Mushroom Coffee
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Sogenannter Mushroom-Coffee zählt seit einigen Jahren als gesunde Kaffee-Variation mit weniger Koffein und dafür Extrakten aus Heilpilzen. Dabei wird regulärer Kaffee mit Vitalpilzen angereichert, die auch in der traditionellen Medizin (TCM, Ayurveda) gegen Krankheiten eingesetzt werden. Doch wie gesund ist der Mushroom-Coffee wirklich und wie wird er am besten zubereitet?
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Im handelsüblichen Mushroom-Coffee stecken meist Instant-Kaffeepulver und gemahlene Heilpilze. Zu den verwendeten Vitalpilzen zählen etwa Schiefer Schillerporling (Chaga), Schmetterlingstramete (Coriolus), chinesischer Raupenpilz (Cordyceps) und Igel-Stachelbart (Löwenmähne). Diese Extrakte werden schon lange auch als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und in der traditionellen Medizin verwendet.
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Dabei haben die Vitalpilze unterschiedliche Wirkungen und Einsatzbereiche in der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Für den gesundheitlichen Nutzen sind die sekundären Pflanzenstoffe in den Heilpilzen verantwortlich. Diese sollen das Immunsystem stärken, die Konzentration schärfen, den Blutdruck senken, die Verdauung anregen, das Gewicht reduzieren und sogar gegen bestimmte Krebszellen wirken.
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Der Chaga-Pilz ist der einzige Vitalpilz, der nicht aus Asien, sondern aus Europa stammt. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg galt der Pilz als beliebter Kaffee-Ersatz. Zudem wird der Chaga-Pilz traditionell bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt eingesetzt und soll bei Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren helfen. Bei nachhaltiger Überdosierung drohen durch die im Chaga enthaltene Oxalsäure Nierenschäden.
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Der Reishi-Pilz stammt ursprünglich aus China und wird dort sowie in Japan als Pilz des ewigen Lebens, als Symbol für Glück und Unsterblichkeit, schon seit Jahrtausenden als eines der ältesten Arzneimittel aus der Natur geschätzt. Der Vitalpilz ist auch unter dem Namen Glänzender Lackporling bekannt und soll gegen Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte wirken sowie das Immunsystem unterstützen.
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Aufgrund der Antioxidantien aus den sekundären Pflanzenstoffen des Reishis wird der Pilz auch "Anti-Aging-Pilz" genannt. So sollen Reishi-Extrakte freie Radikale einfangen und negativen Stress ausgleichen. Ein weiterer Vitalpilz, der getrocknet auch als Zutat im Mushroom-Coffee zu finden ist, ist der Igel-Stachelbart, der wegen seines Aussehens auch Löwenmähne genannt wird.
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Auch der Vitalpilz Igel-Stachelbart soll das Immunsystem stärken und Entzündungen entgegenwirken. Doch als Heilpilz werden ihm vor allem auch kognitive Wirkungen zugeschrieben. So soll der Pilz dank der enthaltenen Aminosäuren, B-Vitaminen und Mineralien das Nervensystem sowie das Gedächtnis unterstützen und sogar bei Menschen mit leichter Demenz oder milden Anzeichen von Ängsten und Depressionen helfen.
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Die Schmetterlingstramete wird in der Traditionellen chinesischen Medizin vor allem bei Lungenkrankheiten empfohlen. Doch der dekorative Pilz wächst auch in Deutschland, gilt aber nicht als Speisepilz. Besser bekannt sind seine wirksamen Inhaltsstoffe, die nicht nur das Immunsystem stärken und gegen grippale Infekte schützen, sondern auch im Kampf gegen Krebserkrankungen helfen sollen.
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So wird der Vitalpilz Schmetterlingstramete manchmal begleitend bei Chemo- und Strahlentherapien eingesetzt, um die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten in dieser Zeit zu verbessern. Auch bei Therapien von Hepatitis und HIV-Infektionen kommt der Vitalpilz ab und an zum Einsatz. Vitalpilze sollten aber nie als Ersatz, sondern nur begleitend zu Therapien unter ärztlicher Aufsicht verstanden werden.
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Doch Vorsicht vor gesundheitlichen Versprechungen bei handelsüblichem Mushroom-Coffee. Laut der Verbraucherzentrale werden Extrakte aus Vitalpilzen in der TCM und im Ayurveda auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse von Menschen angepasst. Diese traditionelle Anwendung von Heilpilzen hat aber nichts mit dem Getränk Mushroom-Coffee zu tun.
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Aufgrund der lückenhaften Studienlage sind Pillen und Pulver aus Heilpilz-Extrakten in Deutschland sowie dem restlichen Europa nicht als Arzneimittel zugelassen. Der Konsum von Vitalpilzen sollte im besten Falle immer in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt geschehen - vor allem, wenn eine Krankheit oder Beschwerdebild damit behandelt werden soll.
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Die Verbraucherzentrale warnt sogar explizit vor dem Konsum von Mushroom-Coffee aus Asien mit Vitalpilzen, die aus nicht kontrolliert biologischem Anbau stammen. Denn diese Produkte (vor allem mit dem Chinesischen Raupenpilz) sind oftmals mit Schimmelpilzen, Pilzgiften oder anderen giftigen Substanzen wie Schwermetallen kontaminiert. Achten Sie beim Kauf von Mushroom-Coffee also auf Bio-Siegel.
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Viele Produkte aus dem Handel sind mit zusätzlichen Gewürzen wie Zimt, Anis, Kurkuma, Guarana, Ginseng und Maca verfeinert. Diese Kaffee-Getränke haben meist mit dem ursprünglichen Kaffeegeschmack nicht mehr viel gemein. Zudem hat Mushroom-Coffee weniger Koffein als regulärer Kaffee. Um sicherzugehen, welche Zutaten sich im Mushroom-Coffee befinden, können Sie das Getränk auch selbst zubereiten.
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Für einen DIY-Mushroom-Coffee wählen Sie die Zutaten und Geschmacksrichtungen aus, die Ihnen am besten schmecken, und fahren damit meist günstiger als mit den Produkten im Bio-Laden. Im ersten Schritt brühen Sie eine Tasse heissen Kaffee (150 Milliliter), so wie er Ihnen am besten schmeckt. Danach rühren Sie eine Messerspitze Vitalpilzpulver aus dem Reformhaus oder der Apotheke in den Kaffee.
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Für den selbstgemachten Mushroom-Coffee eignet sich am besten reines Reshi- oder Igelstachelbart-Pulver. Dazu geben Sie noch 100 Milliliter Milch sowie wahlweise etwas Apfeldicksaft oder Ahornsirup. Auch bei der Zugabe von möglichen Gewürzen wie Ceylon-Zimt oder Kardamom gehen Sie ganz nach Ihrem Geschmack. Achtung mit der Dosierung des Vitalpilzpulvers. Zu viel davon kann auch gesundheitsschädlich wirken.