• Kinder sollten einmal pro Woche Fisch essen, lautet eine Faustregel.
  • Fischstäbchen sind bei Eltern ein beliebtes Mittel der Wahl.
  • Was drin steckt und wie gut günstige Varianten abschneiden, zeigt eine Untersuchung von "Öko-Test".

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Eine zarte Fischfüllung umhüllt von einem goldenen Knuspermantel: Was lecker schmeckt und sich im Mund gut anfühlt, ist bei Kindern beliebt. Dass Fischabfälle darin stecken könnten, braucht kein Erwachsener zu befürchten: Klassische Fischstäbchen bestehen zu 65 Prozent aus purem Seelachs oder Alaska-Seelachs, wie eine Untersuchung von "Öko-Test" Ende 2020 ergab.

Fischstäbchen: Das Problem steckt in der Panade

Die Antwort auf die Frage, ob Fischstäbchen gesund sind, lautet: "Jein". Denn der Nachteil findet sich vor allem in der Panade, die sich während des Bratens in der Pfanne mit Fett vollsaugt. Dadurch werden die Stäbchen zur Kalorienbombe: Fünf Stück enthalten dann laut "Öko-Test" bereits 17 Gramm Fett, was einem Drittel der empfohlenen täglichen Menge für Kinder entspricht.

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Fettärmer ist hingegen die Zubereitung im Backofen, weil dadurch das zusätzliche Bratfett eingespart wird. Auch durch die Beilagen können Eltern am Vitamin- und Kaloriengehalt der Mahlzeit drehen: So sind Kartoffeln und frisches Gemüse oder Rohkost eine bessere Wahl als Tiefkühlpommes oder Kartoffelpüree aus der Tüte.

Einmal pro Woche sollte Fisch auf den Tisch

Der in den Stäbchen enthaltene Fisch ist für Kinder generell gesund. Einmal pro Woche sollte solcher auf ihrem Speiseplan stehen. Er ist der Hauptlieferant für Jod, wie die Verbraucherzentrale in ihrem Ratgeber "Bärenstarke Kinderkost" betont.

Zudem enthält Fisch wichtiges Eiweiss sowie Omega-3-Fettsäuren. Sie schützen das Herz-Kreislauf-System. Zudem unterstützen sie das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns. Auch bilden Omega-3-Fettsäuren Eiweisse im Körper, die die Muskelfunktion sowie das Entzündungs- und Immunreaktionen beeinflussen.

Dabei sind die langkettigen Omega-3-Fettsäuren für den Organismus besonders vorteilhaft. Sie finden sich allerdings besonders in fettem Fisch, zu dem der in Fischstäbchen verwendete Seelachs nicht zählt. Fettreiche Fischsorten sind Lachs, Makrele oder Hering. Was diesen Punkt angeht, könnten die Lachs-Fischstäbchen von Käpt'n Iglo die gesündere Alternative sein. Sie schnitten bei Öko-Test "sehr gut" ab, enthalten allerdings nur 50 Prozent Lachs.

Auch günstige Fischstäbchen "sehr gut"

Welche Fischstäbchen kaufen Eltern also am besten? In ihrer Untersuchung prüften die Verbraucherschützer von "Öko-Test" 2020 die Fischstäbchen von 19 Herstellern unter anderem in Bezug auf Schadstoffe, Geschmack und Sensorik sowie Nachhaltigkeit. Viele, auch günstige Produkte von Discountern wie Lidl und Penny, schnitten "sehr gut" ab. Allerdings fielen laut "Öko-Test" andere durch einen erhöhten Wert des Fettschadstoffes 3-MCPD auf, so auch die Fischstäbchen von Käpt'n Iglo und Eismann.

Das Problem: 3-MCPD und seine Ester (Produkt aus Säure und einem Alkohol, Anm. d. Red.) hätten in Tierversuchen insbesondere zu Schäden an den Nieren geführt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat deshalb eine maximale Aufnahmemenge pro Tag festgelegt. Demnach nähmen Kinder, die 30 Kilogramm wiegen, schon mehr auf, wenn sie fünf der Fischstäbchen von Iglo oder Eismann essen, heisst es von den Experten bei "Öko-Test".

Kindern puren Fisch schmackhaft machen

Die gesündeste Variante ist es aber, dem Nachwuchs Fisch ohne Knuspermantel zu servieren. Wichtig ist es, das Essen für die Kleinen ansprechend zu präsentieren, zum Beispiel, indem man ein Gesicht aus Paprika oder Beeren auf den Fisch legt. Auch ein leckerer Dip kann den Genuss steigern. Zudem betont die Verbraucherzentrale in ihrem Ratgeber, dass eine ansprechende Tischatmosphäre und schöne Deko das Essverhalten von Kindern beeinflussen können. So sollten während der Mahlzeit Streit und unangenehme Themen vermieden werden.

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Wichtig ist dabei auch die Vorbildfunktion der Eltern. Sie sollten zeigen, dass sie sich Zeit zum Speisen nehmen und am Tisch sitzen bleiben. Während des Essens auf das Handy oder in die Zeitung zu gucken ist tabu. Geniessen Sie sichtbar und in Ruhe ihr gesundes Essen, tun es die Kleinen vielleicht ebenfalls.

Zu einem positiven Effekt kann es auch führen, wenn die Kinder in die Zubereitung des Essens einbezogen werden und so ein Verhältnis zu Lebensmitteln entwickeln können. Hilfreich kann es sein, mit Jungen und Mädchen den Essensplan gemeinsam zu besprechen, Wünsche anzunehmen und daraus gemeinsam gesunde Varianten zu entwickeln.

Verwendete Quellen:

  • "Öko-Test": Fischstäbchen-Test: Etliche sind mit Fettschadstoffen belastet
  • Verbraucherzentrale: Bärenstarke Kinderkost
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Regelmässig Fisch auf den Tisch!
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