich eine Nagelzange", sagt Schmidt. Dickere Nägel lassen sich damit leichter durchtrennen, weil die Übersetzung der Kraft grösser als bei einer Schere ist.
"Mit der Zange kann man zudem besser modellieren und hat mehr Feingefühl. Mit dem Knipser kann es hingegen zu Verletzungen der Nagelhaut kommen. Zudem besteht die Gefahr, dass der Nagel splittert oder einreisst. Dann kann Nagelpilz entstehen", weiss die Podologin. Wichtig ist auch, den Nagel nicht zu stark zu kürzen. Er sollte mit der Zehenkuppe enden.
Bei Nagelpilz verfärbt sich zunächst der Nagelrand gelblich. Er erscheint zudem brüchig oder bröselig und verdickt sich. Die Behandlung ist langwierig, denn der Pilz verschwindet erst, wenn er aus dem Nagel herausgewachsen ist. Betroffene müssen also über Monate die kranken Nägel mit speziellem Lack, Creme oder einem Stift gegen Nagelpilz versorgen.
Bringt eine solche Behandlung nicht den gewünschten Erfolg, sollte ein Hautarzt aufgesucht werden. Er kann Tabletten verschreiben und den Erregertyp sowie das Stadium der Pilzerkrankung bestimmen.
Tipp sechs: Tägliche Fusspflege mit Urea-Creme
Wie die Hände sollten auch die Füsse täglich gepflegt und eingecremt werden. "Am besten sind Produkte mit Urea, da sie die Haut mit Feuchtigkeit versorgen", empfiehlt die Expertin. Obwohl der Markt riesig ist: Die eine Creme reicht aus. "Wer mag, kann die Nägel noch mit einem Nagelpflegeöl versorgen", erklärt die Expertin. Fussdeos oder kühlende Gele hingegen müssen nicht sein.
Tipp sieben: Für eine atmungsaktive Fuss-Umgebung sorgen
Um Geruch zu vermeiden, ist es am besten, Schuhe aus Leder oder anderen atmungsaktiven Materialien zu tragen. Schlecht ist hingegen Schuhwerk, das komplett aus Kunstleder besteht. Zudem sollten man nicht täglich die gleichen Schuhe tragen, sondern den Kleidungsstücken Zeit geben, um auszulüften und zu trocknen.
Socken mit hohem Baumwollanteil sind ebenfalls besser als solche aus Synthetik. In ersteren entwickelt sich weniger Wärme und Feuchtigkeit. In einem solchen Klima entstehen Bakterien, die Fusspilz und andere Fussprobleme begünstigen.
Bei Druckstellen auf den Zehen oder unter der Fusssohle sollte man sich überlegen, woher diese kommen und eventuell einen Podologen oder Orthopädieschuhmacher aufsuchen. Ursachen sind oft Fehlstellungen des Fusses sowie Fehlbelastung durch falsches Schuhwerk wie zum Beispiel High Heels.
Mit entsprechenden Einlagen kann man dafür sorgen, dass Druckstellen abnehmen und Beschwerden gelindert werden. Schuhe sollte man übrigens am besten nachmittags kaufen. "Das garantiert dann einen besseren Sitz, weil die Füsse geweitet sind", sagt Fusspflegerin Schmidt.
Verwendete Quellen:
- Gespräch mit Martina Schmidt, Podologin vom Deutschen Verband für Podologie
- Krankenkassenzentrale.de: Pflege- und Gesundheitstipps für gesunde Füsse
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.