- Wenn niedrige Temperaturen kommen, sollte man richtig angezogen sein, um nicht zu frieren.
- Das Zwiebelprinzip steht dabei ganz oben.
- Zwar wärmen Naturfasern besonders gut, doch auch Kunstfasern haben Vorteile.
Die Frage der richtigen Kombination ist vor allem bei dem bekanntesten Warmhaltetrick wichtig: dem Zwiebelprinzip. Es besagt, dass es im Winter besser ist, mehrere verschiedene Lagen anzuziehen, als eine oder zwei.
Und zwar aus mehreren Gründen: Erstens speichern die Luftpolster zwischen den Lagen die Wärme, die vom Körper nach aussen abgegeben wird. Zweitens kann man Sachen ausziehen, wenn es mal zu warm wird, um das Wohlbefinden situativ zu regulieren.
Hat man hingegen nur seinen dicken Wollpullover über der Unterwäsche, fängt man innerhalb von beheizten Gebäuden unter Umständen an zu schwitzen. Beim Verlassen des Gebäudes erhöht feuchte Kleidung in der Kälte dann die Gefahr eines Infekts.
Naturfasern wärmen, saugen aber auch Feuchtigkeit auf
Generell sind Wollpullover im Winter eine gute Sache. Allerdings nehmen solche Naturfasern, zu denen auch die Baumwolle zählt, Feuchtigkeit eher auf als Kunstfasern und sind somit als hautnahe Kleidungsschichten im Winter nicht geeignet.
Unterwäsche mit einem hohen Polyesteranteil sei in diesem Fall tatsächlich besser, sagen Experten. Sie wärmt zwar nicht besonders gut, wird aber auch nicht klamm, wenn man geschwitzt hat und wieder nach draussen geht.
Für Sportler wird häufig Funktionswäsche empfohlen, die sich dadurch auszeichnet, dass sie den Schweiss von der Haut weg nach aussen leitet.
Als zweite Schicht über der Unterwäsche empfehlen Fachleute ebenfalls Kleidung aus Kunstfasern, etwa aus Fleece.
Laut Zwiebelprinzip können für die zweite Schicht nicht nur eine, sondern mehrere Lagen getragen werden. Davon kann dann eine auch der Wollpullover sein. Darüber kommt dann als letzte Schicht die Jacke, die vor allem Wasser und Wind abhalten sollte.
Kopf sollte warm sein, wichtiger sind aber die Füsse
Den Oberkörper warm zu halten ist im Winter das Wichtigste. "Die Beine dagegen sind nicht ganz so wichtig, da kann man im Zweifel auch einfach eine Jeans tragen", so die Vizepräsidentin des Verbandes der Werks- und Betriebsärzte, Anette Wahl-Wachendorf, in einem Interview.
Der Bereich darunter, nämlich die Füsse, ist hingegen sehr wichtig. Denn wenn die Füsse kalt sind, fährt das vegetative Nervensystem die Durchblutung der Atemwege herunter, wie die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz auf ihrer Webseite schreibt.
Das führe dazu, dass etwa die Nasenschleimhäute trocken werden und Viren nicht mehr so gut abgewehrt werden können.
Also: Warme, nicht zu enge Schuhe mit einer dicken (isolierenden) Gummisohle und dicke Wollsocken tragen.
Vorzugsweise auch wieder in Kombination mit Kunstfasern wie einer Nylonstrumpfhose oder dünnen Nylon- oder Polyestersocken, damit die Füsse in Gebäuden nicht schwitzen und die Socken dann erst feucht und schliesslich klamm werden.
Wichtig ist es natürlich auch, den Kopf warmzuhalten. Dass über ihn die meiste Wärme des Körpers abgegeben wird, ist zwar ein Trugschluss, allerdings gehört er tatsächlich zu den temperaturempfindlichsten Körperteilen.
Deswegen unbedingt eine Mütze aufsetzen, am besten eine, die über die Ohren geht. Denn Extremitäten, die besonders weit von der Körpermitte entfernt sind, kühlen als erstes aus.
Wolle vor allem bei Handschuhe, Schal und Mütze
Handschuhe helfen in der Kälte natürlich, wobei sie (wie Mützen und Schals) aus Wolle sein sollten. Denn die wärmt einfach am besten.
Und da man Mütze, Schal und Handschuhe immer als erstes auszieht, wenn man sich nach drinnen begibt, besteht hier auch nicht die Gefahr, dass man in ihnen stark schwitzt.
Verwendete Quellen:
- Apotheken Umschau: Fünf Tipps gegen das Frieren
- Alpin-Magazin: Das Zwiebelprinzip: So kleiden Sie sich richtig
- Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz: Kalte Füsse können krank machen
Anmerkung: Dies ist ein Text aus unserem Archiv, den wir Ihnen aus aktuellem Anlass noch einmal präsentieren.
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