So einfach können Sie Glühwein, Hot Aperol und mehr selbst machen

Für die meisten gehört bei einem Weihnachtsmarktbesuch der Glühwein dazu! Der Advent wird am liebsten mit Heissgetränken zelebriert – Alkohol muss jedoch nicht immer drin sein. Sie können das Weihnachtsmarkt-Feeling auch gemütlich nach drinnen verlegen und Glühwein und Co. selbst zubereiten.

Dafür, dass es nach Weihnachten riecht und schmeckt, sorgen im Lebkuchen wie im Glühwein die typischen exotischen Gewürze Zimt, Sternanis und Gewürznelke, gerne dazugenommen wird ausserdem Kardamom. Je nach Geschmack kann auch mit Piment, Vanille, Muskat und Ingwer experimentiert werden. Die Glühweingewürze sind als fertige Mischungen im Handel erhältlich.

Fruchtsäure und das entsprechende Aroma gehören auch dazu: Die meisten Glühgetränk-Rezepte sehen Orangen, Zitronen oder Äpfel vor, manchmal alles zusammen. Auch Cranberries, Kirschen oder Schlehen eignen sich zum Verfeinern.

Die gewünschte Süsse bringen Zucker, Honig oder Agavendicksaft in den Glühwein. Als alternative Zutat können Sie auch mal Orangenmarmelade hinzufügen.

Die Grundzutat für Glühwein in der klassischen roten Variante besteht in einer halbtrockenen oder trockenen Rotweinsorte wie Spätburgunder, Dornfelder, Merlot oder Pinot Noir. Geben Sie auf einen Liter eine Orange und/oder Zitrone in Scheiben (Schale vorher abreiben), etwa ein bis zwei Zimtstangen, vier bis sechs Nelken, drei bis fünf Esslöffel Zucker und eine Prise Kardamom.

Für den frischeren Geschmack von weissem Glühwein verwenden Sie eine Weinsorte mit viel Säure, zum Beispiel Riesling, Silvaner, Grauburgunder oder Pinot Grigio. Würzen Sie hier einen Liter etwa mit einer Orange und einer Zitrone, entweder durch abgeriebene Schale oder mit gepresstem Saft. Fügen Sie Sternanis, Zimtstangen und Zucker hinzu.

Bei der Zubereitung von Wein, Gewürzen und Früchten sollten Sie vor allem einen Fehler vermeiden: Die Zutaten müssen gemeinsam im Topf erhitzt werden, aber das Ganze darf nicht kochen. Ab 80 Grad Celsius verdampft der Alkohol und das Aroma verändert sich. Nach 15 Minuten auf dem Herd sollte der Glühwein ausserdem gut durchziehen, etwa eine Stunde lang.

Vor dem Servieren müssen Sie Früchte und Gewürze wieder aus dem Getränk fischen. Giessen Sie dazu alles durch ein Sieb. Um sich diese Prozedur einfacher zu machen, können Sie die kleinteiligen Gewürze von Anfang an in einem Tee-Ei, Teefilter oder Klappsieb zum Ziehen in den Wein geben.

Erwärmen Sie den Glühwein noch einmal, dann kann angestossen werden. Mit Früchten und Gewürzen können Sie den Klassiker appetitlich dekorieren und anrichten.

So richtig wärmt das Getränk, wenn noch ein Schuss Hochprozentiges hinzukommt. Oder auch eine Extraportion Zucker, wie in der Feuerzangenbowle. Da diese mit etwas Spektakel zubereitet wird, bietet sie sich gerade für grössere Gesellschaften bei Weihnachtsfeiern oder Silvesterpartys an.

Für Feuerzangenbowle bereiten Sie roten Glühwein mit Orangensaft (etwa ein Viertel der Weinmenge) zu und halten ihn warm. Dann legen Sie auf einer Feuerzange einen Zuckerhut darüber, tränken ihn mit Rum und zünden den Zucker an. Der Rum (knapp ein Fünftel der Weinmenge) wird nach und nach darüber gegossen: nicht aus der Flasche, sondern per Kelle! Fertig ist die Bowle, wenn der Zucker aufgelöst ist.

Für alle, die keine Fans von Wein sind, gibt es ausserdem jede Menge Rezepte für heisse Drinks auf Basis anderer Getränke, mit und ohne Alkohol.

Erfrischende Alternative zum schweren, süssen Glühwein in Rot ist zum Beispiel der Heisse Apfelwein. Die Zubereitung ist obendrein wenig aufwendig: Erhitzen Sie Cidre, Cider oder hessischen Äppelwoi gemeinsam mit Zimtstange, Nelken und Zitronenscheiben. Auch Ingwer macht sich gut darin. Lassen Sie alles 15 Minuten ziehen und süssen Sie nach Bedarf mit Honig oder Zucker.

