Der Countdown läuft für das Fest des Grauens: Halloween! An diesem Samstag treiben wieder allerlei Ungetüme, finstere Gestalten und blutdürstige Monster ihr Unwesen. Der 31. Oktober ist mittlerweile auch in Deutschland ein fester Termin im Party-Kalender.

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Schon Tage zuvor geht es um Masken, Verkleidungen, schauriges Make-up, Kostüme, Rezepte - und natürlich um die Mutter aller Horrorfilme. Wir haben für Sie interessante Hintergründe und Fakten zu Halloween und liefern zahlreiche interessante Informationen und coole Tipps.

Woher kommt Halloween?

Halloween hat seinen Ursprung in einem Brauch der Kelten. In ihrer Mythologie kehren an diesem Tag Verstorbene aus dem Totenreich zurück und ziehen mit Geistern und Dämonen umher. Irische Einwanderer brachten den Brauch im 19. Jahrhundert in die USA, von dort kam er später nach Europa zurück.

Wann und wie feiert man Halloween?

Gefeiert wird Halloween am 31. Oktober, dem Vorabend von Allerheiligen. In den USA gehören Umzüge, gruselige Streiche und Partys zum Festtag. In Deutschland war Halloween bis vor einigen Jahren kaum bekannt, inzwischen fordern aber auch hier viele verkleidete Kinder an den Türen "Süsses oder Saures". Zudem treffen sich feierwütige Vampire, Zombies und Werwölfe nicht nur in den Party-Zonen deutscher Grossstädten zu unzähligen Grusel-Events.

Wie bedeutend ist Halloween?

Nach Weihnachten ist Halloween das kommerziell erfolgreichste Fest in den USA. Laut Angaben des Verbands der nationalen Süsswarenhersteller kaufen US-Bürger allein an Halloween Süssigkeiten für mehr als 2 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro). Insgesamt geben sie sogar um die 7 Milliarden Dollar (6,35 Milliarden Euro) pro Jahr aus, davon mehrere hundert Millionen alleine für Haustier-Kostüme. (Tipp: Blutiges Make-up zu Halloween - so geht's)

Auch in Deutschland hat sich Halloween mittlerweile etabliert. "In Deutschland hat es Halloween so einfach, weil es zum einen auf den bestehenden Feiertag Allerheiligen aufsetzen kann, zum anderen, weil die deutsche Popkultur traditionell sehr stark von den Vereinigten Staaten beeinflusst wird", meint Trendforscherin Cornelia Kelber. "Halloween steht im engen Zusammenhang mit einem Megatrend, der Globalisierung. Durch Internet und digitale Revolution wird auch die kulturelle Globalisierung verstärkt."

Was darf an Halloween nicht fehlen?

Er ist mit eingeschnitzter Fratze und Teelicht das Symbol für Halloween: der Kürbis. Das freut auch die deutschen Bauern - vor zwei Jahren zum Beispiel wurden laut Statistischem Bundesamt rund 69.000 Tonnen Speisekürbisse geerntet, innerhalb von sechs Jahren hat sich die Anbaufläche demnach mehr als verdoppelt. In deutschen Haushalten geben sich schnitzende Eltern Jahr für Jahr reichlich Mühe, einen coolen Pumpkin für Halloween zu erschaffen. Manchmal geht die Handarbeit aber auch voll in die Hose und es entstehen die hässlichsten Halloween-Kürbisse des Jahres.

Was "Dinner for One" für die Silvester ist, ist "Halloween - die Nacht des Grauens" für Halloween. US-Regisseur John Carpenter erweckte in dem blutigen Slasher-Movie von 1978 den psychopathischen Killer Michael Myers zum Leben - sehr zum Leidwesen der jungen Jamie Lee Curtis. Der Kult-Film wurde zum Vorbild zahlreicher Gruselschocker.

Was bedeutet "Trick or Treat"?

Der Ausspruch, mit dem Kinder in den USA an Haustüren klingeln, um Süssigkeiten als "Schutzgeld" gegen böse Streiche zu fordern, wird in Deutschland als "Süsses oder Saures!" übersetzt. Er geht vermutlich auf den Brauch des Seelenkuchens zurück. Vor allem in England und Irland zogen arme Leute seit dem Mittelalter von Tür zu Tür und beteten für die Seelen der Verstorbenen. Oft waren sie verkleidet und trugen Laternen, die sie aus Rüben geschnitzt hatten. Im Gegenzug erhielten sie Seelenkuchen, einen kleinen, runden Früchte- oder Gewürzkuchen. Im deutschen Sprachraum redete man von Seelenbroten, daher stammt auch der Ausdruck "Seele" für das Gebäck.

Was sind die besten Rezepte zu Halloween?

Wer zu einer schaurigen Halloween-Party geladen hat, sollte sich spätestens jetzt Gedanken machen, welchen "Frass" er seinen Freunden vom Friedhof vorsetzt. Mit diesen 19 Halloween-Rezepten lehren sie ihre Gäste garantiert das Gruseln - denn für manche Snacks braucht man wirklich Mut. Oder wie finden Sie Morbide Grabstein-Biscuits, Infektiöse Pflaster-Cracker, Abgebrochene Hexen-Finger, Mumien-Würstchen oder - das Beste: der blutige Gehirn-Kuchen?

Woher kommt der Spass am Horror?

