Banane: Welcher Reifegrad ist der gesündeste?

Die Banane gehört zu den beliebtesten Obstsorten der Menschen in Deutschland. Wahrscheinlich ist die gebogene Frucht mit der gelben Schale auch in Ihrer Obstschale zu finden. Je nachdem, wie lange sie dort liegt, kann die Banane nicht nur gelb, sondern auch grün oder braun sein. Aber wann ist sie am gesündesten?

Sicherlich ist die Banane immer etwas gelblich. Ist sie noch unreif, überwiegt aber das Grünliche. Und wenn sie richtig reif oder überreif ist, dann ist die Südfrucht bräunlich oder mit braunen Flecken überzogen. Die Farbe der Banane hängt also von ihrem Reifegrad ab. Auch die Konsistenz von Schale und Frucht verändert sich mit dem Reifegrad.

Sehr reife Bananen werden weicher, ihre Schale dünner. Unreife, grüne Bananen dagegen sind noch relativ hart, ihre Schale ist dicker. Wie Reifegrad und Farbe von Bananen zusammenhängen, wissen die meisten. Interessanter wird es bei den Inhaltsstoffen: Auch die verändern sich mit dem Reifegrad.

Auch die Nährstoffe in der Banane verändern sich je nach Reifestufe und somit auch die Auswirkung der Frucht auf die Gesundheit. Bei welcher Farbe die Banane nun am gesündesten ist, lässt sich nicht ganz pauschal beantworten - es kommt immer darauf an, was Ihr gesundheitliches Ziel ist. Wir haben die Gesundheitseffekte von grünen, gelben und braunen Bananen zusammengetragen.

Grün gefärbte Bananen sind unreif, wobei Unreife bei der Banane nicht bedeutet, dass sie noch nicht verzehrbar ist. Grüne Bananen bringen ausserdem ganz andere inhaltliche Eigenschaften mit sich als gelbe oder braune und sind deswegen für so manchen Menschen, etwa mit Diabetes, genau die richtige Wahl.

Das liegt daran, dass grüne Bananen viel Stärke enthalten. Diese ist eine wichtige Energiequelle für den Körper. Sie wird nur langsam vom Darm abgebaut und die darin enthaltene Glukose nur Schritt für Schritt ins Blut abgegeben. Der Blutzuckerspiegel steigt so nicht zu schnell an und die Stärke liefert über viele Stunden hinweg Energie - ideal für Menschen mit Diabetes.

Grüne Bananen enthalten ausserdem viele Ballaststoffe. Diese bewirken nicht nur, dass Sie sich lange satt fühlen, sondern sie fördern auch die Verdauung. Ballaststoffe sind Nahrung für die nützlichen Bakterien im Dickdarm. Dadurch vermehren sich diese und tragen zu einer gesünderen Darmflora bei. Auch die Darmbewegung wird durch Ballaststoffe angeregt, was Verdauungsprobleme mindert.

Grüne Bananen haben einen hohen Kaliumgehalt. Kalium ist ein lebenswichtiges Mineral, das vor allem dabei hilft, den Wasserhaushalt und die Elektrolyte im Körper in Balance zu halten. Es unterstützt die Funktion von Nerven und Muskeln, einschliesslich des Herzmuskels. Kalium trägt auch zu einem stabilen Blutdruck bei. Ausser in Bananen ist es beispielsweise auch in Kartoffeln, Tomaten und Spinat enthalten.

Die nächste Reifestufe von Bananen ist eingetreten, wenn sie richtig gelb sind. Und voilà: Wieder hat das Wunderobst ganz andere Inhaltsstoffe und Effekte auf die Gesundheit. Bei gelben Bananen wurde bereits ein Teil der Stärke in Zucker umgewandelt. Sie schmecken deswegen süsser und liefern kurzfristig mehr Energie.

Bananen beinhalten in allen Reifestadien Magnesium, am meisten jedoch dann, wenn sie gelb sind. Dieser Nährstoff ist für Sportler besonders wichtig, da er massgeblich am Energiestoffwechsel der Muskel- und Nervenfunktionen beteiligt ist. Wer unter Magnesiummangel leidet, hat oft Muskelkrämpfe. Auch für den Aufbau von Knochen und Zähnen ist Magnesium wichtig.

Bananen sind zwar nicht gerade als besonders proteinreich bekannt. Aber: Der Proteingehalt in kräftig gelben Bananen ist höher ist als der in grünen. Wesentlich proteinreicher als Bananen jeglicher Farbe sind allerdings andere Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse oder Hülsenfrüchte.

Braune Bananen sind überreif und sehen im ersten Moment oft etwas unappetitlich aus. Aber auch dieser Reifegrad hat seine Vorzüge und man sollte die braunen Stellen an der Schale und am Fruchtfleisch nicht mit Fäulnis verwechseln. Solange eine braune Banane nicht schimmelt, kann sie bedenkenlos verzehrt werden und ist sogar besonders süss.

Eben aufgrund dieses hohen Zuckergehalts ist die braune Banane ein geeigneter Energielieferant für Sportler. Der hohe Fruchtzuckeranteil in überreifen Bananen kann vom Dünndarm schnell abgebaut und dem Körper gleich als Energiereserve zur Verfügung gestellt werden. Auch nach dem Training kann der Verzehr einer braunen Banane den Glukosespeicher schnell wieder auffüllen.

Was für Sportlerinnen und Sportler ein Benefit ist, ist für Menschen mit Diabetes ein Risiko: Der hohe Fruktose- und Glukosegehalt in überreifen Bananen bewirkt einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Deswegen sollten Diabetespatientinnen und -patienten, die nicht auf Bananen verzichten möchten, eher auf grüne Exemplare zurückgreifen.

Der Stärkeanteil einer braunen Banane ist deutlich geringer als der einer grünen. Damit ist sie leichter verdaulich. Zwar bringt auch die grüne Banane ihre Vorteile für die Verdauung mit sich. Weniger Arbeit hat der Dünndarm aber mit einer sehr reifen Banane.

Wenn Sie Bananen verarbeiten möchten, eignet sich unter Umständen auch ein bestimmtes Reifestadium besser oder schlechter für das jeweilige Rezept. Für Smoothies sind weiche Bananen zu bevorzugen. Für ein Bananencurry eignen sich eher grüne Bananen. Oft sind allzu braune Bananen unverarbeitet weniger beliebt und es bietet sich an, sie als Pancakes oder Bananenbrot zuzubereiten.

Bei welchem Reifegrad wir Bananen verzehren, haben wir nicht zuletzt mit der Lagerung und natürlich mit der Auswahl im Geschäft in der Hand. Wer grüne Bananen bevorzugt, sollte die Früchte nicht allzu lange lagern und nicht in zu grossen Mengen kaufen. Generell reifen Bananen in warmer und sonniger Umgebung sowie in der Nähe von Äpfeln schneller nach.

Wie kann es nun sein, dass die Bananen von so weit her transportiert werden, ohne längst völlig überreif bei uns anzukommen? Tatsächlich gehört so einiges an Technologie dazu, um die Bananen auf Ihrem Weg nach Europa vor vorzeitiger Reifung zu bewahren: Kühlung, Reduzierung des Sauerstoffgehalts und Absorbierung des Reifegases Ethylen in den Laderäumen der Schiffe sind nur ein paar der Massnahmen.