Wohl aus Belgien herübergeschwappt ist der Glühbier-Trend. Das süffige Getränk wird seit vielen Jahren auch auf hiesigen Weihnachtsmärkten ausgeschenkt. Neben den üblichen Zitrusfrüchten und Lebkuchengewürzen ist hier vor allem eine Zutat relevant ...

Sauerkirschsaft verbindet die würzigen Geschmacksnoten harmonisch mit denen von dunklem (!) Bier. Orangensaft klappt auch als Alternative. Der Anteil des Sauerkirschsaftes kann etwa zehn bis 40 Prozent im Verhältnis zum Bier ausmachen. Dazu können Sie Sternanis, Nelken, Zitronensaft und Zucker geben. Mischen und erwärmen Sie alles und lassen Sie es eine Viertelstunde ziehen.

Beliebter Weihnachtsdrink in Grossbritannien, den USA und Kanada ist Eggnog. Im Gegensatz zur britischen Variante wird der Eierpunsch nach Übersee-Rezeptur mit Milch und Sahne zubereitet.

Für Eggnog sollten Sie nur frische Eier verwenden, und zwar ein Eigelb pro Portion. Dazu passen 100 Milliliter Weisswein und ein halber Esslöffel Rum. Die Eigelbe schlagen Sie zusammen mit Zucker, Zimt und Zitronensaft schaumig. Anschliessend erhitzen Sie die Mischung im Topf und rühren Wein und Rum unter. Schlagen Sie alles vor dem Servieren dann noch einmal auf.

Wem die Idee mit dem rohen Ei nicht behagt, kann für den Eggnog auch auf fertigen Eierlikör zurückgreifen. Er wird mit etwas Vanillezucker erwärmt, mit der doppelten Menge Weisswein (halbtrocken) aufgegossen und mit Gewürzen wie Zimt, Nelken oder Muskat verfeinert. Diese Mischung darf einmal aufkochen, ehe sie serviert wird. Ein Schuss Rum und eine Schlagsahnehaube runden das Ganze wahlweise ab.

In den USA wird Eggnog traditionell mit Milch und Sahne zubereitet: Für vier Portionen kochen Sie etwa 300 Milliliter Milch und 150 Milliliter Sahne mit einer Zimtstange, einer Vanilleschote und deren Mark auf. Nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen Sie alles eine Stunde lang durchziehen. Schlagen Sie vier Eigelbe mit Zucker auf und erhitzen Sie diese mit der Milch-Sahne-Mischung sowie einem Schuss Rum.

In Irland und Schottland braut man sich natürlich zum winterlichen Anstossen einen Drink auf Whiskey-Basis. Hot Toddy gilt ausserdem als bewährtes Hausmittel gegen Erkältung. Mischen Sie für eine Portion 100 Milliliter heisses Wasser und vier cl Whisky zusammen mit Zitronensaft und Honig nach Geschmack. Zimt passt dazu, ist aber kein Muss.

Wer noch Aperol vom Sommer übrig hat, kann auch daraus einen warmen Winter-Cocktail zaubern. Die Orangenscheibe passt auf jeden Fall zur Saison. Erhitzen Sie Aperol mit etwa der zweieinhalbfachen Menge Weisswein (trocken) und der doppelten Menge Apfelsaft, aber lassen Sie den Mix nicht kochen. Eine halbe Orange in Scheiben kurz darin ziehen lassen. An die obligatorische Scheibe im Glas denken!

Ein Hugo schmeckt nicht nur in der Sommerhitze: Für die Winter-Variante dürfen Sie einen lieblichen Weisswein öffnen, den Sie mit etwa einem Drittel Holunderblütensirup und dem Saft sowie der abgeriebenen Schale einer Limette erhitzen. Geben Sie zuletzt vor dem Einschenken je ein bis zwei Stängel frischer Minze ins Glas.

Selbstverständlich kann man im Advent auch ohne Alkohol lustig sein und sich an einem heissen Getränk erfreuen. Ebenso einfach wie köstlich: heisser Apfelsaft mit Zimt. Beides können Sie zusammen aufkochen und je nach Bedarf mit Zucker oder Honig süssen.

Für alkoholfreien Früchtepunsch erhitzen Sie je nach Menge mehrere Becher fertig gebrühten Früchtetee mit einer Mischung aus verschiedenen Fruchtsäften (Apfel, Traube, Orange) und Zitronenscheiben. Süssen Sie mit Honig und lassen Sie die üblichen Gewürze darin ziehen, etwa Zimt, Nelke und Kardamom. Das Getränk nennt sich meist Kinderpunsch, schmeckt aber Gross und Klein.