Eine alte Burg oder eine verlassene Schlossruine: Zugige Gemäuer voller Spinnweben, Schatten und unbekannter Geräusche laden zum Gruseln ein. Dunkelheit, Nebel, Moore oder Friedhöfe sind vielen auch eher unheimlich. Aber warum? "Das Gehirn ist so programmiert, dass wir vorsichtig sind, wenn wir nichts sehen. Im Dunklen sind wir von vielen Wahrnehmung entkoppelt, also springt eine Art Alarmanlage an", erklärt der Kriminalbiologe Mark Benecke. Ein rumpelndes Gewitter mit Blitz, Donner und Regen fehlt ebenfalls in fast keinem Horrorfilm - im Gegensatz zu blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Wobei Benecke findet: "Angst vor Dunkelheit ist was für Weicheier. Angst vor Licht ist der echte Horror."

Gruslige Geschichten zu Halloween

  • Wenn Halloween ansteht, werden Tierheime in den USA wachsam. In den vergangenen Jahren gaben manche im Oktober ungern schwarze Katzen weg - aus Sorge, dass sie von Satanisten geopfert werden könnten. Einige Tierschützer halten es allerdings für eine Grossstadtlegende, dass es solche Opferungen gibt.
  • Im schwedischen Göteborg starben 1998 insgesamt 63 Menschen auf einer Halloween-Party. Vier später zu langen Haftstrafen verurteilte Brandstifter hatten das Feuer vor dem einzigen Zugang einer Diskothek gelegt, weil ihnen der Zutritt verwehrt worden war.
  • Heidi Klum schmeisst jedes Jahr mit Promi-Freunden eine extravagante Halloween-Party in New York und sorgt mit ihren Kostümen für Schlagzeilen. Im vergangenen Jahr erschien das 41 Jahre alte Model als alte Frau mit Krampfadern und Gehstock. Überzeugen Sie sich selbst: Schaurige Kostüme der Stars an Halloween.
  • Jack-O'-Laterne: Jack O' war der Legende nach ein irischer Trinker und Betrüger. Nach seinem Tod warf der Teufel den Gauner aus der Hölle - und ein wenig Feuer gleich hinterher. Jack steckte die Glut in eine ausgehöhlte Rübe, um damit zwischen Himmel und Hölle durch die Finsternis zu wandern. Heute sind die ausgehöhlten Kürbis-Laternen nach ihm benannt.
  • Ausgerechnet an Halloween stirbt im Jahr 1926 der grosse amerikanische Entfesselungskünstler Harry Houdini. Der jüdische Friedhof im New Yorker Stadtteil Queens war an seinem Todestag über Jahrzehnte ein Wallfahrtsort für seine Anhänger. Manche wollten dem Meister offenbar mit Vorschlaghämmern zur Auferstehung verhelfen: Houdini hatte zu Lebzeiten Dutzenden Menschen versprochen, dass er sein Grab verlassen und zu ihnen kommen wolle.
  • Wegen verklebter Türschlösser oder verwüsteter Vorgärten zieht auch die Polizei an Halloween manchmal von Tür zu Tür. Nicht selten eskalieren Kinderstreiche und enden in Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Brandstiftungen. Allein in Frankfurt am Main rückten die Ordnungshüter wegen Halloween-Spässen vergangenes Jahr rund 40 Mal aus.
  • Die US-Zeichentrickfamilie Simpsons zelebriert Halloween seit mehr als 20 Jahren mit gruseligen Horror-Episoden. Das Städtchen Springfield wird dann von Ausserirdischen oder französischen Neutronenbomben attackiert, Familienvater Homer mutiert zum King Kong oder Sohn Bart zur Stubenfliege.
  • Sie suchen nach einem Schmink-Tipp für Halloween? Wir hätten für Sie das wohl krasseste Make-up des Jahres.
  • Das Bildungsministerium in der nordrussischen Hafenstadt Archangelsk hat Schulen der Region von Halloween-Feiern abgeraten. Studien hätten ergeben, dass der Volksbrauch die Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen könne, zitierten örtliche Medien am Dienstag aus einem Schreiben. Halloween-Feiern seien nicht vereinbar mit den Zielen der Ausbildung. Ein Behördensprecher in der Stadt etwa 1.000 Kilometer nördlich von Moskau wurde mit den Worten zitiert, der Volksbrauch entspreche nicht den traditionellen Werten in Russland.
  • Miese Geldmacherei mit Ebola. Fast 5.000 Menschen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO seit dem Ausbruch der aktuellen Ebola-Epidemie in Westafrika schon an der Krankheit gestorben. Die Lage ist bitterernst und noch nicht unter Kontrolle, die WHO sagt zahlreiche weitere Ansteckungen voraus. Sind Virus-Stofftiere und Ebola-Kostüme vor diesem Hintergrund völlig geschmacklos und ein Ausdruck ignoranter Geschäftemacherei? In den USA wird das derzeit heiss diskutiert. Der Ebola-Schutzanzug sei das "schlimmste Halloween-Kostüm", kommentierte der "Atlantic" und auch im Internet machen zahlreiche Menschen ihrem Ärger über solche Angebote Luft.
  • Vor Halloween haben Behörden im US-Bundesstaat Colorado vor Marihuana in Süssigkeiten gewarnt. Eltern sollten die eingesammelten Süssigkeiten ihrer Kinder genau überprüfen, warnte die Polizei laut einem Bericht der "New York Times" vom Donnerstag. Da man den Süssigkeiten ihren Marihuana-Gehalt nicht ansehe, sollten sie im Zweifel lieber entsorgt werden.
  • Zu Halloween soll am Samstag ein 400 Meter grosser Asteroid an der Erde vorbeifliegen. Der "grosse Kürbis" soll unseren Heimatplaneten nach Angaben der US-Raumfahrtagentur Nasa zwar vergleichsweise nah, aber doch in sicherem Abstand passieren. Am Punkt der grössten Annäherung wird sich Asteroid "2015 TB145" der Erde nach Experteneinschätzung auf rund 480.000 Kilometer nähern - das ist etwa 1,3 mal so weit wie der Mond.


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