• Beim Verzieren von Plätzchen mit Glanz und Glimmer ist Kreativität gefragt - nicht zwingend die grosse Backkunst.
  • Zu Weihnachten müssen es nicht immer nur ausgefallene Rezepte sein.
  • Hier gibt es Tipps, Tricks und Rezept-Ideen für die Weihnachtsbäckerei.

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Leckere Kunstwerke müssen nicht immer aufwändig sein, sondern können auch aus ein oder zwei einfachen Teigen entstehen. "Das Backen artet so nicht in Stress aus und macht auch Kindern Spass", sagt Christiane Kührt, Autorin des Buches "Weihnachten ganz easy". Sie schlägt vor, zwei Nachmittage für die Weihnachtsbäckerei einzuplanen. Am ersten Tag werden die Plätzchen ausgestochen und gebacken, am zweiten Tag wird verziert.

Wer mit kleinen Kindern backt oder nicht ganz so viel Zeit hat, finde im Handel ein umfangreiches Angebot an Streudeko, die aus jedem Plätzchen schnell einen bunten Hingucker zaubert, erklärt Kührt. Von kleinen Tannenbäumen über Fertigguss in allen Farben bis hin zu edlem Goldstaub ist alles zu haben.

Weihnachtsbäckerei so einfach wie möglich

Musse, Geduld und eine entspannte Atmosphäre sind auch aus Sicht von Koch, Foodstylist und Autor Andreas Neubauer wichtige Zutaten der Weihnachtsbäckerei. Ein grosser Fundus an Ausstechformen muss nicht unbedingt vorhanden sein. Warum nicht einfach mit einem Glas einen Kreis ausstechen und mit der entsprechenden Deko zur Plätzchen-Weihnachtskugel machen, schlägt Neubauer vor.

Versehen mit einem kleinen Loch und einer Kordel seien solche kleinen Kunstwerke auch hübsche Geschenkanhänger, sagt Kührt. Sie geben jedem Präsent eine persönliche Note und sind eine kleine Probe aus der Backstube, ohne dass gleich eine ganze Tüte Plätzchen den Besitzer wechselt - und die Keksdose kurz vor Weihnachten womöglich schon leer ist.

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So gelingt der klassische Mürbeteig

Der Teig für Ausstecher ist meist ein klassischer Mürbeteig. Neubauer empfiehlt, diesen möglichst mit einer Küchenmaschine und nicht von Hand zu kneten. So werde der Teig reissfester und weniger klebrig.

Um einen besonders glatten und elastischen Teig zu bekommen, rät er zudem, statt Kristallzucker Puderzucker zu verwenden und mit den Eiern etwas eiskaltes Wasser in den Teig einzuarbeiten.

Schwarz-Weiss-Gebäck ist immer ein Hingucker

Ein Klassiker der Weihnachtsbäckerei, der ganz ohne zusätzliches Dekomaterial auskommt und trotzdem alle Blicke auf sich zieht, ist Schwarz-Weiss-Gebäck. "Eigentlich besteht Schwarz-Weiss-Gebäck aus ganz simplem hellen und dunklen Knetteig", sagt Food-Bloggerin Kathrin Runge. Das Besondere sei die Kombination der beiden in schönen Mustern, zum Beispiel als Schnecken, Schachbrett oder marmoriert.

Das Backen von Schwarz-Weiss-Gebäck braucht ein wenig mehr Zeit und Fingerfertigkeit als die Herstellung von Ausstechern. Dafür entfällt später das Dekorieren. Runge rät zum Beispiel für die Zubereitung einer Schwarz-Weiss-Schnecke beim Übereinanderlegen der hellen und der dunklen Teigplatte dazu, die unterste Platte mit etwas Eiweiss zu bestreichen. So hält die zweite Platte besser und die Plätzchen brechen später nicht auseinander.

Das muss man bei Stempelkeksen beachten

Eine besonders individuelle Gestaltungsidee für Weihnachtsplätzchen sind sogenannte Stempelkekse. "Keksstempel und Sets für Buchstabenkekse gibt es in jedem Haushaltswarengeschäft und im Internet", sagt Runge, deren Blog unter dem Motto "Backen macht glücklich" steht. Stempel mit individuellen Texten oder Motiven, sei es das Firmenlogo oder eine Liebeserklärung, könne man anfertigen lassen.

"Der Teig für Stempelkekse darf auf keinen Fall zu weich sein und im Ofen auseinanderlaufen, da sonst die gewünschten Muster oder Prägungen nach dem Backen nicht mehr zu sehen sind", betont die Backexpertin. Ideal sei ein Teig aus 500 Gramm Mehl, 250 Gramm kalter Butter, 180 Gramm Zucker und zwei mittelgrossen Eiern.

Empfehlenswert sei es auch, auf die Stempel etwas Mehl zu geben, damit der Teig nicht kleben bleibt. Und ganz wichtig: Schriften im Stempel müssen spiegelverkehrt angeordnet werden!

Weihnachtsbäume aus Brownie- oder Rührteig

Ganze Weihnachtsbäume zaubert Kührt in ihrer Weihnachtsbackstube aus Brownie-Teig: Dafür backt sie aus dem Teig eine Platte und schneidet diese in viele spitze Dreiecke. Auf die Dreiecke werden mit weisser Kuvertüre aus dem Spritzbeutel Schlangenlinien als Girlanden gezogen. Bunte Schokolinsen als Kugeln daraufsetzen - und fertig ist der süsse Weihnachtsbaum. "Dafür ist jeder Brownie-Teig geeignet", sagt Kührt.

Weihnachtsbäume haben auch die Backfantasie von Andreas Neubauer angeregt: Für seine dreidimensionalen Bäumchen füllt er einen Rührteig mit dem Spritzbeutel in kleine selbst zugeschnittene Tütchen aus Backpapier. Dann backt er die Kuchenkegel stehend in einer ofenfesten Espressotasse.

Die fertigen Baumküchlein werden dünn mit weisser Kuvertüre bestrichen und in gemahlenen Pistazien gewälzt. Zuckerperlen bilden die Weihnachtskugel und weisser Zuckerguss die Schneespitze auf dem Baumwipfel.

Herzhafte Variante: Spitzbuben mit Frischkäse

Aber auch wer es nicht ganz so süss mag, soll auf dem Plätzchenteller fündig werden. Runge backt die klassischen "Spitzbuben" auch mal mit einem salzigen Mürbeteig und füllt die Doppeldecker mit Frischkäse statt der üblichen Marmelade.

Auch beim Verzieren von Ausstechern greift sie unter anderem auf Herzhaftes zurück: "Ich verziere besonders gern mit natürlichen Zutaten statt mit Lebensmittelfarbe und Co.", sagt die Backexpertin. Sie schlägt vor, auf Plätzchen oder Lebkuchen mit Schokoguss rote Chilifäden, gefriergetrocknete Himbeerstückchen oder roten Pfeffer zu streuen. Das sehe "nicht nur super aus", sondern bringe auch gleich "ein tolles Aroma mit". (tae/dpa)

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