Er ist ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand, dessen Funktion selbstverständlich erscheint. Die genaue Bezeichnung des vorderen, schalenförmigen Teils eines Löffels ist jedoch den wenigsten bekannt. Dabei hat dieser zentrale Bestandteil des Bestecks eine eigene, historisch verwurzelte Bezeichnung.
Die schalenförmige Vertiefung des Löffels wird "Laffe" genannt. Das Wort ist in der deutschen Sprache seit dem 15. Jahrhundert belegt. Laut Duden kann der Begriff auf zwei Ursprünge zurückgeführt werden: Zum einen könnte es sich aus dem mittelhochdeutschen "laffen" im Sinne von "lecker" entwickelt haben. Zum anderen könnte er mit dem frühneuhochdeutschen „Laffe“ in Verbindung stehen, was "hängende Lippe" oder "Maul" bedeutet - eine Anspielung auf die offene, aufnahmebereite Form.
Aufbau eines Löffels
Ein Löffel besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: dem Stiel, der als Griff dient, und der Laffe, mit der die Nahrung aufgenommen, gehalten und transportiert wird. Die Form der Laffe kann je nach Löffeltyp variieren. Ein Teelöffel hat eine kleinere, oft ovale Laffe, während Esslöffel grössere, runde oder leicht spitz zulaufende Laffen haben. Suppenkellen haben besonders tiefe Laffen, um mehr Flüssigkeit aufnehmen zu können.
Verwendung in anderen Kontexten
Der Begriff "Laffe" wird nicht nur für Löffel verwendet. In handwerklichen und technischen Zusammenhängen beschreibt er schalenartige oder löffelförmige Elemente, etwa in der Metallbearbeitung oder bei bestimmten Werkzeugen. Diese übertragene Nutzung zeigt, wie präzise und funktional die Bezeichnung ursprünglich war, bevor sie in den Alltagssprache weitgehend in Vergessenheit geriet.
Der Begriff im Wandel der Zeit
Dass der Begriff "Laffe" heute kaum noch bekannt ist, liegt wahrscheinlich an der Vereinfachung der Sprache. Während früher viele Gegenstände in Einzelteile zerlegt und benannt wurden, hat sich der Fokus auf den praktischen Gebrauch verschoben. Die meisten Menschen nehmen einen Löffel als Ganzes wahr, ohne dass sie seine Bestandteile differenzieren würden. In einigen Fachsprachen und Dialekten hat sich die Bezeichnung jedoch erhalten. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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