Wissenschaftler beschreiben in einer Langzeitstudie einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Softdrinks und einem erhöhten Sterberisiko. Allerdings macht es einen Unterschied, ob Sie gezuckerte oder künstlich gesüsste Getränke zu sich nehmen.

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Wissenschaftler wollten mithilfe einer Studie herausfinden, ob der Konsum von gezuckerten und künstlich gesüssten Softdrinks mit einem höheren Sterberisiko in Verbindung gebracht werden kann. Mit künstlich gesüssten Softdrinks sind Diät-Getränke gemeint, die nur wenig oder gar keine Kalorien enthalten.

Dabei wurden die Daten von über 450.000 Personen aus zehn verschiedenen europäischen Ländern ausgewertet. Sie wurden teilweise bis zu 19 Jahre lang begleitet.

Es stellte sich heraus: Diejenigen, die zwei oder mehr Gläser eines Softdrinks am Tag konsumiert haben, hatten ein höheres Sterberisiko als diejenigen, die weniger als ein Glas pro Monat getrunken haben. Ein Glas umfasste in dem Zusammenhang 250 Milliliter.

Vor ihrer Teilnahme hatte keiner der Patienten Krebs, Diabetes, eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall. Die Ergebnisse haben die Forscher in der Zeitschrift "JAMA Internal Medicine" vorgestellt.

Konsum von Softdrinks kann Verdauungskrankheiten auslösen

Die Studie zeigt, dass Personen, die zwei oder mehr Gläser mit gezuckerten Softdrinks am Tag trinken, ein höheres Risiko haben, an Verdauungsstörungen zu sterben. Diejenigen, die die gleiche Menge an künstlich gesüssten Softdrinks zu sich nehmen, haben hingegen ein höheres Risiko, an Herzkreislauferkrankungen zu sterben.

Ausserdem konnte der Konsum von Softdrinks in der Studie mit einem erhöhten Risiko, an Parkinson zu erkranken, in Verbindung gebracht werden. Allerdings nicht mit Alzheimer oder Krebs. Dabei ist es vor allem interessant, dass bei der Studie der Konsum von Softdrinks mit Verdauungskrankheiten in Verbindung gebracht wird.

"Beweise deuten darauf hin, dass hoher Blutzucker und ein hoher Zuckerkonsum die Darmbarriere beeinträchtigen können, das führt zu einem "undichten Darm" und Zugang zum Immunsystem, was eine Entzündung des Darms und eine Veränderung der Darmmikroben verursachen sowie die Anfälligkeit für Darminfektionen erhöhen kann", erklärt Dr Sharon Horesh Bergquist, Assistenzprofessor für Medizin an der Emory University School of Medicine in Atlanta, dem Nachrichtensender "CNN". Dadurch könne die Anfälligkeit für Verdauungskrankheiten erhöht werden.

Ursache ist nicht klar

Und diese Studie ist nicht die einzige, die den Konsum von Softdrinks mit diversen Krankheiten in Verbindung bringt. Frühere Forschungen haben bereits gezeigt, dass sowohl künstlich gesüsste als auch gezuckerte Softdrinks das Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Herzkreislauferkrankungen erhöhen.

Allerdings handelt es sich dabei um Beobachtungsergebnisse. Dadurch können Ursache und Wirkung nicht aufgezeigt werden. Forscher bezeichnen das als eine grosse Einschränkung.

Es sei unmöglich, festzustellen, ob das Risiko auf bestimmte künstliche Süssstoffe, eine Art von Getränk oder auf andere verborgene Gesundheitsprobleme zurückzuführen ist. "Die Ursache für diese Assoziationen ist nicht klar", sagte Bergquist. (ff)

Verwendete Quellen:

  • JAMA Internal Medicine: "Association Between Soft Drink Consumption and Mortality in 10 European Countries"
  • CNN: "Want to live longer? You may want to ditch these drinks"
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